Wird Anthem auch ein von Mikrotransaktionen verseuchtes Produkt von EA? Diese Frage stellen sich viele Spieler und ein Entwickler gibt ein Statement ab.
Lootboxen, Mikrotransaktionen, Premium-DLCs und mehr, wodurch die Entwickler gezielt nach dem Release auch weiter Geld an dem Spiel verdienen wollen. „Service Games“ verändert den Markt in der Gamingbranche, jetzt noch mehr als je zuvor. Die Diskussion wird immer wieder aufs neue entfacht, ob EA nun das Studio Visceral schließt oder Lootboxen im Singleplayer von Mittelerde: Schatten des Krieges aufzufinden sind. Vor allem Gamer haben Sorge, dass Singleplayer-Spiele, so wie wir sie kennen, schon bald ausgestorben sind und eine Rarität werden. Schaut man sich die Entwicklung vieler Publisher, nicht nur EA, an, so ist diese Befürchtung durchaus berechtigt.
Auch bei Anthem haben die Fans, die auf diesen post apokalyptischen Action-Adventure Blockbuster von BioWare warten, bedenken. Das Spiel wird nämlich nicht nur eine Singleplayer-Kampagne enthalten, sondern auch einen kooperativen Multiplayer. Doch worauf liegt der Fokus? Wie weit wird der Multiplayer noch ausgebaut? Und vor allem, wie sieht es mit Lootboxen aus? Besonders die letzte Frage beschäftigte einen Reddit-User sehr, worauf der Creative Director von Anthem, Brenon Holmes, eine Antwort hatte.
So sagt er, er würde ihn verstehen und auch im Team wären Lootboxen eine fortlaufende Diskussion, jedoch könne er zur Zeit keine klare Antwort geben. Er versucht zu beschwichtigen, dass sie auch nur Spieler wären und es auch Entwickler im Team gibt, die eine gleiche Position zu Lootboxen haben wie viele andere da draußen. Also kein klares Feedback, wie es mit der Monetisierung und den Mikrotransaktionen in Anthem aussehen wird.
Anschuldigungen seien nicht gerechtfertigt
Eine weitere Frage lautete, was Brenon Holmes als die schlechteste Art der Monetisierung ansehen würde. Daraufhin antwortete er:
„Ich denke, es hat mehr mit der Philosophie zu tun. Das Erste, was die meisten Leute tun, ist den Wert der Spielwährung mit der Premium-Währung zu vergleichen. Ich bevorzuge persönlich Spiele, wo das Verhältnis ziemlich vernünftig ist, das heißt: Ich kann die Währung durch regelmäßiges Spielen vernünftig erwerben, um Dinge zu kaufen. Persönlich mag ich es auch nicht, wenn einige Dinge nur durch Premium-Kauf verfügbar sind.“
Erst letztlich wurden Anschuldigungen von einem ehemaligen Entwickler publik, welcher sich in einem Interview mit Waypoint Radio sehr negativ gegenüber EA äußerte. Darin sagte er, dass es dem Publisher lediglich um Geld geht. Und zwar nur darum, so viel Geld wie möglich zu erwirtschaften, die Interessen der Spieler und Fans seien egal. So sei auch Mass Effect: Andromeda ein Reinfall geworden und nicht das ursprüngliche Spiel, welches es hätte werden sollen.
Der Entwickler befürchtet auch, dass Anthem ähnlich gemelkt wird von EA, wie sie es mit anderen Titeln tuen. Doch diesen Anschuldigungen widerspricht Holmes vehement. Der Entwickler Heir, der das Interview gab und EA beschuldigte, sei nie an der Entwicklung von Anthem beteiligt und könnte so keine Rückschlüsse ziehen, wie die Entwicklung ablaufe. Außerdem würde er „zu viel reininterpretieren“. Jedoch verstehe er durchaus auch seine Perspektive.
Wie es mit Anthem weitergeht und ob wir ein unerträgliches Lootsystem haben werden, können wir wohl erst nächstes Jahr erfahren. Denn dann soll voraussichtlich Anthem veröffentlicht werden.