Nachdem bereits 2010 die erste Roccat Kova auf den Markt kam, erschien nun diesen Monat die Neuauflage dieser beliebten Gaming Maus. Wir haben den kleinen Nager nun ausführlich getestet.
Roccat hat sich ja mittlerweile einen sehr guten Namen in der Gaming-Branche erarbeitet und besitzt ein großes Portfolio an Mäusen, Tastaturen und Headsets. 2010 gesellte sich auch die Kova dazu, welche damals durchwegs gute bis sehr gute Bewertungen bekam. Nun schickt Roccat eine Neuauflage der Kova ins Rennen und verspricht, mit dieser auf den alten Stärken aufgebaut und an vielen Stellen sinnvoll verbessert zu haben. Dann wollen wir mal schauen, ob Roccat dieses Versprechen halten kann.
Design & Verarbeitung
Die Roccat Kova gibt es in den beiden Farbvariationen schwarz und weiß, welche sich jedoch lediglich an der Oberseite unterscheiden, zumal die schwarze Version keine wirklich schwarze Oberfläche hat, sondern diese eher anthrazitfarben ist. Natürlich darf auch das Roccat-Logo auf der Oberfläche nicht fehlen. Genau wie ihr Vorgänger, ist auch die Neuauflage durch ihre Form und dem symmetrischen Design gleichermaßen für Links- und Rechtshänder geeignet. Sie ist 130x67x40mm (LxBxH) groß, bringt ca. 100 Gramm auf die Waage und besitzt fünf Gleitflächen. Die Verarbeitung ist sehr robust, wirkt wertig und das matte Design sieht obendrein auch noch richtig top aus. Insgesamt stehen euch 12 Tasten zur Verfügung, die ihr komplett nach euren Wünschen programmieren und beispielsweise auch mit Makros belegen könnt.
Durch den EasyShift[+] Button könnt ihr sogar jeden Button mit einer zweiten Funktion belegen, wodurch man rein rechnerisch auf 22 Tasten kommen würde. Allerdings muss man auch bedenken, dass man die Taste, auf welcher EasyShift[+] aktiviert wird, nicht nochmal belegen, beziehungsweise drücken kann.
Somit kommen wir auf effektiv 21 mögliche Tasten, was natürlich auch schon eine ganze Menge ist. Sollte man jedoch eine Roccat Tastatur mit EasyShift[+] sein Eigen nennen dürfen, kann man die EasyShift Funktion auf der Tastatur aktivieren und hätte somit die kompletten 22 Tastenfunktionen zur Verfügung. Das USB-Kabel ist gesleevt und verstärkt dadurch natürlich den tollen Gesamteindruck, und ist 1,80m lang, was mehr als ausreichend zur idealen Positionierung der Maus auf dem Schreibtisch sein sollte.
Als Highlight besitzt die Kova noch eine komplett frei konfigurierbare RGB Beleuchtung im Mausrad und am hinteren Teil der Maus. Diese kann für jedes Profil völlig frei und unabhängig voneinander definiert werden und bietet euch somit die Möglichkeit, die Maus ganz nach eurem persönlichen Geschmack zu verändern. Die Beleuchtung wird über die Swarm-Software eingestellt, auf die ich später noch eingehen werde.
Handhabung
Wie bereits erwähnt, ist die Maus vom Design her so konzipiert, dass sie für Rechts- und Linkshänder genutzt werden kann. Aus diesem Grund sind die linke und die rechte Seite symmetrisch zueinander. Die Kova liegt nichtsdestotrotz verhältnismäßig gut in der Hand, aber natürlich nicht so perfekt wie eine Maus, die nur für eine Hand entwickelt wurde. Aufgrund der bereits beschriebenen Symmetrie besitzt die Maus auch jeweils zwei Tasten an den Seiten. Als Rechtshänder sind die Tasten der linken Seite auch wie gewohnt sehr gut erreichbar, was man von den beiden Tasten der rechten Seite leider nicht sagen kann. Zusätzlich drückte ich in hektischen Situationen die eine rechte Taste regelmäßig mit dem Ringfinger. Dies führte dazu, dass ich diese Taste dann im Profilmanager deaktiviert habe. Es kann natürlich sein, dass man eventuell durch eine andere Griffart oder Handgröße diese Taste nicht mehr drückt, bei mir kam das aber leider des Öfteren vor.
Der in der Kova verbaute Pro-Optic Sensor R6 besitzt eine native Abtastrate von 3500 DPI und erreicht über den sogenannten Overdrive Modus sogar bis zu 7000 DPI. Damit hat man auch in den hitzigsten Gefechten jederzeit die volle Kontrolle. Unterstützt wird dies zusätzlich noch durch die sehr guten Gleitflächen, durch welche die Maus auf beinahe jedem Untergrund sehr leicht bewegt werden kann. Apropos Untergrund: Der optische Sensor verrichtete auf fast allen Untergründen seine Dienste zur vollsten Zufriedenheit. Lediglich mit stark reflektierenden Oberflächen kam der Sensor nur sehr schwer zurecht und verhinderte dort einen einwandfreien Betrieb. Was so manch einer wahrscheinlich kritisieren würde, ist der Punkt, dass die Kova nicht durch Gewichte noch zusätzlich den persönlichen Ansprüchen oder Vorlieben angepasst werden kann. Mit ca. 100 Gramm hat man dort bei Roccat aber meiner Meinung nach einen sehr guten Wert getroffen, mit dem eigentlich so gut wie jeder Spieler zurecht kommen sollte.
Technik
In der Roccat Kova ist ein leistungsstarker, ARM-basierte Turbo Core V2 32-Bit-Prozessor mit 72 MHz verbaut, der sich hervorragend um alle mausinternen Arbeiten kümmert und somit der CPU keine Extra-Arbeiten aufbrummt.
Dieser Prozessor arbeitet mit einer Polling Rate von 1000 Hz und reduziert somit die Reaktionszeit der Kova auf ein absolutes Minimum. Zudem besitzt die Maus einen internen 576 KB Speicher, auf dem man alle fünf Profile inklusive aller Einstellungen und Makros speichern und an einen anderen Rechner übernehmen kann. Wie anfangs bereits beschrieben, lässt sich die Mausbeleuchtung über die Swarm-Software in nur allen erdenklichen Farbkombinationen individualisieren. Dabei kann nicht nur die Farbe an sich sondern auch der Lichteffekt eingestellt werden. Man kann zum einen eine permanente Beleuchtung wählen und zum anderen einen Fade Effekt einstellen. Falls einem die Beleuchtung nicht zu sagt, hat man auch immer noch die Möglichkeit, diese komplett zu deaktivieren.
Software
Die Roccat Swarm-Software liegt der Kova zwar nicht bei, kann aber ganz einfach von der offiziellen Roccat-Website unter diesem Link heruntergeladen werden. Die Maus kann zwar auch problemlos ohne Software in Betrieb genommen werden, allerding muss man dann auf die vielen Funktionen, wie Profilverwaltung, Makroerstellung und Beleuchtungseinstellungen verzichten.
Die Swarm-Benutzeroberfläche ist sehr übersichtlich und gibt einem die Möglichkeit, die Maus nach seinen persönlichen Vorlieben anzupassen. Die DPI lassen sich über fünf verschiedene Profile, jeweils in 50er Schritten, von 250 bis 7000 DPI einstellen und per Tastendruck jederzeit wechseln.
Natürlich ist es auch möglich ganz normale Dinge, wie Cursor- oder Doppelklick-Geschwindigkeit über Swarm zu ändern. Im Tastenbelegungsmenü kann man der Kova nicht nur verschiedene Tastenfunktionen, sondern auch selbsterstellte Makros hinzufügen. Wie bereits erwähnt, lässt sich auch die Mausbeleuchtung über Swarm steuern und verändern. Neben den eigentlichen Farben, bei denen man Dank der RGB-Farbpalette bis zu 16,8 Millionen Farben einstellen kann, kann man auch verschiedene Lichteffekte für die Beleuchtung auswählen. Zur Auswahl stehen eine dauerhafte Beleuchtung, ein Fader, der die jeweilige Farbe immer wieder langsam ein- und ausschaltet und ein Blink Modus, der wie der Name schon vermutet, die ausgewählten Farben permanent blinken lässt. Den Fader- u. Blink-Modus kann man auch noch zeitlich steuern und die Intervalle erhöhen, beziehungsweise verkürzen. Als Letztes steht einem noch ein sogenannter Farbeffekt-Modus zur Verfügung, welche, je nach eingestelltem Modus, eine ganze Reihe unterschiedlicher Farben nacheinander durchschaltet.
Neben dem Profilmanager, über den man zum einen bis zu fünf Profile gleichzeitig erstellen und weitere Profile auf der Maus speichern kann, bietet Swarm noch ein sehr gutes Tool zur Makro-Programmierung. Standardmäßig bietet Swarm bereits werksseitig sehr viele Makros für 50 verschiedene Spiele und Anwendungen, darunter zum einen bekannte und beliebte Spiele wie Battlefield 4, Counter-Strike, DOTA 2, League of Legends, World of Warcraft und viele mehr, zum anderen aber auch für normale Windowsfunktionen und Anwendung wie beispielsweise Firefox, Photoshop, Office und Teamspeak. Sollte trotzdem nicht das richtige Makro dabei sein, kann man natürlich problemlos Makros selber erstellen und speichern. Auch Verzögerungen und Schleifen lassen sich ganz einfach in die Makroprogrammierung einfügen.
Fazit
Bei der Neuauflage der Kova hat Roccat fast alles richtig gemacht. Der Pro-Optic Sensor R6 erreicht über den Overdrive Modus eine sehr hohe Abtastrate von 7000 DPI. Der verbaute 72 MHz schnelle, ARM-basierte Turbo Core V2 Prozessor sorgt für eine extrem niedrige Latenz und die EasyShift[+] Funktion ermöglicht die Doppelbelegung aller Tasten. Über die Swarm Software hat man zudem noch die Möglichkeit verschiedene Profile anzulegen und direkt in der Maus abzuspeichern. Außerdem kann man zahlreiche Makros erstellen und die Mausbeleuchtung ganz nach seinen persönlichen Ansprüchen und Vorlieben anpassen. Durch das symmetrische Design kann die Maus ebenfalls von Links- und Rechtshändern genutzt werden. Allerdings liegt hier auch quasi mein einziger großer Kritikpunkt, da dadurch manche Tasten nicht optimal erreichbar sind, beziehungsweise versehentlich gedrückt wurden. Insgesamt überwiegen aber auf jeden Fall die positiven Aspekte und somit bekommt man für derzeit rund 60 Euro eine sehr gute Gaming Maus.