Es gibt Publisher, die arbeiten mit den Firmen, Produzenten und der Community zusammen und es gibt Warner Bros. Interactive Entertainment. Wieso diese Aussage? Dann lest einfach mal weiter…
Jeder, der irgendein technisches Gerät zu Übermittlung von News, Bildern oder Tönen zuhause hat, wird den Spruch garantiert gehört haben. Man stelle sich einen richtigen, kaugummikauenden, schnauzbärtigen US-Amerikaner vor, der mit dem rollenden „American-R“ das berühmte Ding rausgehauen hat:
„More action, more fun, more for everyone… That`s Warner Brothers Movie World!“
Ja! Da wurde der Spaß noch groß geschrieben und die ganze Familie sollte in diesen Spaß miteinbezogen werden. Doch dann kam die Ära von Warner Bros. Interactive Entertainment und die zogen sich Videospiellizenzen en masse rein. Von Sesamstraße, über Batman bis hin zu dem martialischen Mortal Kombat war so gut wie alles dabei. Und der Spaß? Tja, Warner Bros. nahm den Spaß mit in den dunklen Wald, erschlug ihn dort mit einem Spaten und vergrub ihn. Anders kann man das Verhalten von Warner Bros. nicht deuten, denn was uns in letzter Zeit von dem damaligen Familienspaßgaranten um die Ohren gepfeffert wurde, geht einfach auf keine Kuhaut.
Vorbei die glorreichen Zeiten von Zeichentrickfiguren der Looney Tunes, von Pong, Atari und Commodore, denn die Reinfälle von Juwelen wie Enter The Matrix, Matrix Online, Batman: Arkham Knight und seit neuestem auch Mortal Kombat X häufen sich. Da muss man sich doch fragen, warum der Schuster nicht bei seinen Leisten bleibt? Man kann sich ja überall einkaufen und man macht das doch auch, weil die entsprechenden Firmen gut arbeiten und Gewinn bringen, aber man sollte dann einfach mal ein stiller Teilhaber oder Besitzer bleiben und sich seinem Kerngeschäft zuwenden, nämlich den Filmen und seinen Vergnügungsparks. Es kann doch nicht sein, dass Warner überall seine gierigen Finger hineindrückt und die Projekte durch wirre Entscheidungen ad absurdum führt.
Über die Matrix-Serie müssen wir jetzt nicht sprechen. Obwohl… Doch! Matrix, ein geiler Film mit einer bis dato nie gezeigten Handlung. Teil 2 & 3 technisch top, inhaltlich eher mau, aber dennoch ein Kassenschlager, der Unmengen an Kohle in die Kassen spülte. Dann kommt Warner und will mit dem Thema in einem Computerspiel für Furore sorgen. Mit zeitlupenartigen Bewegungen (Bullet-Time) und recht guten Ansätzen ging man an den Start, bis Warner die Daumenschrauben anzog und die Entwicklungszeit limitierte. Das muss man sich einmal geben: Man aktiviert die Wachowski-Brüder und Originalschauspieler für die Zwischensequenzen, die Musik wurde ebenfalls thematisch dem Film entnommen und dann kommt ein verbuggtes, technisch und inhaltlich unfertiges Game heraus, welches sich sogar verkaufen lies, aber durch mangelnden Support in der absoluten Bedeutungslosigkeit verschwand? Das ist so, als würde ich Gisele Bündchen treffen, mit nach Hause nehmen, betrunken machen und anschließend aus dem Fenster werfen! Wie bescheuert muss man sein, um die Kohle so zu verschleudern und tolle Ideen zur Belanglosigkeit zu verwursten? Das ist ja nicht einmal das Ende der Fahnenstange, denn Warner macht ja fleissig weiter.
Kommen wir zu einem der damaligen Prunkstücke der Serie, unserem Dark Hero, der Fledermaus, dem Hüter des Gesetzes, dem Freund der Witwen und Wais … Also Batman! Arkham Asylum war ein Hit, super spielbar, alles tiptop und wunderbar und dann kam im Jahre 2015, genauer gesagt am 23. Juni, der nächste Teil heraus. Mit Batman: Arkham Knight schoss sich Warner mit dem Rocksteady-Team selbst ins Knie. Ruckler, Unspielbarkeit und Bugs in Hülle und Fülle verärgerten Fans und selbst Techniken wie die Unterstützung von SLI oder Crossfire, die trotz mehr als zehn Jahren immer noch als außergewöhnliche Technologie von so manchem Anbieter angesehen werden, werden erst versprochen, dann sollten sie nachgereicht werden, um schlussendlich zu sagen, dass man sich davon distanzieren wird, weil eine Implementierung noch mehr Fehler verursachen würde und aus dem Grunde diese Thematik flach fällt. Man nahm das Spiel sogar für einige Monate aus dem Handel, um es danach fast unverändert wieder herauszubringen. Wenn ich mich verarschen will, dann stelle ich mich ins Bad vor meinen Spiegel, dazu benötige ich nicht milliardenschwere Firmen wie Warner.
Dann kommen wir noch zu einem meiner absoluten Lieblinge in der Vergangenheit. Seit der PlayStation gibt es die berühmte und sehr erfolgreiche Serie Mortal Kombat, wo sich ausgesuchte Helden ein Stelldichein geben, um miteinander lecker einen trinken zu gehen und sich im Kino nette Filme anzu… Also die hauen sich gepflegt so richtig einen in den Hals. Punkt! So etwas gab es vorher nicht und das Spiel rockte einfach. Drescherei und Treterei pur, ausgefuchste Extramoves und geile Kombos machten es zu einer Legende. Es kamen im Laufe der Zeit natürlich diverse Nachfolger, bis Warner sich entschied, Mortal Kombat X gemeinsam mit Team NetherRealm Studios rauszuhauen. Also was sich die beiden Spezis dabei gedacht haben, ist im Prinzip unbegreiflich. Mortal Kombat X war DAS Paradebeispiel, wie man es nicht machen sollte. Von einer Legende zu einer Legente, die im Laufe des Tages verstorben ist.
Der Knaller kommt ja noch, denn aus aktuellem Anlass müsste erwähnt werden, dass es eine Spezialversion, nämlich Mortal Kombat XL, geben wird. Aber nur für die Konsolen, weil es einfacher zu sein scheint, für „minderwertige“ Hardware, die es bereits seit Jahren gibt und in allen Geräten gleich vorhanden ist, ein Spiel und deren Fortsetzungen zu produzieren, als sich der Herausforderung zu stellen und für Computer, die es von Low-End bis hin zu Weltraummaschinen gibt, ein Pendant zu entwickeln. Ergo zeigt sich ein wachsendes Desinteresse an der weltweit vorhandenen PC-Kundschaft. Ob das ein so schlauer Plan von den Finanzjongleuren bei Warner ist, bleibt fraglich. Man muss ja davon ausgehen, dass Warner auch weiterhin so mit den Rechenknechtinhabern verfährt.
Wir wissen nicht genau, wo die Straße in Zukunft hinführt, aber man kann davon ausgehen, dass eine Firma, deren neuer Thor eine Frau sein, deren Serie „The Big Bang Theory“ in der neuen Staffel nur noch ein laues Lüftchen und nur noch Spiele, die verbuggter nicht sein können, herausbringen wird, nicht unbedingt vertrauenserweckender ist. Das Einzige, was jetzt noch fehlen würde, wäre ein firmeneigener Dienst wie Steam oder Origin oder Uplay namens Warplay, Warn a Brother oder sowas, damit auch wirklich jeder große Player seinen eigenen Bullshit präsentiert. Man kann den Megagewinn nicht immer an die erste Stelle setzen und die Kunst bleibt dabei auf der Strecke. Macht doch was ihr wollt, liebe Warneraner, aber macht es bitte richtig und hört endlich damit auf, uns Kunden so zu verarschen. Das hat sich niemals ausgezahlt und wird es in Zukunft sicherlich auch nicht.
In diesem Sinne…