Die Leute, die sich schon seit längerer Zeit mit Gaming-Headsets befassen, kennen nicht nur Razer, Speedlink und Turtle Beach, sondern auch die Firma Astro ist ein anerkannter Name. Trotz des nicht gerade toll anmutenden Namens verbirgt sich dahinter ein Unternehmen, welches sehr hochklassige Headsets produziert. Wir testeten das Astro A40 inklusive des M80 Mixamp für die Xbox One und eine Sache gleich vorweg: Es hat sich gelohnt!
Verpackung und Verarbeitung
Es kommt ja bekanntlich auf die inneren Werte an und Astro macht um die Verpackung kein großes Bohei. Das A40 kommt in einer äußerst stabilen, aber nicht groß gestylten Verpackung daher. Ein Klotz, umrahmt von einem Cover, welches das innen liegende Produkt als Foto wiederspiegelt und nach der Entfernung der Siegel klappt man den Klotz in der Mitte auf und es offenbart sich ein Kunststoffrahmen, der das Headset und den Mixamp wunderbar schützt. Um Transportschäden bei dieser Verpackung auszulösen, muss sich der Kurier mächtig anstrengen. Pluspunkt für Astro.
Nachdem man sich durch die Verpackung gepfriemelt hat, liegt das Astro A40 frei. Anbei der Mixamp M80 und zwei Kabel, ein USB-Kabel, um den Controller entsprechend upzudaten und ein 4-poliges 3,5mm Klinke-Kabel, welches den Mixamp mit dem Headset verbindet. Das Headset in der Grundfarbe Grau ist aber ganz und gar nicht langweilig. Das Bürograu wechselt mit dunkelgrauen Akzenten im Bereich der Hörmuscheln und am Tragebügel und ein Hellblau zieht sich fein abgestimmt durch nahezu alle Bauteile des kleinen Klangwunders. Um die Muscheln zu verstellen, sind statt Kunststoffschienen Metallröhrchen verwendet worden, die den Blick auf das blaue Spiralkabel freigeben. Hochklassiger geht es kaum. Ebenfalls gilt die gute Verarbeitungsqualität auch für die Anschlüsse an sich. Gut integriert, hochwertige Kontakte und stabile Materialien stechen dabei hervor.
Tragekomfort
Einen Designerpreis wird das A40 sicherlich nicht gewinnen, dafür ist es vom zweckgebundenen Design zu schlicht, aber irgendwie trotzdem schick. Man verzichtet auf bunte LED`s und Leuchtstreifen, die Brillenträger möglicherweise sogar stören könnten, denn Gläser haben die Angewohnheit, gerne mal zu reflektieren. Stattdessen hat man sich auf die Essenz konzentriert. Ein geringes Gewicht, große gepolsterte Ohrmuscheln, einen gut tarierten Kopfbügel, auswechselbare Komponenten (Mikrofon, Seitenplatten (Tags)), alles zielt auf Tragekomfort ab, mit vollem Erfolg. Auch Brillenträger können das Headset stundenlang tragen, ohne sich die Bügel in den Kopf zu pressen. Die weichen Polster enthalten viele Lufträume und verhindern somit ein Schwitzen und der Kopfbügel nimmt die „Last“ fast wie von selbst auf, ohne Druck auf die Schädeldecke auszuüben. Homogener Tragekomfort at its best.
Die Soundqualität
Hier scheidet sich die Spreu vom Weizen. Viele Headsets haben einen Mordssound, leiden aber dabei am Gewicht oder klingen wie Coladosen, da aus Gewichtsgründen auf Qualität verzichtet wurde. Das Astro A40 hat eigentlich nur eine Schwäche: Wenn man das Headset mal so richtig auf Touren bringt, kann der Sitznachbar leider mithören. Ansonsten gibt sich das A40 absolut souverän.
Wir konnten hier einen direkten Vergleich mit anderen Headsets und verschiedenen Soundquellen durchführen und Astro hat mit dem A40 einen echten Hengst ins Rennen geschickt. Es hat sich herausgestellt, dass die Soundquelle bei gleichem Soundmaterial verschiedene Ergebnisse hervorgebracht hat. An der Xbox One klingt das Headset toll, überhaupt keine Frage. Musik kommt in fast allen Frequenzbereichen hochqualitativ zu Tage, lediglich der mittlere Bereich ist etwas schwächer als die Bässe und Höhen, macht sich aber nur unterschwellig bemerkbar, wenn man es wie wir auch mal so richtig darauf anlegt. Die Xbox One hat allerdings keine Chance gegen eine gute Soundkarte eines PCs. Gleiche Musik, gleiche Qualität, aber das Astro A40 hat erst am PC so richtig ausgepackt und für Gänsehaut gesorgt. Glasklarer Sound, Bass mit richtigem Bumms und die Höhen schrebbelten erst leicht, als das Headset und die Soundkarte fast am Ende waren. Allerdings macht man das auch nicht lange mit, denn ein Hörschaden ist bei so einem Extremtest fast die Folge.
Der Unterschied der beiden Soundquellen macht die Stärken des A40 erst richtig sicht- bzw. hörbar. Der M80 Mixamp ist ein nettes Gimmick. In den Controller eingesteckt und ein Update durchgeführt, kann man das Headset muten, die Lautstärke regeln und drei verschiedene EQ-Voreinstellungen aussuchen. Da hat man an einem Computer natürlich deutlich mehr Möglichkeiten das Astro-Headset mal so richtig laufen zu lassen. Dennoch kann man sich auch an der Xbox One nicht satt hören und auch die Tests mit verschiedenen Handys verliefen überraschend gut. Das abnehmbare Mikrofon rundet den guten Gesamteindruck ab. Qualitativ gut verarbeitet und gut einstellbar hängt das Mikro kaum spürbar am Headset. Der Sound ist generell sehr klar, allerdings sollte man das Mikrofon nicht direkt im Atembereich halten, da auch dieser mit übertragen wird. In hohen Bereichen ist es etwas schwach und klingt ein wenig klirrend, ist aber im Gesamteindruck kaum spürbar, da meist tiefe Männerstimmen aufgenommen werden.
Verfügbarkeit und der Preis
Nach kurzer Schwächeperiode durch die Weihnachtszeit hat sich die Verfügbarkeit wieder eingependelt und in Deutschland kann man das A40 exklusiv beim Spezialisten http://www.roxxgames.de bestellen, der die komplette Astro-Palette anbietet, dabei aber auch noch andere Hersteller in Petto hat. Bei www.astrogaming.de kann man sich dreisprachig über die schicken Headsets informieren. Das A40 Xbox One ist beileibe kein Schnäppchen, denn ab 200 € ist man mittendrin und auch dabei, aber dafür bekommt man auch etwas für sein sauer verdientes Geld geboten. Es kann abschrecken, aber man sollte sich die Frage stellen, ob man sich ein Headset für 100 € aussucht und Abstriche in der Verarbeitung oder beim Sound hinnimmt oder man kauft sich ein Astro und verwöhnt Kopf und Ohr mit exzellenter Soundqualität und tollem Tragekomfort.
Ein leichtes, gut tragbares, aber designtechnisch unauffälliges Stereo-Headset mit einer Mörderpower. Einzig die Kabellängen sind etwas suboptimal, denn ein Audiokabel mit 1 m Länge ist doch etwas undurchdacht. Der Lieferumfang sollte um einen Y-Stecker von 4-polig / 2×2-polig Klinke und zwei Audiokabel von 1,5-2m Länge ergänzt werden. Die Adpater und Kabel gibt es aufpreispflichtig im Onlineshop, aber als Kunde wäre man dankbarer, wenn die Kabelage im Lieferumfang bereits enthalten wäre, denn dann würden keinerlei weitere Wünsche offen stehen. Das einfache Handling und der gute Sound wird zwar vom etwas happigen Preis jenseits der 200 € leicht getrübt, aber gute Qualität hat nun mal seinen Preis. Wer noch nicht fündig wurde, der sollte beim A40 von Astro zuschlagen. Zukunftssicher, haltbar und qualitativ gut in allen Belangen kann man in diesem Segment kaum bessere Headsets finden. Die Xbox-Besitzer sind nicht unbedingt mit einer vielfältigen Auswahl an Headsets gesegnet, also kann man beim Astro A40 inklusive des M80-Mixamps absolut nichts falsch machen.