Sony veröffentlichte mit dem 3.50 Update unter anderem auch die Playstation 4 Remote Funktion für den PC und MAC. Ob sich diese Funktion wirklich lohnt erfahrt ihr hier.
Wer kennt die Situation nicht. Man kommt nach einem langem und anstrengenden Tag nach Hause und möchte den Rest des Abends einfach nur noch auf dem Sofa zur Ruhe kommen und dabei noch ein, zwei Stündchen an der Playstation daddeln. Aber was macht man, wenn sich dort schon sich seine bessere Hälfte niedergelassen hat und ihre Lieblingsserie schaut. Natürlich könnte man die Playstation fix umbauen und an einen anderen Fernseher beziehungsweise Monitor anklemmen aber hat man da jetzt gerade Bock drauf? Wäre es nicht viel besser, die Konsole an Ort und Stelle zu belassen und trotzdem auf einem anderen Ausgabegerät zu zocken?
Bis jetzt gab es nur die Möglichkeit sich das Bild auf die PS Vita zu streamen, aber nicht jeder hat auch eine Vita zuhause und zugegeben, der Bildschirm der Vita lässt doch wirklich zu wünschen übrig. Nun endlich hat Sony den Ruf der Spieler erhört und ein Remotetool für den Windows PC und Mac veröffentlicht. Wir haben uns diese Tool nun etwas genauer angeschaut und erklären euch zum einen, wie ihr zum einen die Remote-Verbindung herstellt und welche verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten einem das Programm bietet, zum anderen welche Playstation Anwendungen nicht unterstützt werden und vor allem welche Anwendungen gut laufen und für welche die Remote Funktion nicht so gut geeignet sind.
Immer der Reihe nach
Bevor man mit der Installation beginnt, sollte man sich vergewissern, dass man auch die Systemvoraussetzungen erfüllt, obwohl diese eigentlich ziemlich moderat ausfallen. Die offziellen Systemvoraussetzungen für PC und Mac lauten wie folgt:
Windows PC
- – Betriebssystem: Windows 8.1 (32-Bit / 64-Bit) oder Windows 10 (32-Bit / 64-Bit)
- – Prozessor: Intel Core i5-560M mit 2,67 GHz oder schneller
- – Festplattenspeicher: mind. 100 MB
- – Arbeitsspeicher: mind. 2 GB RAM oder mehr
- – Displayauflösung: 1024×768 oder höher
- – Soundkarte
- – USB Anschluss
Mac
- – Betriebssystem: OS X Yosemite oder OS X El Capitan
- – Prozessor: Intel Core i5-520M mit 2,40 GHz oder schneller
- – Festplattenspeicher: mind. 40 MB
- – Arbeitsspeicher: mind. 2 GB RAM oder mehr
- – USB Anschluss
Im Weiteren gehen wir nur auf die PC Remote Verbindung ein. Allerdings verhält sich die Mac Version quasi identisch, nur dass man sich logischerweise eine andere Datei herunterladen muss. Nachdem wir die für unser System passende Version hier heruntergeladen und installiert haben, starten wir den Remote Client und können uns vorab schon mal in den Einstellung des Tools umschauen.
Zuerst müssen wir uns mit unserem Playstation Network Account einloggen. Darüber hinaus können wir nun ein bisschen an der Übertragungsqualität schrauben, je nachdem was für ein Netzwerk wir zuhause haben. Um die optimale Verbindungsqualität zu erhalten, empfiehlt es sich sowohl den Rechner beziehungsweise das Notebook als auch die Playstation per Netzwerkkabel an den Router anzuschließen. In unserem Testsystem steht uns jedoch ein relativ guter Router zur Verfügung der eine qualitativ fast gleichwertige WLAN Verbindung zur Playstation gewährleistet. Somit ist bei uns lediglich der PC per Netzwerkkabel mit dem Router verbunden. Im Einstellungsmenü kann man nun zuerst die am PC wiedergegebene Auflösung definieren. Wenn möglich sollte hier auf jeden Fall 720p ausgewählt werden um ein einigermaßen gutes Bild zu erhalten. Sollte daraufhin Verbindungsprobleme auftauchen kann man die Auflösung immer noch auf 540p oder letztendlich auf 360p herunter setzen. Hier hab ihr den direkten Bildqualitätsvergleich für die drei Einstellungsmöglichkeiten.
Bei der Bildfrequenz kann man zwischen Standard und Hoch, also quasi 30 und 60 Hz, wählen. Auch hier sollte man zuerst den höchsten Wert nehmen und testen ob das Netzwerk genug Bandbreite hergibt. Zwar werden dadurch die Playstation 4 Spiele nicht zwangsmäßig mit 60 FPS angezeigt, allerdings kann man das Bild dadurch etwas beruhigen.
Nun lassen wir das Programm am Rechner geöffnet, gehen an die Playstation 4 und rufen dort die Einstellungen auf. Dort navigieren wir zum Unterpunkt Remote-Play-Verbindungseinstellung. Hier vergewissern wir uns, dass der Haken bei Remote Play aktivieren gesetzt ist. Ist der Haken gesetzt gehst mit dem Punkt Gerät hinzufügen weiter. Nun erscheint ein 8-stelliger Code der für 300 Sekunden aktiv bleibt.
Nun geht’s wieder an den Rechner. Dort stöpseln wir den Dualshock 4 Controller der Playstation einfach per USB Kabel an den Rechner und klicken auf starten. Jetzt durchsucht der Client das Netzwerk nach der Konsole. In unserem Falle hatte das Tool eine ganze Weile gesucht und nichts gefunden, woraufhin wir dann während der Suche auf manuell registrieren geklickt haben und dort den 8-stelligen Code der Playstation eingegeben haben. Nur einige Sekunden später hat das Tool die Playstation gefunden und uns das Bild auf dem PC Monitor ausgegeben.
Uns das war es dann auch schon gewesen. Über den Dualshock 4 Controller haben wir nun genau dieselben Möglichkeiten wie als ob wir direkt an der Konsole sitzen würden, sogar das Touchpad kann ohne Probleme genutzt werden.
Auf in die Remote Action
Ist die Remote Verbindung erst einmal eingerichtet kann man jede Playstation 4 Anwendung starten ohne den Fernseher in Beschlag zu nehmen, so ist zumindest der Plan. Allerdings gibt es dabei einen kleinen Haken, denn es funktionieren schlicht weg nicht alle Anwendungen über die Remote Verbindung. Diese Einschränkung betraf jedoch keine Spiele, zumindest keines von den uns zur Verfügung stehenden, sondern lediglich Dienste wie Netflix oder Amazon Video. Dies ist also kein wirkliches Hindernis, dann man diese Dienste eh über den Browser des PC aufruft und dort auch wesentlich komfortabler nutzen kann. Außerdem ist es nicht möglich, über die Remote Verbindung den jeweiligen Benutzer zu wechseln, auch wenn dieser bereits auf der Konsole vorhanden ist.
Im Gegensatz dazu konnten wir jedes uns zur Verfügung stehendes Spiel ohne Probleme starten und spielen. Neben Bloodborne konnten wir uns also auch in packende Rocket League Matches stürzen, in BroForce alles in Schutt und Asche legen, in Pro Evolution Soccer 2016 um die Meisterschaft spielen und in Minecraft völlig neue Welten erschaffen. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass es eventuell doch noch Spiele gibt, die über die Remote Verbindung nicht gestartet werden können.
Zusätzlich haben wir aber festgestellt, dass nicht alle Spiele auch optimal über Remote spielbar sind. Trotz einer sehr guten Verbindung hat man beim spielen eine minimale, eigentlich kaum spürbare Verzögerung festgestellt. Beim Spielen von Bloodborne oder der Uncharted Collection fiel diese Verzögerung eigentlich nicht negativ auf, als wir jedoch etwas schnellere Spiele gespielt haben war diese Verzögerung schon mehr spürbar, besonders bei Rocket League hat man dadurch den ein oder anderen Ball nicht so getroffen wie man es eigentlich wollte.
Schlussplädoyer
Sony erhört den Ruf der Spieler und serviert ihnen endlich auch eine Möglichkeit, eine Remoteverbindung zwischen Playstation 4 und PC beziehungsweise dem Mac zu erstellen. Die funktioniert soweit auch sehr gut, ist einfach einzurichten und gibt dem Spieler auch ein paar Einstellungsmöglichkeiten die Verbindung auf die jeweilige Bandbreite hin anzupassen. Allerdings gibt es unserer Meinung nach noch genug Luft nach oben denn schielt man etwas in Richtung Xbox One fallen einem als erstes wahrscheinlich die 1080p auf welche man bei dem Streaming Dienst von Microsoft auswählen kann.
Es bleibt abzuwarten ob und in wie fern Sony ihr Remote Tool noch verbessert und welche zukünftigen Features diese noch bieten wird. Wenn man mit eine maximalen Auflösung von 720p beim zocken leben kann, lohnt es sich auf jeden Fall für die meisten Spiele die Remote Verbindung zu nutzen anstatt die ganze Playstation mühselig an einen anderen Bildschirm anzuschließen.