Wir schreiben das Jahr 2013. Battlefield 4 erscheint auf dem Markt und sorgt für großen Unmut. Der Launch ist mehr als instabil und ständig sorgen irgendwelche Bugs dafür, dass ein vernünftiges Spielen gar nicht erst möglich ist. Rund 17 Monate später folgt Battlefield Hardline, doch die Freude hält sich teilweise noch in Grenzen. Können wir diesmal mit einem besseren Launch und vor allem mit einem spielbaren Ableger rechnen oder wird es wieder Monate dauern, bis sich der Kauf des Titels dank zahlreicher Patches lohnt? In unserer Review haben wir uns diesen Fragen gestellt und was dabei zusammengekommen ist, erfahrt ihr hier.
Spielmodi
In Battlefield Hardline erwarten uns insgesamt sieben unterschiedliche Spielmodi. Neben den uns bereits bekannten Modi Team Deathmatch und Eroberung, die wir aus zahlreichen anderen Multiplayer-Games und vorherigen Battlefield-Ablegern kennen, wurden fünf neue hinzugefügt, die sich ganz nach den Prinzipien von Cops und Gangstern richten. Es sei lediglich kurz zu erwähnen, dass wir im Eroberungsmodus im Vergleich zu Battlefield 4 nicht mit einem Jet herumfliegen können. Das ergibt aber auch Sinn, wenn man bedenkt, dass wir in die Rolle von Kriminellen und Cops schlüpfen und wer von ihnen würde bei einem Überfall schon auf einen Jet plädieren?
Blood Money
Im Modus Blood Money liegen Geldstapel an den jeweiligen Enden der Maps verstreut. Verbrecher und Polizisten besitzen gleichermaßen die Aufgabe, das dortige Geld aufzusammeln und zu ihren Geldtransportern zu bringen. Gleichzeitig können beide Parteien allerdings auch zum gegnerischen Transporter laufen, um die Scheine zu stehlen und zu ihrer Seite zu bringen. Das Team, das als erstes seinen Transporter bis oben hin mit Geld auffüllen kann, gewinnt.
Hotwire
Der Modus Hotwire wurde ziemlich oft von den Entwicklern ins Rampenlicht gerückt und beispielsweise dafür verwendet, um Battlefield Hardline als schnellstes Battlefield überhaupt bezeichnen zu können. Im Grunde genommen handelt es sich dabei um nichts anderes als einen Eroberungsmodus auf vier oder sechs Rädern. Auf der Karte verstreut findet ihr Fahrzeuge, die gleichgestellt werden können mit unterschiedlichen Eroberungsgpunkten. Um das Fahrzeug einnehmen zu können, müsst ihr einsteigen und fortwährend schnell genug durch die Gegend düsen, damit sich die Eroberungsanzeige füllt. Anstelle jedoch einfach sinnlos in irgendwelche Richtungen zu fahren und lauthals der Musik zu lauschen, die aus dem Radio dröhnt, solltet ihr die gegnerischen Fahrzeuge verfolgen und zerstören. Dazu bietet es sich an, dass ein Teammitglied am Steuer sitzt und die anderen von ihren Sitzplätzen aus die Gegner aus ihren Fahrzeugen schießen oder gleich den gesamten Wagen in die Luft sprengen, was ungeheuren Spaß macht. Nach der Vernichtung respawned das Fahrzeug irgendwann und kann wieder von euch oder von den Gegnern erobert werden. Diese können allerdings auch von den Gegnern sabotiert werden, sodass ihr beim Einsteigen einfach mal direkt eliminiert werdet. Das kann frustrierend sein, aber auf der anderen Seite durchaus auch Spaß und Lust machen.
Überfall
Der Modus Überfall ist mit einem Rush-Modus sehr gut zu vergleichen. Die Gangster haben die Aufgabe, den Tresor zu sprengen, in dem sich das wertvolle Geld befindet. Nachdem dies erfolgreich gelungen ist, dringen sie in den Raum ein, schnappen sich das Geld und müssen es zu einem Abholpunkt hinbringen. Die Cops versuchen selbstverständlich alles, um dies zu verhindern und konzentrieren sich darauf, die Gangster zu erledigen. Sobald ein Verbrecher mit einem Geldpaket auf dem Rücken erschossen wird, lässt er es fallen und kann von einem kriminellen Kollegen aufgesammelt werden. Wenn die Cops diese allerdings schon längst eliminiert haben, müssen sie das Geldpaket beschützen und decken, damit es nach Auffüllen der daraufhin erscheinenden Anzeige wieder beim Ursprungsort landet. Dieser Modus profitiert am stärksten von den neuen Gadgets, die Battlefield Hardline so ausmachen und die Spannung ins Unermessliche treiben. Von einem Dach aus mit einer Zipline herunter zum Abholpunkt zu düsen sieht nicht nur ziemlich gut aus, sondern macht auch ziemlich viel Spaß.
Fadenkreuz
Hinter „Fadenkreuz“ verbirgt sich ein spannender Spielmodus, der vor allem bei einer klein gehaltenen Spielergruppe (maximal 16 Spieler) punkten kann. Im Fadenkreuz steht ein sogenannter VIP, der sich auf der Seite der Cops befindet. Dieser besitzt prekäre Informationen über die Verbrecher, die zum Department gebracht werden müssen. Während die Cops also versuchen müssen, den VIP so schnell wie möglich zum Fahrzeug zu bringen, haben die Kriminellen die Aufgabe, den VIP zu töten. Ganz unbewaffnet ist die besondere Person allerdings nicht, denn mit einer vergoldeten Desert Eagle kann auch sie sich selbstständig vor den Gangstern behaupten. Davon sei jedoch größtenteils abgeraten, denn schließlich sollte der VIP am Ende heil am Fahrzeug ankommen. Insgesamt neun Runden werden gespielt und welches Team die meisten für sich entscheiden konnte, hat das komplette Match gewonnen. Eine besondere Herausforderung ist hier dabei, dass man nur ein Leben hat und nicht noch einmal respawnen kann, wenn man nicht vorher von einem Kollegen wiederbelebt wird.
Rettung
Zuletzt gibt es noch den Spielmodus „Rettung“, wo die Verbrecher Geiseln gefangen genommen haben. Dieser Modus dürfte vielen aus Counterstrike geläufig sein. Als Polizist müsst ihr den Ort stürmen, wo die Opfer festgehalten werden, sie auf eure Schulter heben und zum Wagen bringen. Die Kriminellen haben unterdessen die Aufgabe, die Geiseln nicht entkommen zu lassen. Das Problem dabei ist jedoch, dass nur eine Geisel gerettet werden muss, was moralisch betrachtet natürlich eher verwerflich ist, aber man sollte sich daran erinnern, dass es sich dabei ja nur um ein Game handelt. Auch hier werden insgesamt neun Runden gespielt, sodass am Ende das Team gewinnt, das fünf Runden für sich entscheiden konnte. Außerdem hat man hier ebenfalls nur ein Leben pro Runde.
Hacker
Was an sich kein neuer Spielmodus ist, sondern vielmehr ein neues Feature, ist der Hacker, der den Commander aus Battlefield 4 gewissermaßen ersetzt. Als Hacker habt ihr die Möglichkeit, Kameras und Stromnetze zu hacken und GPS-Signale zu verstärken oder zu stören. Wenn ihr wollt, dass eure Verbündeten von der Minimap verschwinden, stört ihr das Signal, damit die Gegner es schwieriger haben, sie wieder aufzuspüren. Gleichzeitig könnt ihr das Signal auch verstärken, um umliegende Feinde auf dem Gebiet ausfindig zu machen und dadurch zu markieren. Ihr könnt aber auch beispielsweise im Modus Hotwire feindliche Fahrzeuge hervorheben und eure Kollegen dazu auffordern, sie zu attackieren. Punkte erhält man dann für das Aufdecken von Feinden, das Verbergen von Freunden und das Scannen der gesamten Umgebung.
Sogar die Spawngeschwindigkeit könnt ihr beeinflussen, indem ihr einige Spieler schneller wieder ins Match und in den Kampf lässt. Die gehackten Gadgets bleiben allerdings nicht ewig auf eurer Seite. Nach einer gewissen Zeit verliert ihr sie und der feindliche Hacker hat dann die Chance, auf sie zurückzugreifen. Es kann euch auch nur eine begrenzte Anzahl an Systemen zur Verfügung stehen. Äußerst hilfreich ist eine Legende auf der linken Seite, die erklärt, was es mit den einzelnen Optionen auf sich hat. Trotzdem nimmt es eine gewisse Zeit in Anspruch, bis man sich vernünftig in den Modus eingearbeitet hat. Richtig spannend ist er eigentlich nicht, was auch erklärt, warum nicht viele ihn verwenden. In der rechten unteren Ecke befindet sich ein Bildschirm, wo ihr durch die Kamera schauen könnt, aber das ist auch das Einzige, was ihr damit anstellen könnt: Reingucken und zusehen. Da bin ich lieber selbst als Cop oder Verbrecher unterwegs und heize den Gegnern im Battlefield-Stil ein.
Ausrüstung Cops/Gangster
Wie wir es aus den bisherigen Battlefield-Ablegern kennen, existiert zwischen den beiden Teams zunächst eine Unterteilung in vier unterschiedliche Klassen: Operator (Assault), Mechanic (Engineer), Enforcer (Support) und Professional (Recon). Diese verfügen alle über unterschiedliche Waffen und Gadgets, die im Kampf eingesetzt werden können und die einzelnen Klassen erst ausmachen. Durch Battlefield Hardline werden die beiden Teams allerdings zusätzlich auch noch unterteilt in Gangstern und Cops, die wiederum einige unterschiedliche Gadgets verwenden können. Dazu steht an den Waffen immer daneben, ob sie speziell für den Polizisten oder für den Gangster konzipiert wurde. Aber was hat eigentlich ein Taser als Gadget auf Seiten der Kriminellen zu suchen, wenn sie doch eigentlich hauptsächlich von Cops verwendet werden?
Neu in Battlefield Hardline hinzugefügt wurden die Ziplines und die Enterhaken, mit denen man Gebäude hochklettern und von dort aus wieder in Richtung Boden zurückrutschen kann. Die Gasmasken eignen sich hervorragend dazu, um sich vor Tränengas Granaten schützen zu können, da man bei einem zu langen Aufenthalt inmitten der grünlichen Wolken ersticken kann. Natürlich sollten auch die ballistischen Schilde erwähnt werden, doch seit deren Einführung in Battlefield 4 ist dieses Gadget leider nichts mehr Besonderes. Die Claymores aus Battlefield 4 wurden durch Laserminen ersetzt, die an sich eigentlich wesentlich schneller auszumachen sind, da ein leuchtender Strahl ihre Anwesenheit markiert. Das muss allerdings nicht unbedingt heißen, dass man sie trotzdem immer rechtzeitig sieht und sich vor ihnen schützen kann. Gut platziert sind sie genauso schwer auszumachen wie eine übliche Claymore.
Ist man erst einmal im Multiplayer angekommen, fällt schnell auf, dass die Erfahrungspunkte durch Geldwerte ersetzt wurden. Beim Zocken verdienen wir also virtuelles Geld, das im Shop für den Kauf von Visieren, Griffen, Waffen und Gadgets verwendet werden kann. Diese müssen allerdings auch vorher erst einmal freigeschaltet werden, bevor man die Möglichkeit hat, sie zu erwerben. Um zu Beginn an schnelles Geld zu kommen, empfiehlt es sich, vorrangig den Modus Hotwire zu zocken. Zwar kann es durchaus seine Zeit beanspruchen, bis man das nötige Kleingeld beisammen hat, aber die Waffen sind nicht unnötig teuer gehalten, als dass es zu Frustrationen kommen könnte. Wer sich zusätzlich noch gut mit und in seinem Team schlägt, sollte sowieso keine Probleme damit bekommen, Geld zu verdienen.
Auch die Battlepacks sind wieder mit von der Partie und erstrahlen in einem neuen Design, welches gar nicht einmal so schlecht aussieht. Als Belohnungen erwarten uns zudem Boosts, die wesentlich differenzierter gestaltet sind. Während wir in Battlefield 4 zwischen 25%, 50%, 100% und 200% unterscheiden, geht das Ganze in Battlefield Hardline mehr ins Detail. Es gibt Boots für das Teamplay, für das ganz normale Eliminieren von Gegnern, für das Benutzen von Fahrzeugen usw. Die Idee an sich ist auch ganz nett, aber bei der Vielfalt kann man schnell den Überblick verlieren und muss auch riskieren, dass ein Boost in einer Runde nicht wirklich so viele Punkte bringt, wie man es sich vielleicht erhofft hat und das Einsetzen somit eher nutzlos gewesen ist.
Aufträge/Auszeichnungen
In Battlefield Hardline haben wir ein Phänomen, das wir noch in keinem anderen Battlefield Spiel hatten. Knapp 300 Aufträge gibt es, die in verschiedene Bereiche aufgeteilt sind und auf seinen Erfolg warten. Es sind so viele unterschiedliche Aufträge im Multi- und Singleplayer vorhanden, sodass wir eine ganze Woche lang nur über die Aufträge schreiben könnten, doch das wäre eher uninteressant. Viele dieser Aufträge bedürfen einer größeren Aufmerksamkeit, während es bei den anderen mehr darum geht, die nötige Waffenlizenz zu erwerben. Bei knapp 300 Aufträgen wird es seine Zeit brauchen, bis man wirklich alle erledigt hat. Wenn es also einmal bei einem Match nicht reibungslos klappen sollte, kann man sich stattdessen auf die Jagd nach den Aufträgen begeben.
Maps
Auf insgesamt neun unterschiedlichen Maps können die einzelnen Modi gespielt werden. Zwei von ihnen, Downtown und Bank Job, spielen in Los Angeles und kennzeichnen sich vor allem durch die hohen Gebäude, die Sniper gerne dazu einladen, sich an den dortigen Orten zu platzieren und alles wegzuschießen, was ihnen in die Quere kommt. Gleichzeitig bietet sich die Verwendung von Enterhaken und Ziplines hier besonders an, um beispeilsweise von einem Dach aus zu einem Abholpunkt zu gelangen. Die Levolution-Elemente sind, bis auf einen umstürzenden Kran, ziemlich klein gehalten. In den Industriegebieten von LA existieren zwei weitere Maps, die die Namen „Gewächshaus“ und „Entgleisung“ tragen. Auch hier sind die Dächer oftmals dicht besiedelt, wenngleich man sich im Gewächshaus etwas näher kommen kann.
Von Los Angeles weg entführt es uns mit Dust Bowl in eine Wüstenstadt, die uns hin und wieder einen Sandsturm beschert und unser Sichtfeld erheblich beeinträchtigen kann. Wir haben eine relativ hügelige Gegend vor uns, die vor allem an einem Ende der Map Sniper gerne zum Besuch einlädt. Wer deren Schüsse unbedingt entkommen möchte, sollte in die einzelnen Häuser oder in das Motel fliehen, die teilweise so verstrickt gebaut sind, dass man schnell mal einen Gegner übersehen kann und kurze Zeit später tot auf dem Boden liegt. Wachsame Augen und Ohren sind gefragt.
Auf der Map „The Block“ wird das Thema Levolution wieder stärker ins Visier genommen. In dieser kriminellen Vorstadt stehen vier Gebäude ganz besonders im Fokus des Kampfes und können schnell zum Einsturz gebracht werden. Die daraufhin entstehenden Verwüstung erfordert wiederum, dass man alle Seiten aufmerksam im Auge behält und sich schnell genug vor plötzlich erscheinenden Gegnern wappnen kann. Wer lieber links oder rechts auf den Straßen zu seinem Ziel gelangen möchte, sollte sich ggf. auf Sniper gefasst machen, die eventuell am jeweiligen Ende der Map auf einen warten könnten.
Weg von den tristen Farben des kriminellen Blocks geht es weiter zu den luxuriösen Hollywood Heights, wo eine schöne Einrichtung und ein angemessener Pool bereits darauf warten, dass wir uns hineinbegeben. Der Name der Map ist dabei Programm: Das schön gestaltete Gebäude wird von zahlreichen Hügeln umgeben, wo natürlich wieder das Herz für die Scharfschützen höher schlägt. Aber auch Personen mit normalen Waffen haben gute Chancen, Gegner aus dieser Position aus zu attackieren und in die ewigen Jagdgründe zu schicken. Schade ist dann allerdings nur, wenn sie sich auf jedem einzelnen Berg tummeln und einem kaum die Luft bleibt, nach dem Spawnen vernünftig auf sie zu reagieren.
Die beiden letzten Maps, Brandung und Everglades, sind ziemlich weitläufig gehalten, doch auch hier bietet zumindest Brandung den Snipern wieder ein schönes zu Hause. Die Everglades bieten mit ihren sumpfigen Landen eine schöne Abwechslung. In den umliegenden Flüssen trifft man auch hin und wieder auf Krokodile, die einen beim Abtauchen ins Wasser allerdings keinen Schaden zufügen können. Das wäre als zusätzliche kleine Herausforderung jedoch gar nicht einmal so schlecht gewesen und hätte die Map positiv abrunden können. Dafür macht der Modus Hotwire aufgrund der zahlreichen Rampen umso größeren Spaß – wenn sie nicht vorher mit Minen ausgelegt worden sind.
Gameplay
Gameplaytechnisch erwartet uns in Battlefield Hardline sehr viel Hektik und Spannung. Dies wird unter anderem auch durch die Maps selbst hervorgerufen, die es erforderlich machen, nach allen Ecken Ausschau zu halten, denn die Gegner können von jeder Seite kommen. Um die Matches also möglichst erfolgreich durchstehen zu können, sind Teamplay, wachsame Augen und Ohren sowie schnelle Reaktionen gefragt.
Das macht das Gameplay dadurch aber auch umso spannender, sodass man gerne mit den anderen Teamkollegen mitfiebert. Dazu trägt in einigen Modis auch eine Cam bei, die euch in die Sicht eurer Mitglieder versetzt, sodass ihr aus deren Perspektive das Geschehen weiterverfolgen und ggf. Tipps geben könnt.
Der Multiplayer steht ganz im Zeichen des Teamplays. Ihr müsst eure Kollegen schützen, sie wiederbeleben und auch überlegt vorgehen, um die Matches reibungslos durchstehen zu können. Wer lieber alleine unterwegs ist und kein Interesse daran hat, mit anderen ordentlich mitzuarbeiten, wird schnell merken, dass er damit eine falsche Entscheidung beim Kauf von Battlefield Hardline getroffen hat. Ein Multiplayer-Modus ist schließlich da, um nicht nur gegeneinander, sondern vor allem auch miteinander zocken zu können und das vermitteln viele der Modi auch ganz gut.
Gut gelungen sind kleine Details innerhalb der Maps, die es ermöglichen, dass so gut wie jede Tür geöffnet und verschlossen werden kann, um sich darin kurzzeitig zu verstecken oder auf den Ansturm an Gegnern zu warten. Das Öffnen der Eingänge geschieht laut genug, um es zu hören und entsprechend darauf reagieren zu können. Auf einigen Maps kann das Laufen durch Gebüsche Vögel aufschrecken, was ebenfalls dazu beiträgt, dass man schnell hellhörig wird und sich bei den Orten vorsichtig umsieht. Dabei kann es allerdings schnell dazu kommen, dass man von hinten erledigt wird, denn die Spawnpunkte sind ziemlich willkürlich gesetzt. Praktisch von allen Seiten tauchen die Feinde, meistens auch in Gruppen, auf und erledigen einen, bevor man sich überhaupt die Frage stellen kann, von wo sie denn hergekommen sind. Was für die einen vielleicht als nette Herausforderung angesehen werden kann, die dazu beiträgt, dass man sich ständig umsehen muss, sorgt bei anderen eher für Frustrationen, die gerne auch in leichten Wutausbrüchen enden können.
Kommen wir aber zu einem äußerst wichtigen Teil des gesamten Multiplayers: Wie sieht es eigentlich mit dem Waffenhandling aus? Im Vergleich zu Battlefield 4 gibt es auf jeden Fall Unterschiede. Gleich zu Beginn fällt auf, dass der Rückstoß der Waffen deutlicher zu spüren ist und vor allem auch realistischer erscheint. Das Treffen von Gegnern erfordert dementsprechend vor allem auf größere Entfernungen ein wenig Geschick. Einige Waffen, wie beispielsweise die SG553, sind auch schon ohne zusätzliche Aufsätze gut zu kontrollieren, während unter Anderem die RO933 dringend einen Aufsatz benötigt, um sie auch vernünftig bei größeren Entfernungen einsetzen zu können.
Hat man sich daran erst einmal gewöhnt, findet man sich schnell mit der Mechanik zurecht und kann die Waffen entsprechend besser verwenden als zu Beginn. In Battlefield Hardline wird oft und gerne auch mit den Granaten um sich geschmissen. Das ist keine allzu große Überraschung, denn die M67 hat einen ziemlich großen Sprengradius. Wer eine solche Granate auf sich zufliegen sieht, davon läuft und sich eigentlich in Sicherheit wiegt, wird schnell eines Besseren belehrt und in die Luft gesprengt. In Battlefield 4 war der Radius definitiv nicht so hoch und als Spieler bestand immer eine reelle Chance, der Explosion rechtzeitig zu entkommen. Warum man diesbezüglich in Hardline Veränderungen vorgenommen hat, ist uns ein Rätsel.
Nicht so gut fühlen sich außerdem die Mechanik und Physik beim Fahren von Landfahrzeugen an, was wir auch schon beim Singleplayer bemängelt hatten. Die Autos reagieren relativ ruckartig auf unsere Bewegungen am Steuer, was dem Ganzen das Gefühl verleiht, als würden wir einen Zug betätigen. Dafür punktet allerdings alles, womit wir durch die Lüfte fliegen können, denn die dabei verwendete Mechanik kommt uns nur allzu gut aus Battlefield 4 bekannt vor.
Performance
Auch wenn der Launch von Battlefield Hardline besser verlief als der vom vorherigen Ableger, sollten wir diesen Aspekt nicht allzu positiv sehen, denn dass ein Spiel von vorneherein funktionieren sollte, ist eine Voraussetzung und kein tolles neues Feature. Performancetechnisch können wir sagen, dass Hardline eine bessere Figur macht und auch flüssiger läuft als sein älterer Bruder. Trotzdem begegnen wir immer wieder Bugs, die uns teilweise auch schon aus der Vergangenheit bekannt sind. Medipacks verwandeln sich zu Tötungsmaschinen und das Durchlaufen eines zerstörten Zaunes löst aus unerfindlichen Gründen die Fluganimation aus, bis wir plötzlich sterben. Hin und wieder begegnen wir auch Körperteile, die einfach durch Wände herausragen. Was uns vielleicht einen kleinen Vorteil verschaffen kann, ist für den anderen mehr als nur unfair. Ziemlich witzig, aber eher unrealistisch, sind auch die toten Körper, die wie Tumbleweeds über die Straßen fegen, durch die Lüfte fliegen oder einfach ballerinahaft mit angewickelten Beinen und einem rosa Tütü auf dem Boden liegen. Dass viele Gesichter dabei auch noch einen dümmlichen Ausdruck hinterlassen, sollte vielleicht zu denken geben.
Grafik und Sound
Die Grafik ist, wie man es von Battlefield gewohnt ist, wirklich hervorragend. Wenn man einen vernünftigen PC hat, läuft das Spiel ohne Probleme auf Ultra und macht dabei eine gute Figur. Wie auch Battlefield 4 greift das Spiel dabei auf die starke Frostbite-Engine zurück. Grafisch steht das Spiel daher dem Vorgänger in nichts nach, allerdings wird so auch kein Schritt nach vorne gemacht. Insgesamt bleibt der Eindruck, dass die Grafik in einigen Punkten sogar ein wenig schlechter als die von Battlefield 4 ist, wobei das auch am Grafikstil liegen könnte. Im Gegensatz zum Vorgänger wird nicht auf übertriebene Effekte gesetzt, vielmehr kommt ein sehr realistischer, fast schon comichafter Stil zum Einsatz.
Ein wahrer Pluspunkt sind die Explosionen, die diesmal wirklich dynamisch wirken. Bei Battlefield 4 sah man manchmal noch die Flammen als 2D-Textur mit der Sicht mitwandern, das ist bei Hardline nicht mehr so auffällig und wesentlich besser gelöst. Insgesamt kann die Grafik daher sehr überzeugen, das Spiel sieht mit aktiviertem Supersampling,, wie der Name schon sagt super aus und DICE holt hier das letzte bisschen Leistung aus der leicht angestaubten Frostbite Engine 3 heraus.
„Whup, whup, it’s the sound of da police!“ Mit diesen und weiteren Songs können wir vergnügt in unseren Fahrzeugen über die Karten düsen. Die ausgewählten Lieder im Radio passen dabei nicht nur extrem gut zum Setting und zu der Situation allgemein, sondern können bei Bedarf gewechselt werden. Es hört schließlich nicht jeder KRS-One. Auch der Ladebildschirm gestaltet sich dadurch unterhaltsamer und so ist das Warten auch bei langsamen Internetleitungen wesentlich angenehmer. Ab und zu erklingen Funksprüche vom Department aus den Lautsprechern, die beispielweise darauf hinweisen, ob man gerade am Gewinnen oder Verlieren ist. Ansonsten verhält es sich diesbezüglich ziemlich ruhig, was im Nachhinein ein wenig merkwürdig ist. Sollten bei so eiem Großeinsatz nicht ständig irgendwelche Funksprüche zu hören sein?
Hinsichtlich des Waffensounds gibt es herzlich wenig zu meckern. Das Geräusch beim Nachladen und das Abfeuern der Kugeln klingt nicht nur wie Musik in den Ohren, sondern wirkt auch noch ziemlich realistisch.
Fazit der Redakteure
Was erwarte ich mir von einem Multiplayer? Ganz einfach: Teamplay. Battlefield Hardline gibt diesen Ton sogar sehr streng an. Wer nicht im Team spielt, verliert die Spielmodis ohne mit der Wimper zucken zu können. Einzelgänger werden hier eher ausgegrenzt, doch für mich ist es genau das Richtige, um mit meinen Freunden und der Redaktion viele gemeinsame Stunden zu verbringen. Die Spielmodis bringen neues Leben in die Shooter-Geschichte, jedoch kennt man das meiste doch von irgendwo her. Die klassenbezogenen Waffen wirken zur Realität positiv und wer den Krieg in der Vorstadt und in seinem Garten sucht, ist mit Battlefield Hardline sehr gut bedient.
Hektik, Kreativität und Spannung bis zum Schluss – Mit diesen Worten lässt sich ziemlich gut der Multiplayer von Battlefield Hardline beschreiben. Anders als bei den vorherigen Ablegern kommt das Gefühl des Mitfieberns so richtig auf und lädt umso mehr dazu ein, sich gemeinsam mit seinen Freunden durch die unterschiedlichen Modi zu kämpfen. Mittels den neuen Gadgets, wie der Zipline und dem Enterhaken, werden der Kreativität zum Erreichen der Ziele keine Grenzen gesetzt und runden den Modus zusätzlich gut ab. Störend sind allerdings die gesetzten Spawnpunkte, die schnell zu Frustrationen führen können und auch sniperlastige Karten zerstören das Gesamtbild des Multiplayers.
Battlefield Hardline fühlt sich für mich wie ein neues Spiel an. Zwar erwische ich mich öfters im Battlefield 4-Denken, jedoch wird man dafür dann auch ganz schnell bestraft. Das Gameplay ist lebendiger und vor allem schneller als bei den Vorgängern. Der Modus Hotwire lässt die Kassen klingen und bringt das Spiel damit hinsichtlich des Modi-Balancings leider etwas aus dem Gleichgewicht. Neue Klassen, Waffen und Gadgets verleihen der alten Grafik einen komplett neuen Anstrich.
Battlefield Hardline macht vieles richtig, das Spiel läuft von Anfang an stabil und die neuen Modi bringen echt Abwechslung in das Spiel und hauchen der ein wenig betagten Spielreihe neues Leben ein. Der größte Vorteil ist, dass Egoisten bestraft werden. Battlefield war und ist ein Teamspiel und das kommt bei Hardline mehr als deutlich raus. Trotzdem, irgendwie fehlen mir Panzer und LAVs, auch wenn das Spiel viel Laune macht und Hotwire einfach ein verrückter und lustiger Spielmodus ist.