Durch Tomb Raider und Uncharted wissen wir, dass die Jagd nach unbezahlbaren Schätzen und Artefakten sehr gefährlich sein kann. Aber wer hat denn nun im direkten Vergleich die Nase vorne?
Seit wenigen Tagen tobt sich Lara Croft nun endlich auch wieder auf dem PC aus und jagt dort in ihrem neuesten Abenteuer der Unsterblichkeit hinterher. Viel faszinierender ist jedoch die Tatsache, dass Lara die meisten Spieler schon seit vielen Jahren begeleitet, schließlich erschien der erste Teil bereits 1996. Allerdings bekam sie dann 2007 richtig starke Konkurrenz, als sich erstmals der Schatzjäger Nathan Drake in Uncharted – Drakes Schicksal aufmachte, die goldene Stadt El Dorado zu finden.
Nachdem wir nun bereits beide auf einigen von ihren Abenteuern begleiten konnten, wollen wir mal schauen, wer im direkten Vergleich die Nase vorne hätte.
Los geht die Reise
Um unsere beiden Protagonisten einigermaßen vergleichen zu können, schicken wir sie einfach mal auf ein fiktives Abenteuer. Normalerweise stehen ihnen ja meist rivalisierende Archäologen beziehungsweise Schatzjäger gegenüber, welche zwar viel Geld und Möglichkeiten, aber sonst an sich nicht viel mehr drauf haben. Außerdem wird diesem Widersacher meist noch eine kaltblütige Organisation zur Seite gestellt.
Wie verhält es sich nun also, wenn eine unserer Hauptfiguren nun den jeweils anderen als ebenbürtigen Gegner hat? Beide sind ja bekanntlich relativ gut darin, Hinweise zu finden und aufzuschlüsseln sowie schwierige Rätsel zu lösen. Die Beweggründe der beiden sind meist dieselben, von eigenem Interesse bis hin zur Beauftragung von einer anderen Fraktion ist alles dabei.
Referenzen und Erfahrungen
Was das reine Portfolio an bereisten Ländern und Locations angeht, hat natürlich die gute Lara ganz klar die Nase vorne. Durch ihre Vielzahl an Abenteuern ist sie schon wirklich viel in der Welt herumgekommen und bereiste dabei nicht nur verschiedene Länder wie Ägypten, Nepal, Sibirien oder Peru, sondern auch mysteriöse und sagenumwobene Orte aus der nordischen Mythologie sowie Atlantis oder die Area 51.
Nathan kann da nur bedingt mithalten. Zwar besucht er während der ganzen Zeit ebenfalls verschiedene Locations im Süd-Pazifik, Borneo oder im Jemen sowie unbekannte und eindrucksvolle Schauplätze, kann Lara aber aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung einfach nicht das Wasser reichen. Zudem wird gemunkelt, dass sich Nathan nach seinem nächsten großen Abenteuer zur Ruhe setzen will. Man darf gespannt sein, wann es auch Lara zu viel wird und sie sich einen gemütlicheren Lebensstil aneignen wird.
Und wo wir schon beim Thema Reisen sind: Irgendwie müssen unsere beiden Helden ja auch zu den jeweiligen Orten gelangen und es scheint, als ob Lara hier schon wieder die Nase vorne hat. Autos, Motorräder, Quads, Boote… es scheint als ob es nichts gibt, was Frau Croft nicht fahren beziehungsweise bedienen kann.
Und was macht unser lieber Nathan Drake? Der lässt sich meist lieber kutschieren als selbst zu fahren. Lediglich das Boot fahren und reiten lässt auch er sich nicht nehmen, aber ansonsten ist es für ihn wohl meist komfortabler per Anhalter zu fahren. Allerdings hat er währenddessen auch immer beide Hände voll zu tun, denn in den meisten Fällen benötigt er diese Mitfahrgelegenheit ja nur, weil er mal wieder nicht im Sinne der ansässigen Gesetzeslosen gehandelt hat.
Problemlösung
Im Laufe ihrer Abenteuer stoßen die beiden bekanntlich auch immer wieder auf mehr oder weniger komplexe Rätsel, die erst entschlüsselt und gelöst werden müssen, bevor die Reise weitergehen kann. Und auch hier gibt es meist unterschiedliche Vorgehensweisen. Lara beispielsweise geht da meist getreu nach dem Motto „learning by doing“ ran. Sie schaut sich ein bisschen um, probiert hier und dort ein wenig aus und nach einigen Versuchen ist das Rätsel geknackt und es kann weiter gehen. Nathan, der alte Schummler, hingegen nutzt quasi fast immer eine Komplettlösung in Form seines Notizbuches beziehungsweise der Notizen eines anderen. Das ist zwar Lara gegenüber nicht nett, aber hätte sie die Aufzeichnungen, würde sie es vermutlich ganz genauso machen.
Das nächste Problem, welches sich den beiden immer wieder in den Weg stellt, sind natürlich die Gegner. Wo es Nathan fast ausschließlich mit menschlichen Widersachern zu tun bekommt, hatte es Lara in all den Jahren schon mit wesentlich exotischeren Gegnern zu tun bekommen. Bereits in ihrem ersten Abenteuer bekam sie es nicht nur mit Menschen und Tieren zu tun, sondern musste sich sogar Dinosauriern, wie den Raptoren und sogar einem ausgewachsenen T-Rex, rumschlagen. Es tut mir wirklich sehr Leid Nathan, aber dieser Punkt geht wieder einmal an deine weibliche Konkurrentin.
Anders sieht es dagegen beim Thema Waffen aus. Natürlich haben beide reichlich Erfahrung mit so ziemlich allen Schusswaffen, allerdings hat Nathan bei der Verwendung meiner Meinung nach definitiv mehr Stil. Schon alleine, dass er vom Gegner fallengelassene Waffen mit einem gezielten Tritt wieder in die Luft befördern, diese dann auffangen und sofort gegen den nächsten Gegner wenden kann, ist einfach nur verdammt cool anzusehen. Auch das Deckungssystem hat Nathan einfach besser drauf als Lara.
Und sonst so?
Lara und Nathan besitzen sehr unterschiedliche Persönlichkeiten. Wo Lara meist relativ ernst und routiniert rüberkommt, ist Nathan eher der Kasperkopf. Egal wie hitzig oder gefährlich die jeweilige Situation auch ist, er hat immer einen witzigen Spruch auf Lager. Das funktioniert oft auch einfach aufgrund der jeweiligen Begleitung so gut, denn mit Sully, Cloe und Elena hat Nathan einfach drei super Nebencharaktere im Schlepptau, die ebenso schlagfertig wie sympathisch sind wie er selbst.
Und wen hat Lara so? Aus ihren älteren Abenteuern ist mir eigentlich nur der Butler im Gedächtnis geblieben, aber auch nur, weil man ihn im Kühlschrank einsperren konnte. Dann gab es da noch die beiden Typen Alister und Zip, deren Namen ich eben sogar erst googlen musste, weil sie mir kaum in Erinnerung geblieben sind. Es scheint so, als ob sich Nathan einfach die besseren Freunde ausgesucht hat.
Fazit
An dieser Stelle beenden wir unseren direkten Vergleich. Schauen wir uns jetzt die einzelnen Punkte mal an, muss man ganz klar sagen, dass Lara die Nase vorne hat. Aber wie eingangs bereits erwähnt, gibt es Lara ja auch schon wesentlich länger und dementsprechend wurden dort natürlich auch viele Gameplaymechaniken ausprobiert. Uncharted hingehen zeichnete sich seinerzeit durch eine faszinierende Inszenierung aus, mit der erst die letzten beiden Teile der Tomb Raider Reihe mithalten konnten.
Betrachtet man einfach die Spiele so wie sie sind, sind meiner Meinung nach beide Reihen gleich auf. Ich hatte immer viel Spaß und habe die Zeit sehr genossen, in der ich die beiden Protagonisten auf ihren Abenteuern begleitet habe. Aktuell bin ich noch dabei, die 100% in Rise oft he Tomb Raider zu erreichen, freue mich aber ebenso schon sehr darauf, mich in Nathan Drake‘s nächsten und vermutlich letzten Teil zu stürzen.