Was haben Trump, Underwood und Du gemeinsam? Anscheinend, dass ihr alle auf Shooter-Spiele steht. Geht man zumindest danach, dass Trump Jets aus Call of Duty an Norwegen verkauft hat.
Wir sind hier auf einer Seite für Gamer, besonders für die Shooter-Fans unter uns. Wir sind eine Community. Und sicher kein Nachrichtenportal wie der SPIEGEL, die WELT oder die Tagesschau im Netz. Dass man auf einer Gaming-News Seite eher seltener Themen, die einen Bezug zur Politik aufweisen, ist kaum verwunderlich.
Doch manchmal ist dies nicht unumgänglich. Und dann ist es wichtig, eine möglichst sachliche und objektive Betrachtungsweise zu bewahren. Bisher waren Politik und Gaming nur dann ein gemeinsames Thema, wenn es um Killer-Spiele, Fördervereine und neuerdings auch um Lootboxen ging.
Selten gibt es sonst ein anderes Thema, bei dem etwas Politisches mit Gaming zu tun hat. Außer man möchte die Gesellschaftskritik in Wolfenstein 2: The New Colossus loben. Doch diesmal muss man den mächtigsten Mann der Welt im Bezug zu Call of Duty in einem Thema erwähnen. Wie? Ja, richtig gehört. Call of Duty und der Präsident der USA. Da kann man kaum die Sachlichkeit bewahren, so abstrus klingt die aktuellste Nachricht.
Nein, ich rede nicht vom Präsidenten Frank Underwood aus House of Cards, welcher ja bekannterweise auch mal ganz gerne eine Runde Call of Duty spielt. Sondern um Donald Trump, der sich wohl zumindest diese eine Charakter-Eigenschaft mit Frank Underwood teilt. Die Liebe zu Call of Duty.
Denn so scheint dem Präsidenten, dem realen und tatsächlichen Präsidenten, ein großartiger, ja vielleicht sogar genialer Coup gelungen zu sein. Denn so soll er laut der neuesten Pressekonferenz der norwegischen Regierung den neuesten und modernsten Jet der USA verkauft haben, die F-52. F-52? Spätestens die Militärexperten runzeln nun die Stirn in den USA und wundern sich, was der Präsident denn da den Norwegern verkauft hat. Denn einen Jet des Typs „F-52“ gibt es so gar nicht.
Andererseits, die pfiffigen Call of Duty Spieler wissen natürlich, dass es sich hierbei um den F-52 aus Call of Duty: Advanced Warfare handelt. Ein brachiales Stück Militärkunst, wenn auch nur virtuell. Entweder also hat Donald Trump den Jet aus Call of Duty in Real nachbauen lassen, oder die Staatsministerin von Norwegen Erna Solberg hat lust, am Abend Call of Duty zu spielen oder Trump hat tatsächlich die Norweger an der Nase herumgeführt; und einen virtuellen Jet aus einem Computerspiel für mehrere Milliarden Dollar verkauft.
F-52 wäre für Norwegen ein gutes Geschäft.
Aber weder noch. Denn tatsächlich verkauften die USA den Norwegern Jets des Typs F-35. So gut wie die Version aus Call of Duty ist sie aber allemal nicht. So beklagten Piloten bei Tests über schlechte Sicht und eine schwerfällige Steuerung. Gegen die F-16 musste die neue F-35 sogar einpacken, die über 50 Jahre alte Maschine besiegte die F-35 im Vergleichflug locker.
Dies schien die norwegische Regierung aber weniger zu stören. So kaufte man also insgesamt vierzig Maschinen, von denen einige bereits geliefert wurden. Nun hat man Interesse an 12 weiteren bekundet und den Deal perfekt gemacht. 12 + 40 = 52. F-52. Alles also nur ein kleiner Versprecher?
Oder hat Donald Trump automatisch die Nummer 52 mit dem F-52 assoziiert, da er in der Nacht zuvor die Zeit mit Call of Duty verbrachte? Vielleicht hat er sich mit Frank Underwood eine actiongeladene Schlacht geliefert. Wir werden es wohl nie erfahren.
Jedoch wissen wir, dass es sich um einen weiteren Fauxpas eines Präsidenten handelt, der immer weiter in das Fettnäpfchen sinkt, in welches er so oft schon rein getreten ist. Dieses Mal ist es aber fast schon amüsant, wäre er nicht der mächtigste Mann der Welt.
Quelle: Kotaku