In einem Monat ist Battlefield 1 auf dem Markt. Wir haben noch einmal alles Revue passieren lassen und die Dinge zusammengefasst, die im fertigen Spiel noch einmal ausgebessert werden sollten.
Wir haben die Alpha von Battlefield 1 gespielt und auch die Open Beta, die kürzlich ihr Ende gefunden hat. In unserer aktuellsten Preview könnt ihr euch einen Eindruck davon verschaffen, wie wir das Spiel bisher empfunden haben. Wenn wir jedoch beide Testphasen noch einmal gedanklich Revue passieren lassen, fallen uns doch einige Dinge ein, die wir uns für den neusten Ableger der Battlefield-Reihe wünschen würden. Natürlich ist diese Liste sehr subjektiv gehalten. Es kann also gut vorkommen, dass hier Punkte vorliegen, mit denen ihr nicht einverstanden seid. Diskutieren kann man immer. Aber fangen wir doch einfach erst einmal an.
Bipods
Wir starten direkt mit den Bipods. Als Assault ist man als einziger dazu in der Lage etwas gegen die Fahrzeuge in Battlefield 1 anzurichten. Dazu stehen der Klasse Granaten und Raketen aus den Bipods zur Verfügung. Gegen die Granaten habe ich grundsätzlich nichts auszusetzen. Vielmehr sind es die Bipods, die mir Sorgen bereiten. Raketen kann man daraus nämlich erst abfeuern, wenn man sich dafür auf den Boden gelegt hat. Das gute RPG-Gameplay aus den Vorgänger-Titeln kann man hier somit vergessen. Assaults brauchen also zunächst einmal die Zeit einen geeigneten Platz zu finden, von wo aus sie ihren Bipod platzieren können, um schließlich loszufeuern. Ist das Gebiet ziemlich uneben, wird das alles noch etwas schwieriger, denn dann kann es auch einmal vorkommen, dass man sich selbst Schaden zufügt, weil die Granate auch einen Teil des Bodens erwischt, auf dem man gerade liegt.
Es kostet einfach generell einiges mehr an Zeit und Energie, um die Fahrzeuge mit den AT Granaten platt zu kriegen. Sonderlich schnell aufstehen kann man danach auch nicht, um einer Attacke der Vehikel zu entkommen. Man ist also wirklich sehr stark auf die Hilfe von mehreren Assaults angewiesen, um eine Chance haben zu können – sofern die anderen Spieler auch begreifen, dass sie intervenieren müssen. Beim Spielen selbst ist uns auch eine Sache aufgefallen, die auf Dauer ziemlich nerven kann. Wenn wir mit einem Bipod auf dem Boden liegen und sich ein Teammate quasi direkt hinter uns bzw. auf uns legt, sind wir machtlos. Wir können uns kaum bewegen und auch keine AT Granate abfeuern. Wir hoffen an dieser Stelle dabei nur einen Bug entdeckt zu haben.
Unser Vorschlag hinsichtlich der Bipods ist es also diese einfach durch die alten RPGs zu ersetzen. Vielleicht wollte DICE damit verhindern, dass man die Munition auch gegen Infanteristen einsetzt, aber hey, das tun sie auch schon bei den Bipods und Tank Granaten. Es würde sich faktisch also nichts ändern. Außer natürlich, dass man die Vehikel dann besser erledigt kriegt. Alternativ wäre es vielleicht auch möglich die Panzer ein wenig zu nerfen.
Sanitäter
Die Sanitäter Klasse in Battlefield 1 hat eine ebenso wichtige Aufgabe zu erledigen, die jedoch teilweise etwas schwer umzusetzen ist. Sobald ein Teammate auf dem Boden liegt und Q drückt, um Hilfe anzufordern, findet zunächst ein kleines Suchspiel statt, denn das Ausrufezeichen ist so klein, dass man es ziemlich schnell übersehen kann. Es wäre schön, wenn man das Signal deutlicher hervorheben würde. Dadurch wären mit Sicherheit auch mehr Medics dazu in der Lage ihre Mates aufzustellen.
Damit allerdings noch nicht genug. Genauso unglücklich gelöst ist das Drücken der Q-Taste, um überhaupt Hilfe anfordern zu können. Warum hat DICE in diesem Ableger auf das Feature gesetzt? Warum hat man sich nicht an das alte System orientiert und es dabei belassen, dass das Symbol automatisch auftaucht, wenn der Spieler auf dem Boden liegt? Sicher sind wir an dieser Stelle bei einem „Problem“, welches durch reines Angewöhnen gelöst werden kann. Trotzdem fand ich das alte System besser.
Zuletzt fällt noch etwas negativ in Battlefield 1 auf: Das Wechseln des Kits, um einen gefallenen Medic wiederaufzustellen. Dieser Punkt greift mit dem Drücken des Qs direkt auf. In Battlefield 4 war es sehr viel einfacher sein Kit zu wechseln, um ein Teammate wiederaufzustellen. Alle Mates hatten schließlich das Wideraufstellungssymbol über dem Kopf, welches man als Medic sehen konnte. In Battlefield 1 muss man intensiv suchen, bis man das Kit wechseln kann und dann natürlich noch darauf hoffen, dass unser Mate Q gedrückt hat. Wenn nicht war dieser zusätzliche Aufwand unnötig. Battlefield 1 hat alles also ein wenig komplizierter gemacht. Ob man damit den Skill-Level höher schrauben wollte, lassen wir an dieser Stelle einfach mal offen.
Sniper
Im Vergleich zu Battlefield 4 ist das Snipern in Battlefeld 1 wesentlich einfacher geworden. Das ist auch offiziell bestätigt, denn DICE hat die Kugelgeschwindigkeit erhöht. Das bedeutet für die Spieler, dass man aus weiterer Entfernung nicht noch zusätzliche Geschwindigkeiten und Flugbahnen beachten muss. Man zielt einfach auf den Kopf und schon fällt der Gegner hin. Dass das Snipern zu einer beliebten Sportart in dem Spiel geworden ist, hat man auch spätestens auf der Wüstenkarte Sinai gemerkt. Ich selbst bin kein guter Sniper, aber das hat sich in Battlefield 1 ziemlich schnell gewandelt. Sowas lädt Spieler jedoch vielmehr dazu ein sich irgendwo hinzucampen und von der Position aus alles niederzumetzeln, was man ins Visier kriegt. Wie wäre es also die Kugelgeschwindigkeit ein wenig zu verringern?
Pferde
In Battlefield 1 sind Pferde die neuen Fortbewegungsmittel. Genau so führen sie sich allerdings auch auf. DICE hat lediglich eine Animation bei den Pferden angebracht, wenn sie nicht genutzt werden: das Hin- und Herwedeln das Schweifes. Ansonsten wirkt unser Tier einfach nicht wie ein Tier, sondern wie ein lebloses Wesen. Ich würde es begrüßen, wenn man den Pferden etwas mehr Leben einhauchen würde. Wie wäre es, wenn sie beispielsweise auf die Geschehnisse reagieren? Wenn sie weglaufen, sobald unmittelbar neben ihnen etwas explodiert? Oder wenn man einfach mehr Animationen verwendet, die dazu beitragen, dass die Pferde ihren Kopf bewegen, mit den Hufen scharen oder sonst etwas tun. Natürlich sind sie Fortbewegungsmittel, aber sie sind auch Tiere und das sollte man nicht außer Acht lassen. Wenn man gerade dabei ist die Pferde auszubessern, könnte man vielleicht auch die Reichweite der Säbel verringern. Gegner vom Pferd aus und mit drei, vier Metern Entfernung wegzusäbeln halte ich dann doch für etwas übertrieben.
Anmerkung
Zum Schluss noch eine kleine Anmerkung: Die Punkte sind natürlich unter anderem auch von der Spielweise der Mitspieler und Gegner abhängig. Greifen mehrere Assaults einen Tank an, dann wird mich der Bipod wahrscheinlich nicht stören. Sind meine Gegner immer auf Achse und selten auf irgendwelchen Sniper-Spots anzutreffen, dann stört mich auch die Kugelgeschwindigkeit nicht. Doch wer schon zahlreiche Stunden im Multiplayer verbracht hat, weiß, dass längerfristig Veränderungen vorgenommen werden müssen. Wenn die Spieler selbst nichts machen, dann müssen es wohl die Entwickler tun.
Was meint ihr? Benötigt Battlefield 1 noch irgendwo Veränderungen?