Das Remastered von Resident Evil Zero steht in Startlöchern und erzählt uns die Vorgeschichte zu Resident Evil. Höchste Zeit sich einmal die Entwicklung der Reihe genauer anzuschauen.
Mit Resident Evil Zero Remastered hat uns Capcom den hierzulange bereits im Jahre 2003 für den Nintendo GameCube erschienenen Teil neu aufgelegt und gibt so auch neuen Spielern die Möglichkeit, die Vorgeschichte der Resident Evil Videospielreihe hautnah mitzuerleben. Dies nehmen wir nun zum Anlass, euch die Entwicklung der Resident Evil Reihe mit all ihren Stärken und Schwächen näher zu beschreiben.
Die Geburtsstunde des Survival- Horrors
Wir schreiben das Jahr 1996. Die japanische Videospielschmiede Capcom veröffentlichte den ersten Resident Evil Teil und trug damit maßgeblich zur Bekanntheit des Survival-Horror Genres bei. Resident Evil legte somit auch den Grundstein für viele weitere sehr erfolgreiche Survival-Horror Spiele wie zum Beispiel die Silent Hill Reihe, die Alone in the Dark Reihe oder die ebenfalls von Capcom entwickelte Dino Crisis Reihe.
In Resident Evil schlüpft man entweder in die Rolle von Jill Valentine oder Chris Redfield, beides Mitglieder des Spezialkommandos S.T.A.R.S., und soll primär das, nach einem Hubschrauber Unfall verschollene, Bravo Team finden und retten. Allerdings entwickelt sich diese Rettungsmission schnell in den wahrscheinlich größten Alptraum, mit dem das S.T.A.R.S. Team jemals konfrontiert war.
Die beklemmende Atmosphäre des Herrenhauses und der umliegenden Gebiete, die teils kniffligen und spannenden Rätsel, sowie die Gegner und fordernden Bosskämpfe, machten Resident Evil zu einem der erfolgreichsten Playstation 1 Spiele. Die sehr gut platzierte Jump Scare Effekte gepaart mit einer chronischen Munitions- und Inventarplatz Knappheit trugen ebenfalls ihren Teil dazu bei. Auch das Speichersystem war eher untypisch in dem es dem Spieler nur eine begrenzte Anzahl an Farbbänder mit auf den Weg gab. Der Spieler war somit gezwungen, sehr gut überlegen zu müssen, ob er jetzt eines der wichtigen Farbbänder benutzt oder doch noch etwas weiterspielt und war dadurch immer in der Gefahr, durch einen unvorsichtigen Tod, einen längeren Spielabschnitt wiederholen zu müssen.
Das Meisterwerk
Meiner Meinung nach erreicht das Resident Evil Franchise schon recht früh ihren absoluten Höhepunkt mit Resident Evil 2. Dieses Spiel war eine absolute Offenbarung. Es war spannend und erschreckend, hatte für jeden Charakter zwei verschiedene Szenarien, eine fesselnde Story, klasse Charaktere und und und… Unzählige Male habe ich mich mit Leon und Claire durch die verschiedenen Gebiete gekämpft und dabei unzählige genmutierte Gestalten über den Jordan befördert.
Grafisch benutzte der zweite Teil das selbe Grundgerüst wie der erste Teil. Man bewegte seine Spielfigur stets durch vorgefertigte Szenerien, die Kamera war starr und wechselte nach teils wenigen Metern in eine neue Ansicht. So konnten die Entwickler natürlich der Ansicht entsprechend eine super Atmosphäre schaffen und schaurig schöne Jump Scares platzieren. Und genau diese Aspekte machten den zweiten Resident Evil Teil meiner Meinung nach zu einem der besten Titel des Survival-Horror Genres.
Das Armutszeugnis
Den absoluten Tiefpunkt erreicht die Resident Evil Reihe mit Teil sechs. Dieser kann auch nicht mehr mit zwei zugedrückten Augen dem Survival-Horror Genre zugeordnet werden. Dafür bietet der Titel einfach viel zu viele sinnlose und gleichzeitig auch ziemlich langweilige Dauerballerorgien. Dazu kommen noch eine ungenaue Steuerung und ein Inventarmanagment direkt aus der Hölle. Selbst wenn man Resident Evil 6 als reines Actionspiel betrachtet, macht dies einfach keinen Spaß. Einziger Lichtblick des sechsten Teils waren lediglich die toll inszenierten Cut Szenen sowie der Koop-Modus, welcher ja auch schon im fünften Teil eine tolle Ergänzung war.
Leider können diese kleinen Lichtpunkte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Capcom mit diesem Spiel sehr viel Potential verschenkt hat und wahrscheinlich nur schnell ein Spiel auf den Markt werfen wollte, mit dem sie möglichst ein breites Publikum ansprechen konnten.
Wie geht’s weiter?
Nach den letzten beiden Ablegern Resident Evil: Revelations und dessen Nachfolger Resident Evil: Revelations 2 bin ich wieder etwas positiver gestimmt, was die Zukunft des gesamten Franchises angeht. Die Revelations Ableger besannen sich größtenteils wieder auf die damaligen Stärken und boten wieder mehr Spannung und weniger sinnlose Ballerein.
Allerdings scheint Capcom derzeit eine etwas andere Priorität gesetzt zu haben, da wohl derzeit nur Remakes in Planung sind. Angefangen mit dem Anfang 2015 erschienen Resident Evil HD Remastered folgt nun in wenigen Tagen Resident Evil Zero HD Remastered. Außerdem kündigte Capcom vor einiger Zeit an, dass die Arbeiten an dem HD Remake zu Resident Evil 2 begonnen haben. Und genau auf dieses bin ich sehr gespannt, da für Resident Evil und Resident Evil Zero vor einigen Jahren jeweils ein Remake für den Nintendo GameCube erschien, welches für die HD Remastered Version lediglich etwas aufpoliert wurde. Für Resident Evil 2 gibt es jedoch nur die Urfassung für die Playstation 1.
Man darf auf jeden Fall gespannt sein wie es in Zukunft mit der Resident Evil Franchise weitergehen wird. Ich hoffe, dass Capcom bald wieder etwas Abstand von den Remakes nimmt und stattdessen wieder anfängt ein Resident Evil 7 zu entwickeln, was uns endlich wieder das Blut in den Adern gefrieren lässt.