Fallout 4 erscheint am 11. November 2015. Was gibt es da Besseres als noch einmal mit einem Fallout 3 Replay zu den alten Zeiten zurückzukehren?
Unsere Gebete wurden erhört! Fast eine Ewigkeit hat es gedauert, bis Bethesda sich endlich dazu entschlossen hatte, Fallout 4 anzukündigen. Wir dürfen wieder zurückkehren zu den verseuchten Landen und uns vor Supermutanten, Raidern und dem ganzen anderen Gesindel behaupten.
Auch wenn es bis zum Release gar nicht einmal mehr so lange dauert, konnten wir vor Ungeduld einfach nicht anders und haben uns in unserer neuen Replay-Serie Fallout 3 gewidmet. Ganz verstaubt ist das Spiel gewesen als wir es von unserem heiligen Regal der Videospiele heruntergenommen haben. So etwas hat der Titel doch nun wirklich nicht verdient, oder?
Die neue Technik
2008 erschien der radioaktiv verseuchte Shooter Fallout 3 und begeisterte zahlreiche Spieler. Zu dieser Zeit waren die Systemanforderungen natürlich auch noch ganz andere. Jeder von uns sollte zu diesem Zeitpunkt in der Lage sein, das Spiel flüssig spielen zu können. Trotzdem hat die neuste Hardware auch einen kleinen Haken: Fallout 3 kommt nicht damit zurecht, dass unsere Prozessoren mehrere Kerne besitzen und stürzt immer wieder mal ab. Da hilft eigentlich nur ein Herumgetrickse bei den Systemfiles und schon ist das Problem gelöst.
Im Intro
Wir klicken auf „Spielen“ und nach einem kurzen schwarzen Bildschirm taucht auch schon das bekannte „Please stand by“ auf, was unser Herz leicht zum Hüpfen bringt. Die Vorfreude ist groß und der Nostalgie-Trip kann jetzt so richtig beginnen. Auf geht es also in Fallout 3!
Ein Glühbirne blinkt vor sich hin und im Hintergrund trällert uns The Ink Spots „I don’t want to set the world on fire“ in die Ohren. Ich bin ein großer Fan davon, wenn man ältere Musik in Videospielen verwendet. Das verleiht dem ganzen einen so mysteriösen und gleichzeitig faszinierenden Touch. Ein großer Grund, weswegen ich übrigens auch so ein Fan von der BioShock Reihe bin. Man fühlt sich irgendwie gleich wie zu Hause, auch wenn das vielleicht ein wenig skurril klingen mag.
Dann beginnt die Stimme aus dem Off schon damit ihren berühmten Satz auszusprechen: „Krieg. Krieg bleibt immer gleich.“ Diesmal höre ich jedoch genauer hin. Ist das nicht die deutsche Synchronstimme von Hellboy? Das ist mir zumindest vorher noch nie aufgefallen.
Geburt
Nach dem atmosphärischen Intro beginnt Fallout 3 schließlich mit unserer Geburt. Sind wir weiblich oder männlich? Und wie lautet eigentlich unserer Name? Hier werden die wichtigsten Entscheidungen überhaupt getroffen.
Spätestens bei der Charaktererstellung merkt man erst, wie viele Möglichkeiten Fallout 3 eigentlich schon von Beginn an zu bieten hat. Im Vergleich dazu wirft es jedoch auch Fragen für Fallout 4 auf: In allen bisher erschienen Trailern war der Protagonist männlicher Natur und sein Aussehen war soweit auch vorgegeben. Wie viele Möglichkeiten werden wir dort erhalten? Wo wird Fallout 4 seine Grenzen haben?
Dann kommt es zum großen Schicksalsschlag: Das Herz unserer Mutter hört auf zu schlagen und sie stirbt, bevor wir auch nur einen einzigen Blick auf sie werfen konnten.
Leben in der Vault
Weiter geht es mit der Story, in der wir uns das erste Mal alleine bewegen und herumlaufen können. Als gerade einmal einjähriges Baby lernen wir zu gehen und- Moment. Hat uns unser Vater gerade wirklich dazu aufgefordert, dass wir uns mit uns selbst beschäftigen?! Aber- aber das geht doch nicht! Ich meine, da unten…. Nein, das kann man doch nicht machen! Papa, das kannst du doch niemals von uns verlangen. Als Teenager würde man vielleicht auf die Idee kommen, aber doch nicht als Baby?!
Wir gehen seinem Wunsch nach und spielen mit einem Ball. Also mit einem Fußball, der da direkt neben uns auf dem Boden liegt. Was habt ihr denn gedacht, was wir da treiben? Man, man man.
Ich schaue mir unsere Lebensspanne ganz besonders genau an. Ich achte extrem auf das, was die ganzen Charaktere sagen. Oh man, haben die schon immer alle so durcheinander geredet? Und, ja, Amata, ich habe verstanden, dass du beim Vorbereiten meines Geburtstages mitgeholfen hast. Musst du deswegen trotzdem die ganze Zeit darauf aufmerksam machen?! Hachja und dann hätten wir da noch unseren wundervollen Bully Butch DeLoria. Schön, wieder auf diese Hassliebe zu stoßen. Wie gerne ich ihm doch ins Gesicht getreten hätte. Aber immerhin kriegen wir heute auch endlich unseren tollen Pipboy geschenkt.
Irgendwann, einige Jahre später, gelangen wir an dem Wendepunkt unseres Lebens und an den Moment, auf den ich mich schon längst gefreut hatte: Wir verlassen die Vault. Nicht, weil wir das wollen, sondern weil wir müssen, wenn wir herausfinden wollen, warum unser Vater sich dazu entschlossen hat die Vault zu verlassen.
Als die ersten Sonnenstrahlen in mein Gesicht fallen überkommt mich ein wohliger Schauer. Wir sind wieder zurück. Wir sind wieder im Wasteland angelangt. Hier wird so einiges auf uns zukommen. Hier werden wir viele Menschen treffen. Hier werden wir uns vor den unterschiedlichsten Kreaturen behaupten müssen. Das Abenteuer hat endlich so richtig begonnen! Überall um uns herum sind Reste einer vergangenen Zivilisation zu erkennen: zertrümmerte Fassaden von Gebäuden, kaputte Straßen, verrostete Autos und vieles mehr. Zerstörung kann auch schön sein und das merke ich jedes Mal, wenn ich mich in solchen Spielwelten bewege. Das ist auch mitunter ein Grund dafür, warum ich solche postapokalyptischen Settings einfach nur schön finde. Metro 2033 hat da auch ganze Arbeit geleistet. Fallout 3 sowieso.
Der erste Eindruck
Es ist ein komisches Gefühl nach all den Jahren mal wieder in Vault 101 zu sein und all die Gesichter zu sehen, die man schon ewig nicht mehr gesehen hat. Erst Recht wird es eigenartig, wenn man sich schließlich an die Oberfläche ins Freie bewegt. Die Grafik mit ihrem leicht grünlichen Unterton kann mit den heutigen teilweise großartig zusammengeschusterten Spielen längst nicht mehr mithalten. Das ist soweit auch gar nicht einmal schlimm und wenn wir ehrlich sind, sind wir doch auch ganz froh darüber, wenn ein bisschen was an diesem alten Design in Fallout 3 steckt. Dadurch wird einem lediglich noch viel mehr bewusst, wie lange es mittlerweile her ist, dass Fallout 3 auf den Markt kam. Für einen neuen Ableger wurde es definitiv schon Zeit, da sind wir uns einig, oder?
Zockt ihr noch einmal Fallout 3, bevor der nächste Ableger erscheint?