Vor knapp einem Jahr haben eine Reihe von Investoren Klage gegen die Verantwortlichen von Electronic Arts eingereicht. Danach wurde es verdächtig ruhig um die Klage und erst jetzt kam es zu einem vorübergehendem Ergebnis.
Kann man sich das vorstellen? Da kommen Investoren ins Haus und wollen mit einem riskanten Unternehmen Geld verdienen. Man kann sein Herzblut hineinstecken und mit vollem Elan dabei sein, allerdings ist es keine Garantie, dass dieses Spiel auch ein Hit und von den Leuten angenommen wird.
Genau so erging es den Investoren und den Leuten von EA. Die Geldgeber waren neugierig, wollten immer wieder gut klingende News und übten schwer Druck aus, denn der Name Battlefield 4 steht natürlich für Innovation, Power, Spielspaß und natürlich auch für jede Menge Kohle. EA war natürlich Feuer und Flamme für sein Produkt und jeder mit klarem Verstand würde sein Angebot im besten Licht darstellen. So etwas nennt man „Corporate Identity“, also Unternehmenspatriotismus. Allerdings kam im Endeffekt nicht das heraus, was man sich vorgestellt hat. Der einhelligen Meinung nach kam das Spiel BF4 ziemlich verbugged und unfertig, weil es schlichtweg zu früh released wurde.
Der Druck der Investoren war so hoch, dass damals dieser Schritt vollzogen wurde und das wohl Beste an der Sache ist, dass die Investoren Klage eingereicht haben. Die Begründung, EA hätte das Spiel und den Zustand viel zu blumig dargestellt. Angeblich wäre alles super, spitze und toll und das Ding wird die Spielewelt rocken. Hätte man den Entwicklern die Zeit gegönnt, wäre es sicher auch dazu gekommen, aber so wurde es ein sogenannter Griff ins Spieleklo. Aufgrund der miesen Qualität (wir meckern allerdings auf hohem Niveau), der schlechten Berichterstattung nach dem Release und der Verschiebung aller DLC`s sind die Aktienkurse gefallen und die Geldschneider haben massiv Geld verloren.
Jetzt hat die Bundesrichterin Susan Illston erklärt, das die Aussagen, die damals seitens EA in Persona von den Angeklagten Andrew Wilson (EA-CEO), Vize-Präsident Frank Gibeau, COO Peter Moore und CFO Blake Jorgensen getätigt worden sind, als „Marktschreierei“ und als nicht einklagbar zu werten sind. Die Aussagen, welche EA, die Frostbyte-Engine und den Umstieg auf Next-Gen betreffen, seien juristisch weder haltbar, noch in irgendeiner Art und Weise zu vertreten. Einserseits haben die Investoren Recht, andererseits müssten diese es sich auf die eigene Fahne schreiben, dass es zu dieser Situation gekommen ist. Die Richterin gab den Klägern die Gelegenheit, ihre Anklage noch einmal bis zum 3. November 2014 umzuformulieren, ansonsten würde die Klage komplett abgewiesen.
Vielleicht ist es ein Hinweis mit dem Zaunpfahl, dass man mit Kohle und Macht nicht alles regeln kann. Einerseits wird EA vielleicht wach und merkt, dass es teilweise so nicht geht, wie sie es in der Vergangenheit gemacht haben, auf der anderen Seite können sich die Geldgeber ein Beispiel daran nehmen, wie man es besser nicht machen sollte. Wenn man ein gutes Produkt auf den Markt werfen will, dann nicht nur mit aller Macht, sondern auch mit allen Konsequenzen.