Ein Streamer startet mit League of Legends oder Counterstrike einen Stream. Plötzlich stürmt ein ganzes SWAT-Team in sein Zimmer und reißt ihn zu Boden. Glückwunsch, du wurdest Opfer des Swattings!
Für Streamer, viele Fans und Außenstehende ist es ein schlimmes Vergehen, aber für die anderen ist es ein großer Spaß: Das Swatting. Der Streamer sitzt zu Hause in seinen Räumlichkeiten, startet einen Livestream auf Twitch und begrüßt seine alsbald erscheinenden Zuschauer, nicht ahnend, dass gerade ein ganzes SWAT-Team auf dem Weg zu ihm ist, weil sie die Meldung erhalten hatten, er würde gerade seine Eltern töten.
Was danach geschieht, dürfte vielen von euch mit Sicherheit schon bekannt sein: Die SWAT-Einheit nimmt den Streamer in Gewahrsam, während dieser gar nicht richtig wahrnehmen kann, was hier mit ihm geschieht und Todesängste durchsteht.
Im kanadischen Coquitlam gestand nun ein 17-jähriger, dass er in 23 Fällen zu solchen „Swattings“ beigetragen hatte. Seine Zielpersonen sind dabei hauptsächlich junge, weibliche Gamer aus Minnesota, Utah, Arizona, Ohio und Kalifornien gewesen. Beim Gericht gibt der Junge an, weswegen er die Taten begangen hatte. In der Vergangenheit versuchte er immer wieder, Kontakt mit den Spielern zu suchen. Diese wiesen ihn allerdings ab und sorgten dafür, dass der 17-jährige quasi aus Rache ihren Internetzugang sperrte, persönliche Informationen öffentlich machte, sie immer wieder des Nachts anrief und schließlich die örtliche Polizei kontaktierte, um auf ein kriminelles Vergehen in den Häusern der Streamer aufmerksam zu machen.
Die kriminellen Vergehen reichten dabei von dem Halten einer Geißel aus der Familie, dem Besitz von Napalm Bomben oder dem Töten einer Person in dem Haus. Bei einem Fall, der sich im September 2014 ereignet hatte, sagte der Teenager der Polizei, sie sollen ein SWAT-Team schicken. Er habe seine Eltern erschossen, besäße Bomben und würde jeden Polizisten erledigen, wenn er in einem Polizeiauto zum Tatort fahren würde. Natürlich können wir hier nicht von allen Fällen berichten, aber wenn ihr einen Blick auf die weiteren Vergehen werfen wollt, braucht ihr einfach nur dem Link in der Quelle zu folgen.
Die Gerichtsverhandlungen dauern weiter an. Der Jugendliche befindet sich derzeit in psychiatrischer Behandlung. Welche Strafen ihm blühen werden, sind bisher noch unbekannt.