Am Dienstag, den 01. Dezember, ist es endlich soweit und Rainbow Six: Siege wird veröffentlicht. Wir verraten euch, was ihr von Ubisofts neuem Taktik-Shooter erwarten könnt.
Die Rainbow Six Siege Open Beta ist noch in vollem Gange, bis voraussichtlich heute Abend habt ihr also noch einmal die Gelegenheit, das Spiel ausführlich selber anzutesten. Allerdings bietet die Beta natürlich nur einen begrenzten Umfang der eigentlichen Spielinhalte – was das Spiel zum Release mitbringt, lest ihr hier.
Ganz zu Anfang müssen wir große Bedenken anmelden aufgrund der immer noch anhaltenden schlechten Server des Spiels. Das Matchmaking wurde zwar während der Open Beta mit einigen Patches verbessert, doch weiterhin erwarten euch hohe Pings und dadurch verursachte Lags und schlechte Hitdetection sowie zahlreiche Errors, die euch aus einem laufenden Match kicken. Der Frustfaktor durch derartige Fehler ist hoch, unentschuldbar und sehr bedenklich für eine Beta wenige Tage vor dem Release eines Spiels.
Dazu kommen nicht wenige Bugs und Glitches, wie etwa Beine, die durch Wände hängen und andere, welche so kurz vor dem Erscheinen ebenfalls nicht mehr auftreten sollten und wie die mangelhaften Server jeden Plan, das Spiel zu einem eSports-Titel zu machen, ad absurdum führen. Obwohl uns das eigentliche Gameplay mehr als überzeugt hat, können und wollen wir bis jetzt keine Empfehlung aussprechen, Rainbow Six Siege noch vorzubestellen oder eine andere Version als die Standard-Variante zu kaufen. Noch bevor wir also zu den eigentlichen Features des Spiels kommen, unsere Meinung: Wartet ein oder zwei Wochen bis nach Release und schaut euch die Situation dann und unsere Review zum fertigen Spiel an, bevor ihr eine Kaufentscheidung trefft.
Jetzt aber zum Spiel selbst
Die Closed Beta und die zuletzt stattgefundene Open/Closed/Open Beta (durch die kleinen Herausforderungen, die während des ersten Tages aufgetreten sind…) wurde von fast allen Spielern gezockt, die sich dafür interessieren oder sich im Vorfeld informieren wollten, um eine Kaufentscheidung zu treffen. Neben den 14 Operators, dem Multiplayermodus und der Terroristenjagd, in der man mit bis zu vier weiteren Freunden, Kollegen oder Random gegen die KI antreten muss, um Bomben zu entschärfen und gegen wahre Fluten von Gegnern zu bestehen, kommen in der Endversion noch weitere sechs Operator dazu, neue Maps und ein Modus, der sich „Situationen“ nennt.
Die „Situationen“ sind im Prinzip Singleplayer-Missionen gegen die KI, die sich nach und nach im Schwierigkeitsgrad steigern und setzen neben dem Hauptziel, entweder alle Gegner zu neutralisieren, eine Bombe zu entschärfen oder eine Geisel zu befreien und zum Evakuierungspunkt zu bringen, noch Nebenziele auf die Agenda. Das bedeutet, dass man beispielsweise in den meisten Missionen mindestens 50% der Gesundheit nach Abschluss der Mission gewahrt haben muss, oder man muss einen Bomber durch einen Headshot erledigen, zwei Gegner durch eine zerstörbare Oberfläche neutralisieren und diverse Extraaufgaben mehr, die weitere „Sternchen“ und damit mehr Reowns bringen, um neue Operatoren, Waffen, Skins oder Modifikationen freizuschalten. Folgende Situationen sind in der Vollversion enthalten:
- Nahkampfgrundlagen
- Vorstadtevakuierung
- Hochrangiges Ziel
- Flugzeugangriff
- Volltreffer
- Personenschutz
- Zelle neutralisieren
- Keine Infos
- Verteidgung improvisieren
- Schwer befestigt
- Artikel 5, Bonusmap, die allerdings erst freigeschaltet wird, sobald man die 10 Missionen bestanden hat.
Der Schwierigkeitsgrad steigt nach und nach an, bis er schließlich in der letzten Mission gipfelt und den Zocker vor eine recht anspruchsvolle Aufgabe stellt. In der Schwierigkeitsstufe „Normal“ stellen sich die Gegner noch teils dumm an und stehen ab und zu teilnahmslos in der Gegend herum, aber auf „Hard“ oder gar „Realistic“ geht es schon derbst zur Sache und die Missionen gestalten sich wirklich als Herausforderung. Hat man alle Missionen geschafft, stehen 30 Sternchen auf dem Konto und entschieden mehr Reowns zur Verfügung, um die Freischaltungen vorzunehmen.
Der Multiplayermodus unterscheidet sich nicht im Bezug zur Beta, nur der Netzwerkmodus wurde implementiert. Man kann als Spieler eine Partie erstellen. Dazu stehen alle Maps, Spieleranzahl, Seitenwechsel, Dauer der Vorbereitungsphase und Aktionsphase, Friendly Fire und diverse andere Einstellungen zur Verfügung, um das Match dem eigenen Gusto anzupassen. Dann kann man online im eigenen Match loslegen oder im heimischen Netzwerk mit anderen Spielern die Maps unsicher machen. Dazu kann der Host jederzeit ein Match starten und muss man nicht immer 5on5 spielen, auch kleinere Spielerzahlen sind möglich.
Im Multiplayermodus sind folgende Modi verfügbar:
- TDM-Geisel
- TDM-Sichern
- TDM-Bombe
Zudem gibt es folgende Maps:
- Haus
- Oregon
- Hereford Basis
- Clubhaus
- Präsidentenflugzeug
- Kanal
- Chalet
- Bank
- Café Dostojewsty
- Konsulat
Die Kombinationen aus Maps und Einstellungen lassen demzufolge eine unzählige Anzahl von Möglichkeiten zu und einem abwechslungsreichen Spieleabend steht nicht nur online, sondern auch zuhause auf einer Netzwerkparty nichts mehr im Wege. Um Rainbow Six Siege allerdings erfolgreich zu machen, ist es unumgänglich, ein funktionierendes Matchmaking und stabile Server zu schaffen. Wenn mal hier und da ein Bein oder eine Waffe durch eine Wand glitched, kann man das verschmerzen, aber instabiles Gameplay, wenn es überhaupt mal zustande kommt, ist absolut inakzeptabel und Ubisoft hat kaum noch Zeit, alles bis zum Release zu korrigieren.
Aus diesem Grunde empfehlen wir nur hartgesottenen Fans zum Kauf, alle anderen sollten eventuell noch warten, bis die ersten Patches den Rollout hatten und die bekannten, schwerwiegenden Fehler beseitigt sind. Sollte dem so sein, wird Rainbow Six Siege definitiv eine Bereicherung im Taktikshooter-Segment sein und möglicherweise auch im eSport eine gewichtige Rolle spielen können, wenn Ubisoft in naher Zukunft alles richtig macht.