Es gibt nicht viele, aber es gibt sie: Cheater in Battlefield. Trotz der recht zuverlässigen Systeme stolpert man immer wieder über jene Zeitgenossen, die Spaß daran haben, als einziger „Spaß“ zu haben.
Wer regelmäßig Battlefield 4 spielt, der wird sicher schon einem Cheater begegnet sein. Sie sind zugegeben nicht wirklich häufig, dank Metabans, BF4DB, PunkBuster und Fairfight ist das Spiel einigermaßen sicher und wenn man in einen Spieler mit ungewöhnlich hohen Stats reinläuft, kann man sich relativ sicher sein, dass dieser einfach nur Skill hat. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass das Spiel seit Herbst 2013 auf dem Markt ist. Aber ab und an trifft man dann doch auf Cheater. Manchmal ist es offensichtlich, manchmal ist es gut versteckt, aber dennoch nachweisbar. Die Plage eines jeden Online-Multiplayer-Titels hat auch vor Battlefield 4 nicht Halt gemacht und so gibt es von Zeit zu Zeit Runden, bei denen man am liebsten durch den Bildschirm springen will und dem Cheater eine Respektschelle verpassen will. Im letzten Moment aber besinnt man sich dann aber doch auf ein verzweifeltes „Admin???????“ im Chat, beleidigt den Cheater dabei aufs übelste und startet, wenn möglich, einen Voteban.
Die erste Begegnung
Ich bin in meinen fast 700 Stunden Battlefield 4 nur selten auf besagte Cheater gestoßen, aber an einer Hand kann ich die Zwischenfälle auch nicht mehr abzählen. Das „Highlight“ war dabei eine Runde auf Operation Locker, als ein Cheater sich nicht einmal die Mühe gemacht, sein Treiben zu verbergen. Anstatt auf Aimbots, Wallhacks oder Ähnliches zu setzen, hatte er es hinbekommen, jeden Spieler aus meinem Team zu töten, ohne dabei eine Waffe eingesetzt zu haben. Im Killfeed stand immer nur „elimierte“ statt einer eingesetzten Waffe. Dieses Phänomen ist tatsächlich Teil des Spiels. Wer schon mal auf Locker den Gang bei Bravo in Brand gesetzt oder auf Hangar 21 den Triebwerkstest gestartet hat, wird wissen was ich meine. Spieler auf diese Weise aber zu töten, während sie bei Operaion Locker noch im Spawn stehen (denn wie sollte es anders aussehen, wenn auf der Baserape-Map – zumindest unter den Vanilla-Karten – schlechthin ein Cheater im Gegnerteam ist), beweist einmal mehr, was für traurige Lappen Cheater eigentlich sind. Bei dieser Erzählung hat es sich um den ersten Cheater gehandelt, dem ich bei Battlefield 4 begegnet bin. Zu dem Zeitpunkt waren sicher schon um die 300 Spielstunden auf der Uhr.
Nun ist es so, dass bestätigte Cheater recht schnell die Kontrolle über ihren Account verlieren, keinem Server mehr beitreten können und so keinem der ehrlichen Spieler mehr auf den Sack gehen können. Die Origin GameTime hebelt das System aber aus, denn nichts ist einfacher, als sich einen neuen Account zu erstellen und eine kostenlose GameTime für das Spiel zu starten, die zudem auch noch bis zu 168 Stunden anhalten kann. Eigentlich gibt es ein System, das eben diesen Missbrauch der eigentlich recht sinnvollen GameTime unterbinden soll, denn Origin hat Zugriff auf eure Hardware-Daten und kann so ein eindeutiges Profil erstellen, um Multiaccounting zu verhindern. Leider, aus datenschutztechnischen Gründen zum Glück, lässt sich dieses System recht leicht aushebeln. Alles was man braucht, ist ein Hardware ID Spoofer und unter Umständen einen aktiven VPN. Nur so lässt sich erklären, wie einer dieser „Gamer“ sich knapp 100 GameTime-Accounts erstellen konnte, die allesamt den gleichen Namen tragen, lediglich die letzten Ziffern sind anders. Von „GameT1me_2“ bis „GameT1me_105“ sind so viele, zum großen Teil bereits gebannte, Accounts am Start, die alle auf einen User zurückgehen, und das ist nur einer von vielen, vermutlich aber der einzige, der seine Accounts so „individuell“ benennt.
Wo Licht ist, da ist auch Schatten
Auf der einen Seite bringt die GameTime definitiv Vorteile, denn so haben viele Spieler die Möglichkeit, Battlefield 4 intensiv anzutesten und sich das Spiel dann noch zu kaufen, auch wenn es schon so alt ist. Aus der Sicht der erfahrenen Spieler bedeutet das auf der einen Seite Frischfleisch, das die Server bevölkert und noch nicht alle Tricks und Kniffe kennt. Auf der anderen Seite verbirgt sich dahinter vielleicht ein bislang unentdecktes Talet, das für Verstärkung im Clan, beziehungsweise Platoon, sorgen kann. Auf der anderen Seite aber nimmt die Zahl der missbrauchten GameTimes zu. Immer häufiger trifft man auf diese Spieler, die keine besonderen Skills vorweisen äußern, außer massivst zu nerven und anderen Spielern ihre Stats zu versauen. Wenn ein Server weder Votban noch eingeloggte Admins hat, hilft da nur noch die Flucht, um nicht am Ende mit gänzlich peinlichen Werten „belohnt“ zu werden. Immer mehr Spieler fordern daher, dass EA die GameTime einstellt, auch wenn es sicher Vorteile durch diese Testmöglichkeit gibt. Wer sich wirklich ins Gefecht stürzen will, sollte bereit sein, die knapp 10€ zu investieren, die das Spiel gegenwärtig in Keystores kostet. Für 40€ würde man das Spiel schon im Bundle mit Premium erhalten.
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Es mag ja sein, dass Battlefield 4 auch von der GameTime profitiert, den alteingesessenen Spielern geht es aber mittlerweile gehörig auf den Wecker, andauernd über Cheater stolpern zu müssen. Deswegen bin auch ich der Meinung, dass es langsam an der Zeit für EA ist, dem Treiben ein Ende zu bereiten und die GameTime wieder einzustellen. Neue Spieler sind immer herzlich willkommen, aber bitte nicht für den leidigen Preis der erbärmlichen Cheater.
Wie seht ihr das, sollte die GameTime wieder abgeschafft werden oder findet ihr das Testprogramm zu gut und nehmt dafür lieber einen Haufen Cheater in Kauf?