Immer wieder kommt neue Hardware auf den Markt, um unter anderen den immer höher werdenden Anforderungen der Spiele gerecht zu werden. In dieser kleinen Serie wollen wir uns einmal mit allen wichtigen PC Komponenten beschäftigen und anhand von Beispielen nicht nur das Top Aktuelle, sondern auch preiswerte Komponenten behandeln.
Im ersten Teil der Serie, also diesem Teil, werden wir mit der Hauptrecheneinheit des Computers starten: Die CPU auch bekannt als Prozessor oder professionell Central Processing Unit. Jedes elektronische Gerät, abgesehen von einer Glühbirne, enthält eine CPU, wenn es Daten verarbeitet. Selbst moderne Kühlschränke sind damit bestückt. Allerdings ist hier nicht einmal ansatzweise eine CPU mit der Leistung eines I3 vorhanden. Diese Leistung wird schlicht und weg nicht benötigt.
Erinnere ich mich zurück an meine Jugend fällt mir immer wieder mein erster PC ein. Gut ich muss zugeben, ich bin kein altes Eisen, was das angeht. Dadurch war es ein Windows 98 Rechner mit einer AMD CPU. Welches Modell weiß ich nicht mehr, allerdings mit einem 384 Mhz Takt. Bei nur einem Kern wohl bemerkt. Und das war damals schnell. Knapp 20 Jahre Später sind wir in den Dimensionen schon etwas weiter vorrangeschritten. 4Ghz sind kein Problem mehr und auch die Anzahl der Kerne geht bis auf 36 Hoch. Zudem kommen noch etliche weitere Verbesserungen, welche ich jetzt hier einmal außen vor lasse, da die meisten Kleinigkeiten eh schon Standard sind oder irrelevant.
Das Beste vom Besten
Dann kommen wir doch nun zur Frage, was momentan führend auf dem Markt ist. Geht es um den Hersteller liegt Intel immer noch weit vor AMD, wobei AMD selbst keine schlechten CPU’s herstellt. Und diese sind zudem auch noch erschwinglicher. Dafür kommen die Top CPU’s schon seid Jahren von Intel. Ich schließe bei der Benennung der Aktuell besten CPU’s die Xeon Serie absichtlich aus, da diese seid der Skylake-Gerneration nur noch auf Server-Mainboards funktionieren, und diese somit als Geheimtipp wegfallen.
Wer das non plus ultra sein eigen nennen will, der setzt zur Zeit somit entweder auf einen I7 6700K oder einen I7 5960X, wobei letzterer mehr Kerne besitzt, allerdings auch um einiges teurer ist. Den Takt vergleiche ich hier nicht, da beide CPU’s auf ähnliche Werte übertaktbar sind. Billiger kommt man im Falle des letzteren mit einem I7 5960K oder einem I7 5820K weg. Wohlbemerkt, dass die CPU’s der 5. Generation von Intel nicht auf dem 1151 Sockel passen, sondern den 2011 v3 (Auf die Unterschiede werde ich im Mainboardteil genauer eingehen.)
Wer sich zudem noch etwas gedulden will und auf einem Geldberg sitzt oder einen Goldesel sein eigen nennt, der kann sich auf die I7 6960X und I7 6930K freuen, welche im ersten Quartal 2016 das Licht der Welt erblicken sollen. All diese CPU’s benötigen zudem DDR4-Ram-Riegel, wobei es für den I7 6700K auch Mainboards gibt, auf welchen auch noch DDR3 funktioniert und somit vieleicht kein neuer Ram bei einem Wechsel fällig ist.
Low Budget
Aber verlassen wir nun einmal den siebten Himmel und begeben uns auf den Boden der Tatsachen zurück, denn nicht jeder bekommt das Sooter-Szene Gehalt.
Für all diese Leute stellt sich zunächst einmal die Frage, ob sie ihre CPU später einmal Übertakten wollen, um ihn länger nutzen zu können. Dafür fallen meist ein paar Pennys mehr an, dafür kann man mit diesem aber auch länger aktuell bleiben (Das Know How kann man sich schnell im Internet aneignen, da der einfachste und schnellste Weg über den Multiplikator geht. Hierzu aber auch in einem späteren Artikel mehr.). Ist die Wahl getroffen muss man sich noch für einen Hersteller entscheiden. Bei AMD empfehle ich grundsätzlich für’s Gaming eine FX-Bulldozer CPU, welche durch die Bank weg übertaktbar sind und zudem den selben Sockel der AM3+ angehören.
Im Falle von Intel würde ein I5 In den Meisten fällen reichen, wobei man darauf achten sollte, dass zur jetzigen Zeit mindestens die Vierte Generation angefasst wird. Der Preisunterschied zur aktuellen I5 6600(K) ist allerdings nicht all zu groß und dieser wäre, was das Gaming angeht, auch um einiges zukunftsorientierter. Dabei ist noch darauf zu achten, dass man sich bei Intel nicht an einer mobilen CPU vergreift, da diese zwar funktionieren würden, allerdings nicht annähernd so viel Leistung im Vergleich bringen, wie eine Desktop CPU.
Integrierte Grafik
Falls ihr zu den Spielern gehört, die eher Retrospiele oder gar Solitaire spielen, dann würde sich sogar der Gedanke daran lohnen, auf eine extra Grafikkarte zu verzichten und mit der CPU-Grafikeinheit Vorliebe zu nehmen. Hier sollte mindestens eine Intel HD 4400 verbaut sein, oder man geht in die Kategorie „Ich spare richtig“ und greift zu einer AMD APU. Hier wären die A10 7850K, A10 7700K und A8 7600 in Betracht zu ziehen. Eigentlich alle der Genannten müssten es hinbekommen Spiele wie League of Legends flüssig wiederzugeben. Natürlich nicht auf hohen Einstellungen.
Wer allerdings anspruchsvollere Spiele spielen möchte tut sich mit einer separaten Grafikkarte eine Wohltat und beachtet die integrierten Grafikeinheiten gar nicht erst.
Und gerade hier kommt die Frage auf, wie viele PCIe-Lanes die CPU der Wahl unterstützt, denn falls mehr als eine Grafikkarte verbaut werden soll, kann bei der einen oder anderen CPU schon eine Leistungseinbuße den Spaß verderben. Nehmen wir als Beispiel einmal die beiden Intelmodelle I7 5820K und I7 5960X. Ersterer besitzt 28 PCIe-Lanes, wohingegen letzterer ganze 40 sein Eigen nennt. Eine Grafikkarte benutzt für Gewöhnlich 16 Lanes, also einen vollen PCIe 3.0 x16 Anschluss. Bei einer zweiten Grafikkarte würden dann schon 32 belegt werden. Hier gerät der I7 5820K an seine Grenzen. Die zweite Grafikkarte würde mit nur 8 Lanes angebunden werden, was noch kein riesiger Verlust wäre, allerdings im Falle teurer Grafikkarten rausgeschmissenes Geld wäre. Dann sollte man lieber tiefer in die Tasche greifen, um alle 32 Lanes unterstützen zu können. Eine Grafikkarte wird allerdings von allen CPU’s voll unterstützt.
Auch bei AMD sieht dies ähnlich aus, wobei fast alle FX CPU’s der 8000er Reihe mindestens 2 Grafikkarten voll unterstützen.
Cache (L1, L2 und L3):
Ebenfalls wichtig ist der Level 3 Cache, welche meistens außer Acht gelassen wird, da er so gut wie überall schon vorhanden ist. Dieser dient als Puffer, für das Auslesen der Daten aus dem langsameren Ram. Und aus Erfahrung kann ich sagen, dass Level 2 nicht mehr ausreicht, da es so dennoch zu Rucklern kommt, da, um es einfach zu erklären, bei der Weitergabe der Daten ein Stau entsteht. Natürlich besitzt jede CPU zusätzlich Level 2 und 1 Cache.
Als letzte Anmerkung noch einmal die wichtigsten Dinge, auf die man achten sollte:
- Es sollten, wenn es um Gaming geht, schon mindestens 4 echte Kerne in Betracht gezogen werden, damit genügend Ressourcen vorhanden sind.
- Der CPU-Takt sollte mindestens 3,3 GHz betragen, um nicht schon zum Kauf zum Altbackenem zu gehören.
- Die CPU sollte einen Level 3 Cache besitzen, da sie sonst den berühmten Flaschenhals-Effekt hervorrufen kann.
- Man sollte sich die Frage stellen, ob man das Übertakten der CPU in Betracht zieht und sich dementsprechend umschauen
- Auch die Wahl der Hersteller ist entscheidend, wenn es um Preis und Leistung geht.
- Zahl der unterstützen PCIe-Lanes im Falle von mehr als einer Grafikkarte
Unsere Empfehlungen:
Low Budget:
- Intel I5 6600K – Kerne: 4, Taktfrequenz: 3.50GHz, Turbo: 3.90GHz, L3-Cache: 6mb, PCIe-Lanes: 16x PCIe 3.0 – Preis c.a. 270€
- AMD A10-7870K – Kerne: 4, Taktfrequenz: 3.90GHz, Turbo: 4.10GHz, L2-Cache: 2mb, PCIe-Lanes: Keine Angaben (Hauptsächlich nur APU geeignet) – Preis c.a. 140€
Mid Budget:
- Intel I7 6700K – Kerne: 4/8, Taktfrequenz: 4.00GHz, Turbo: 4.20GHz, L3-Cache: 8mb, PCIe-Lanes: 16x PCIe 3.0 – Preis c.a. 400€
- AMD FX-9590 – Kerne: 8, Taktfrequenz: 4.70GHz, Turbo: 5.0GHz, L3-Cache: 8mb, PCIe-Lanes: Keine Angabe, aber über 38 – Preis c.a. 225€
Reiches Arsch:
- Intel I7 5960X – Kerne: 8/16, Taktfrequenz: 3.00GHz, Turbo: 3.50GHz, L3-Cache: 20mb, PCIe-Lanes: 40x PCIe 3.0 – Preis c.a. 1100€
- Wer noch Warten kann: I7 6960X und I7 6930K (Genaue Infos sind noch nicht bekannt.)