Destiny 2 ist der Blockbuster im Monat September. Doch ein Spiel steht in seinem Schatten. RUINER, ein Indie-Shooter, welcher viel mehr Aufmerksamkeit verdient hat!
Nein, diese Kolumne ist nicht bezahlt. Man könnte vielleicht gleich so meinen, tatsächlich möchte ich aber nur einem Indie-Spiel, welches diesen Monat erscheint, etwas mehr Aufmerksamkeit schenken. RUINER, so der Name, steht diesen Monat im Schatten von Destiny 2. Denn beide sind Shooter-Spiele. Doch während alle Shooter-Fans heiß auf Bungies nächsten Triple-A Titel sind, wartet in der Ecke das Indiespiel, welches genauso großes Potential bietet, wie die großen Macker oben an der Spitze der Charts.
Dabei haben beide Spiele ungefähr soviel gemeinsam, wie ein Pornodarsteller und ein katholischer Priester. Obwohl… Nein, wir lassen mal den schwarzen Humor außen vor. Tatsächlich aber ist die einzige Ähnlichkeit, die RUINER und Destiny 2 haben, dass sie dem Shooter-Genre zugeordnet werden können. Ansonsten müssen sie völlig differenziert betrachtet werden. Es gibt jedoch ein Problem. Destiny 2 bekommt, wenn um es kommende Releases geht, aktuell die meiste Aufmerksamkeit geschenkt. Natürlich ist dies gerechtfertigt, aber Destiny 2 steht dermaßen im Rampenlicht, dass der kleine Indie-Titel völlig in dessen Schatten untergeht. Die wenige Aufmerksamkeit steht aber in keiner Relation zu dem, was uns in diesem Spiel erwarten kann und wird.
Was ist RUINER?
In RUINER erwartet euch kein 08/15-Shooter aus einem großen Entwicklerstudio, keine langweiligen Schießereien oder Einheitsbrei. RUINER wagt den Sprung in ein Genre, welches ich als „Cyber-Taktik-ISO-Shooter“ zuordnen würde. Die Entwickler selbst beschreiben das Spiel als „brutalen Action-Shooter“. Aber es ist viel mehr als nur ein Action-Shooter.
Man kann nicht behaupten, dass die Vogelperspektive etwas Innovatives ist. Wir kennen sie aus einigen Titeln und auch aus der eSports-Szene wie in League of Legends oder DOTA 2. Ähnlich darf man sich auch RUINER vorstellen. Nur, dass wir uns statt mit Helden, mit einer bzw. mehreren Waffen aus der Zukunft durch die Level schlagen. Gefragt sind Reaktionsgeschwindigkeit, schnelle taktische Vorstöße und defensive Rückzüge. Alles auf einem hohem Tempo, was dem Spieler alles abverlangen soll.
Dabei haben wir die Auswahl an verschiedensten, futuristischen Waffen. Ob nun eine Pulsegun, ein Elektrogewehr, ein Katana und vieles mehr. Aber natürlich gibt es auch die Möglichkeit, Attacken der Gegner mit einem Schild abzuwehren oder sich taktisch klug hinter einer Barrikade zu verstecken.
Die Story
Eine Story darf natürlich auch nicht fehlen. Schließlich soll es kein sinnloses Level für Level-Spielsystem werden. Aber genau hier sehe ich das größte Problem, welches RUINER haben könnte. Denn wir werden in das Jahr 2091 versetzt und befinden uns in einer Cyberpunk-Welt. Das heißt nicht, dass es unbedingt schlecht sein muss. Aber Cyberpunk-Spiele gibt es aktuell wie Sand am Meer. Und wirklich reizen tun mich Storys von Cyborgs, die die Menschen vernichtet, ausgerottet etc. etc. haben, nicht wirklich mehr. Das soll nicht heißen, dass Cyberpunk allgemein ein schlechtes Genre ist. Und viele Spiele, die jüngst erschienen, sind durchaus gute Cyberpunk-Spiele. Bestes Beispiel ist der jüngste Story-Hit „>observer_“ und auch kommende Spiele könnten storytechnisch neue Maßstäbe setzen.
Aber ich bezweifel, dass bei RUINER der Fokus auf der Story liegt, sie dürfte eher beiläufig einen begleiten, damit es irgendwo einen Sinn für unser Abschlachten gibt. Ebenso sehe ich das Setting bzw. das Genre des Cyberpunks eher als Mittel zum Zweck. Denn so kann man einen spannenden, taktisch schnellen Shooter mit interessanten Mechaniken verwirklichen. Natürlich hätte man auch einfach einen Superhelden nehmen können mit super Secret-Waffen und super starken Fähigkeiten, aber das wäre ja nur noch abgedroschener.
Viel gibt es sonst nicht zur Story zu erzählen. Einzig, dass wir durch diese „sinnlose“ Welt mit einem mysteriösen Hacker-Freund an unserer Seite streifen – und dabei hunderte Menschen und/oder Cyborgs töten. Wenn es dieser Hacker-Freund aus den Screenshots und Trailern ist, dann erinnert er mich aber stark an Wrench aus Watch Dogs 2, wo wir schon bei Hackern sind. Aber nur 1000x Cooler, schließlich steht auf seiner Maske „Kill You“, was ihn gleich viel sympatischer macht.
Mehr zur Story und dem Release
Was RUINER gebrauchen könnte!
Sein wir mal ehrlich, als einfacher Singleplayer-ISO-Shooter im Cyberpunk-Genre und viel Blood and Gore kann ein Spiel nicht die große Aufmerksamkeit generieren. Ich hoffe natürlich, dass das Erstlingswerk des Studios Reikon einen kleinen Hyper erhalten wird – Wenn denn das Spiel am Ende so überzeugen kann, wie es die Erwartungen hochschrauben konnte. Doch wenn ein Spiel wie dieses, mit eindeutigem Potential, wirklich die Massen begeisten möchte, dann sollte es einen Online-Modus besitzen.
Ob etwas in dieser Sicht geplant ist, wäre mir aktuell nicht bekannt. Ich würde mir aber für dieses Spiel sehr, sehr einen Multiplayer wünschen, wo man alleine, zu zweit oder zu dritt gegen ein anderes Team in einer Arena antreten kann. Wie Battlerite, nur schneller und mit mehr Action. Mich würde es nicht verwundern, wenn dieses Spiel so einen kleinen Hype und vielleicht sogar eine eSports-Szene aufbauen kann.
Ansonsten bleibt RUINER für jeden ISO-Shooter Fan ein absoluter Geheimtipp. Und auch, wer sich etwas mehr zutraut, der sollte den Release am 26. September nicht vergessen. In meinem persönlichen Warenkorb wird das Spiel allemal landen, schließlich haben wir es hier mit Entwicklern zu tun, die bereits Erfahrung bei The Witcher, Dying Light, This War und Shadow Warrior sammeln konnten.
Was haltet ihr von Ruiner? Habt ihr überhaupt schon etwas von dem Titel gehört?