Die Spieleindustrie boomt. Daran ändern auch Bug verseuchte Battlefields und immer gleiche Call of Duties nichts. Tatsache ist, dass die Masse an Spielen mehr erdrückt als entzückt.
Und jährlich grüßt das Murmeltier – oder Assassin’s Creed – oder Call of Duty – oder Fifa – oder das… ihr wisst schon. Jährlich werden wir mit neuen Titeln gleicher Franchises dermaßen zugekleistert, dass die meisten von uns sich zurecht entschlossen haben, ihre Jobs zu kündigen, der Sonne Lebewohl zu sagen und unser ganzes Leben ausschließlich dem Zocken zu widmen.
Wie anders sollte man der Masse sonst Herr werden? – Leider stelle ich immer häufiger fest, dass ein Fußballspiel immer ein Fußballspiel und ein Shooter immer ein Shooter bleibt, egal, wie viele Jahre vergehen, wie viele neue Versionen uns mit „bahnbrechenden“ Neuerungen (zum Beispiel einer Fisch-KI) präsentiert werden. Die Gamingindustrie macht ihrem Namen alle Ehre. Sie ist eine Industrie. Entwickler und Publisher sind offenbar nur noch darum bemüht, uns auch den letzten Groschen aus der Tasche zu ziehen, den wir vorher hart beim Jobcenter erstritten haben. Abwechslung? Innovation? Bugfreie Spiele? HA! Nicht mit uns, sagen sich wohl die Herren bei EA, Ubisoft und Co.
Und was machen wir Spieler? Klar, den Sch*** kaufen. Immer her damit. 60 Euro für eine Battlefieldmod? Viel zu wenig, hier habt ihr nochmal 60 Euro für Premiuminhalte. Und mein nächster Lohnscheck geht auf jedenfall drauf für Battlepacks. Versteht sich von selber. Ein neues, großes, tolles Assassin’s Creed? Muss ich haben, Meuchelmorde mit schlechter Hintergrundstory werden doch niemals langweilig. In Fifa stolpern die Spieler jetzt noch realistischer? Wahnsinn, das macht ein ganz neues Spiel daraus. Nicht… Es ist ja nicht so, dass es nicht auch gute Beispiele gäbe. Nehmen wir Rainbow Six: Siege.
Die Rainbow Six Reihe war schon beinahe in der Vergessenheit versunken, da haut Ubisoft auf der E3 mit Siege einen Hammer raus, der die Fans verzückt. Ein Shooter, der sich tatsächlich mal von der Maße abhebt. Neuen Wind rein bringen kann. Und nicht jährlich neu aufgelegt wird. Ein Spiel, mit dem keiner gerechnet hat und auf das sich beinahe jeder freut.
Die Qualität rückt zusehends in den Hintergrund. Spiele sollten Zeit beanspruchen, um perfektioniert zu werden. Spiele sollten Zeit beanspruchen, in der man sich auf sie freut. Wenn in drei bis fünf Jahren ein neuer Ableger der GTA Reihe angekündigt wird, machen sich die Suchtis unter uns vor Freude fast ins Höschen. Wenn neue Gerüchte zu Half Life 3, Fallout 4 oder einem neuen TES aufkommen, drehen wir durch wie ein Dackel auf Exctasy, Speed und mit brennendem Hintern. Wenn ein neues Assassin’s Creed oder CoD angekündigt wird… ich zumindest unterbreche mein Mittagsschläfchen dafür nicht. Ich bin ja auch nicht erstaunt, wenn mir jemand erzählt, dass nächste Woche wieder Montag ist. Quantität vor Qualität. Das niveauvolle Zocken stirbt aus. Mit jedem neuen Allerweltsgame, mit jedem verbuggten AAAbsturz, mit jedem schlechten Server und mit jeder neuen Geldmacherei. Wir machen mit, wir sind die Lemminge. Und so werden wir in diesem Teufelskreis stecken bleiben, weil kein Messias der Spiele uns retten wird. Und das ist, „warum ich wirklich am Rad drehe“.
Wie seht ihr das? Fühlt ihr euch erdrückt von all den Spielen oder lassen euch auch kleinste Neuerungen vor Freude in die Hände klatschen? Schreibt uns eure Meinung in die Kommentare.