SteelSeries Siberia Elite: Die Elite im Test
Das dänische Unternehmen SteelSeries ist bekannt für hochwertige Gaming-Hardware mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit dem Siberia Elite liefert Steelseries nun ein Gaming-Headset der Oberklasse. Wir haben die Ohren gespitzt und genau hingehört, um zu sehen, wie gut das elitäre Flaggschiff wirklich ist.
Hübsches Headset: Dynamisches Design und stylische Beleuchtung
Die Hülle abgestreift und die in Orange- und Schwarztönen gehaltene Verpackung aufgeklappt öffnen sich die Augen und erblicken ein riesiges, dennoch elegantes Headset: Das Siberia Elite.
Das Siberia Elite geht mit dem Trend und kommt mit zwei riesigen Ohrmuscheln (50mm Durchmesser). Das schlichte, zeitlose Design besticht sowohl in schwarzer als auch in weißer Farbvariante und ist ein echter Hingucker. Mit Ohrpolstern aus Kunstleder und dem stählernen Bügel wirkt das Headset äußerst robust und wertig verarbeitet.
Das Sahnehäubchen ist die über die SteelSeries Engine am PC individuell anpassbare Beleuchtung. Mit einer Kombination aus 16,8 Millionen Farben und vier verschiedenen Effekten (Gleichbleibend, Atmen, Audio-Lautstärkeauslöser und Color Shift) kann dem Headset eine ganz persönliche Note verliehen werden. Alternativ lässt sich die Beleuchtung auch vollständig deaktivieren.
Genial: Die Regler für Lautstärke und zum Stummstellen des Mikrofons sind besonders innovativ in das Headset integriert: Sie lassen sich links bzw. rechts an den Ohrmuscheln verstellen. Besonders die stufenlose Lautstärkeeinstellung beeindruckte uns, sie ist wesentlich besser zu nutzen als die Kabelfernbedienung, die von anderen Herstellern so gerne verbaut wird.
Im Lieferumfang des Siberia Elite befindet sich neben dem Headset selbst ein Verlängerungskabel, das die Kabellänge von 2 Meter auf 3,2 Meter verlängert. Das Kabel ist nicht rund, sondern flach. Während dies designtechnisch nicht stört, verhindert es Kabelverwicklungen. Außerdem stehen zwei Adapter zur Verfügung, die das Headset vom eigenen Anschluss an die mitgelieferte Soundkarte zu einem oder zu zwei 3,5 mm Klinkensteckern konvertieren. Einsatzzwecke dafür sind sowohl die mobile Nutzung als auch der Anschluss an andere Soundkarten – ein klarer Pluspunkt gegenüber anderen Headsets, die nur einen USB-Anschluss besitzen. Auf einen USB-Anschluss verzichtet das Siberia Elite dennoch nicht: Die mitgelieferte USB-Soundkarte lässt sich bequem mit dem Kabel verbinden und stellt zusätzliche Funktionen bereit.
Komfortable Kopfhörer: Höchster Komfort und guter Sitz
Die Frage, ob das Siberia Elite nicht nur eine Augenweide ist, sondern auch im Komfort überzeugt, können wir bereits im Voraus beantworten: Ja – Ein so bequemes Headset ist eine echte Rarität.
Das Headset besteht aus zwei verschiedenen Bügeln. Während der äußere aus Stahl aufgebaut ist und dem robusten Headset Stabilität verleiht, ist der innere Bügel elastisch und passt sich der Kopfform perfekt an. Mit nur 358 Gramm ist das Siberia Elite für ein Headset dieser Größe erstaunlich leicht und übt keinerlei Druck auf den Kopf aus.
Beim Aufsetzen versinken die Ohren in den samtweich gepolsterten, mit edlem Kunstleder bezogenen Ohrmuscheln. Das Headset schmiegt sich perfekt an den Kopf an und selbst bei Brillenträgern ist es auch nach mehreren Stunden noch äußerst bequem, Druckstellen werden wirkungsvoll vermieden. Wären da nicht die gewärmten Ohren, würde man das Headset kaum bemerken.
Satter Sound: Klare Höhen und satte Bässe
Das Siberia Elite ist stark in Komfort und Verarbeitung, am meisten überzeugt jedoch der Sound:
Auch wenn in dem Headset „nur“ Stereo-Lautsprecher verbaut sind, kann die SteelSeries Engine Dolby Sourround-Sound 7.1 simulieren – und das mit respektablem Ergebnis: Durch Dolby ProLogic IIx Engine des Siberia Elite werden Spiele wie Battlefield 4 zu einem völlig neuen Spielererlebnis. Jedes abgeschossene Projektil kann genau geortet werden, der Spieler fühlt sich förmlich in das Geschehen reinversetzt. Dabei klingt das Siberia Elite wesentlich besser als vergleichbare Headsets mit eingebautem Sorround-System.
Doch auch zum Musikhören liefert das Headset einen einwandfreien Klang. Von den höchsten Höhen bis hin zu den tiefsten Bässen gibt das Headset alles klar und unverfälscht wieder – und das im hohen Frequenzbereich zwischen 16 Hz und 28 kHz. Da die Ohrmuscheln isoliert sind, dringt kaum ein Ton nach außen, weshalb das Headset auch zur mobilen Nutzung zu gebrauchen ist. Wenn auch zu klobig für Sport, ist das Headset in Bus oder Bahn ein echter Hingucker.
Ob ein Schuss im Shooter ertönt, ob der Protagonist in der Zwischenszene spricht, ob der Bassist die Seite anschlägt oder ob der Partner im TeamSpeak Anweisungen erteilt: Das Headset gibt jedes mögliche Klangszenario in bester Qualität wieder.
Wenn auch das Mikrofon mit der überragenden Audiowiedergabe nicht mithalten kann, erfüllt es dennoch seinen Zweck. In TeamSpeak oder Skype ist man klar zu verstehen. Verbessert wird das Mikrofon durch die über die Software hinzugeschaltete Rauschunterdrückung.
Der Mikrofonarm verschwindet vollständig in der linken Ohrmuschel. Ist das Mikrofon stumm gestellt, leuchtet eine weiße LED am Kopf des Mikrofonarms. Uns störte, dass dies selbst der Fall war, als der Computer ausgeschaltet war.
Bequeme Bedienung: Durchdachte Features und gute Software
Die große Besonderheit im Lieferumfang des Siberia Elite stellt die USB-Soundkarte dar, die das Headset um einige nützliche Features erweitert. Die Soundkarte funktionierte sowohl auf unserem Windows 8.1 als auch auf unserem Mac OSX 10.9 Testsystem mit Plug&Play, für zusätzliche Features ist jedoch die SteelSeries Engine 3 vonnöten, die separat heruntergeladen werden muss (ca. 40 MB). Die SteelSeries Engine steht in zwei identischen Versionen sowohl für Windows als auch für Mac OS X zur Verfügung.
Die Funktionsbreite begeistert: Über die Software lässt sich die Beleuchtung des Headsets individuell anpassen. Während die Farbanpassungen eine nette Spielerei sind, erweisen sich die Audiooptionen als echte Bereicherung: Über den 10-Band-Equalizer lässt sich der Sound individuell anpassen. Dabei stehen auch elf vorgegebene Profile zur Verfügung, die auf Einsatzzwecke wie verschiedene Game-Genres, Sprache oder Musik ausgelegt sind.
Auch für das Mikrofon stehen diverse Optionen zur Verfügung. So lassen sich die Rauschunterdrückung aktivieren, die Lautstärke einstellen, die automatische Kompression aktivieren oder der Rückhör-Ton vierstufig regeln.
Besonders gefiel uns, dass verschiedene Profile erstellt werden können, die bei Öffnen der definierten Anwendung automatisch aktiviert werden.
Die Software überzeugt durch ihre gute Bedienweise und die Vielfalt an nützlichen Funktionen. Mitunter ergab sich in unserem Test jedoch das Problem, dass das Headset zwar Töne wiedergab, allerdings in der Software als nicht angeschlossen angegeben wurde. Hier half nur ein Neuverbinden der USB-Soundkarte.
Zwar ist die Soundkarte optional, mit einer alternativen Soundkarte oder unter einem anderen System als Windows oder Mac OSX stehen allerdings die Funktionen der SteelSeries Engine nicht zur Verfügung. Nutzer anderer Soundkarten, auf mobilen Endgeräten, Konsolen oder Linux-Systemen müssen deshalb ohne die Extrafunktionen vorlieb nehmen.
Für gemeinsames Gaming z.B. auf der Lan können auch weitere Headsets problemlos mit dem Siberia Elite verbunden werden. Einerseits ist dies über die Soundkarte möglich, die neben dem Siberia-Eingang auch einen 3,5 mm Eingang bietet, andererseits ist an die rechte Seite des Headsets eine 3,5 mm Klinkenbuchse integriert, an die problemlos ein anderes Headset angeschlossen werden kann.
Fazit: Tolles Headset und stolzer Preis
Das Siberia Elite überzeugt rundum: Klasse Sound, sehr gute Verarbeitung, tolles Design, nette Extras, die mitgelieferte USB-Soundkarte sowie die Smartphone-Adapter und die Eignung zum Musikhören lassen das Headset zum Multitalent werden. Bis auf Kleinigkeiten hatten wir nichts zu bemängeln. Wer bereit ist, für ein hochwertiges Headset 180 € auszugeben wird begeistert sein, denn das Siberia Elite gehört wahrlich zur Elite der Gaming-Headsets.