Mit dem Aluma In Ear-Headset erweitert Roccat seine breite Palette um ein sogenanntes „Handheld Gaming-Headset“. Wir haben es getestet und verraten euch, was das Aluma so kann.
In Ear-Kopfhörer gibt es wie Sand am Meer und in jeder Preisklasse. Die Unterschiede sind meist marginal, der Preis bestimmt meistens nur noch darüber, wie lange die Kopfhörer halten (sofern ihr nicht welche für 10 Euro im Discount kauft. Die sind wahrscheinlich beim Auspacken schon kaputt und klingen auch dementsprechend). Wie also schlägt sich das Roccat Aluma gegen die Konkurrenz?
Design
Das Aluma tut vor allem eins: Auffallen. Sein blaues Kabel ist nicht wirklich zu übersehen und dürfte damit nicht jedermanns Geschmack treffen. Das von Roccat angepriesene Aluminiumgehäuse fällt dagegen wirklich erst dann auf, wenn man weiß, dass es da ist. Eine Designentscheidung weiß allerdings definitiv zu gefallen: das Kabel ist flach und breit und verhindert so größtenteils die lästigen Knoten, welche die Heinzelmännchen sonst immer in eure Kopfhörerkabel knüpfen. Weniger toll finde ich dagegen den Stecker. Anstatt einem 90° Klinkenanschluss hat das Aluma einen geraden Anschluss (wie die meisten neueren Kopfhörer), wodurch das Kabel allerdings leichter knickt und bricht. Weiß der Teufel, was die Hersteller alle gegen Klinkenanschlüsse haben.
Das Aluma hat zudem ein „Bedienfeld“, welches an den getesten Endgeräten als Play/Pause Button fungierte, auch wenn sie von Roccat als „Mute“-Taste für das Mikrofon beschrieben wird. Lautstärketasten fehlen leider komplett. Was das Mikrofon anbetrifft, ist das Mikrofon des Alumas „okay“ – nicht besser und nicht schlechter als die Mikrofone anderer Telefon-Headsets. Für alltägliche Dienste wie telefonieren, Sprachnachrichten, kurze Voicememos oder Teamspeak allemal ausreichend.
Sound
Sind wir mal ganz ehrlich: Das Roccat Aluma klingt nicht besser und vielleicht sogar schlechter als die meisten anderen In Ear-Headsets. Im direkten Vergleich konnten sogar die mitgelieferten Kopfhörer meines Samsung-Handys mehr überzeugen. Den herausragenden Klang meiner heiß-geliebten Sony In-Ears, die nach respektablen zwei Jahren starker Nutzung (und der ein oder anderen Waschmaschinenfahrt) dann doch ihren Geist aufgaben, erreicht das Aluma aber bei weitem nicht.
Musik wird ja am besten laut gehört. Die Kopfhörer tendieren allerdings bei lauter Musik zu leicht blechernem Sound, die Klangfarbe wirkt insgesamt etwas stumpf, die Bässe oberflächlich. Gerade von In-Ear Kopfhörern erwarte ich eigentlich, dass die Bässe mein Trommelfell vibrieren lassen, was das Aluma allerdings nicht erreicht. Insgesamt ist die Sounderfahrung durchschnittlich, aber wie bereits erwähnt keinesfalls überragend, für anspruchsvolle Nutzer vielleicht nicht einmal befriedigend.
Lieferumfang
Wie nicht anders gewohnt lässt sich Roccat beim Lieferumfang nicht lumpen. Das Aluma kommt mit einigen Wechselaufsätzen für die Ohrmuscheln, zusätzlichen Steckern und Adaptern und einer schicken Tasche daher. Diese ist zwar nett anzusehen, aber im Alltag pfeffert man seine Kopfhörer doch eher in irgendeine Ecke oder lässt sie in den Hosentaschen, statt sie jedesmal umständlich aufzurollen und in die dafür vorhergesehene Tasche zu stecken. Trotzdem hübsch.
Fazit
Soundtechnisch ist das Aluma kein Überflieger, da ist noch viel Luft nach oben. Roccat bewirbt das Aluma als Gaming Headset für Handhelds, dafür fehlt unserer Meinung nach einfach der Markt. Musik hören, telefonieren, am Handheld zocken – für all das ist das Aluma genauso zu gebrauchen wie die meisten anderen In-Ears dieser Preisklasse. Für Roccats Headset spricht das auffallende Design, sowie das Zubehör. Ob das den Kaufpreis von 50 Euro rechtfertigt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Bessere Kopfhörer gibt es definitiv, auch zu dem Preis.