„Stille Nacht, heilige Nacht, der Zocker will, aber der Server kracht!“. So kann es uns Spieler wieder einmal treffen, denn die Hacker nehmen sich nicht nur gegenseitig auf`s Korn.
So langsam bin ich ein bisschen angepisst. Die „Hacker“ von heute haben keinerlei Ehre mehr im Leib und damit sind nicht die Hacker gemeint, sondern die „Hacker“. Ich spreche von den Loosern, die scheinbar ein großes Problem mit ihrem Kleinen haben. Wir Freaks waren früher ganz anders drauf. Unsere Hacks waren echte Hax. Mit alten Akkustikkopplern und 14.4k-Modems haben wir Systeme geöffnet, Backdoors installiert, injected und dafür gesorgt, dass jeder Hacker, der nach uns das System betrat, eine entsprechende Nachricht bekam, dass er nicht der erste Hacker war. Da gab es noch nicht einmal das Internet und shooter-sZene.de schon gar nicht. Wir trieben Wettbewerb untereinander und lehnten uns gegen das Establishment auf, indem wir Firmen hochnahmen, die strickt diffamiert oder sich unredlich bereichert haben. Wir waren Pioniere, wir hatten Zusammenhalt und das war eine richtige Szene.
Was sich aber heute abspielt, hat erstens nichts mit „Hacks“ zu tun und zweitens scheinen die Hackerkids nur den Wunsch zu haben, sich irgendwie in der Öffentlichkeit zu präsentieren und zu zeigen, dass sie den dicksten „DDos“-Pimmel besitzen. Das geht, wie letztes Jahr leider gesehen, immer auf Kosten von unschuldigen Zockern, die einfach nur spielen wollen. Letztes Jahr hatten wir Lizard Squad, jetzt kommt Phantom Squad und SkidNP, die sich gegenseitig anheizen und drohen, das PSN- und Xbox Live-Netzwerk für mindestens sieben Tage lahmzulegen. Und dabei soll es nicht bleiben.
In den letzten Tagen drohte Phantom Squad damit, die Netze anzugreifen, um Sony und Microsoft für den scheinbar immer noch laschen Umgang mit der Sicherheit zu bestrafen und haben das per Twitter auch angekündigt. Damit sollte es aber noch nicht vorbei sein, denn nach ersten Angriffsversuchen in der vergangenen Woche, die Microsoft ein bisschen geärgert haben, wollen Phantom Squad richtig zuschlagen und die beiden Netze komplett lahmlegen. Das rief dann SkidNP auf den Plan, die nebst Angriffen auf die Phantom Squad-Seiten und Accounts noch weitere Attacken gegen Steam- und Minecraft-Server durchführen wollen. Die Phantom-Webseite wurde defaced und die bekannte Echse von Lizard Squad injected, was nun von einem Member von SkidNP namens @Obstructable gegenüber Neowin bestätigt wurde.
Das Theater ist derzeit aber noch in vollem Gange, denn auch der „lose“ Zusammenschluss von Anonymous-Hackern erschien nun auf der Tanzfläche und stellt sich auf Seiten von Sony, also gegen die Phantom Squad und SkidNP und haben dazu noch ein entsprechendes Statement abgegeben:
Stellt sich jetzt natürlich die Frage, ob man das alles gutheißen soll und Anonymous dazu beglückwünscht, sich für die Spieler und gegen die Szene zu stellen, allerdings muss man bei den Hackern auch unterscheiden. Die eine Seite (und dazu zählt auch Anonymous) sind tatsächliche Hacker, die den Namen auch verdienen und sich in der Szene deshalb einen Namen gemacht und den auch verdient haben, die anderen sind meist kleine Kids, die sich unter Zuhilfenahme von bereits bestehenden Tools und Fishing ein Botnet zusammengestellt und dann durch DDos-Attacken die Server lahmlegen wollen. Mit einem Hack hat das nicht viel zu tun, denn der Server an sich wird nicht angegriffen, sondern er bricht nur aufgrund einer massiven Anzahl von Anfragen zusammen.
Sich damit zu brüsten, klingt eher nach Kindergeburtstag und rückt die tatsächliche Hackerszene in ein lächerliches Licht, denn richtige Hacker nutzen ihre Fähigkeiten nicht nur, um Unsinn zu treiben, sondern zeigen Lecks und Löcher in Sicherheitssystemen verschiedenster Coleur auf und sind später gut bezahlte Mitarbeiter in hohen Positionen bei namhaften Firmen. DDos-Kids hingegen werden eher inhaftiert, wie die Aktion im vergangenen Jahr zeigt, als ein 17-jähriger Bubi verhaftet wurde, der neben DDos-Attacks auch das noch schwachsinnigere SWATTING durchgezogen hat, was einen weiteren Hinweis auf die geistige Unreife der bescheuerten Hackerkids darstellt.
Haben die lieben Kleinen denn keine Erziehung genossen und beklagen sich über zuviel Langeweile innerhalb der Weihnachtsszeit? Müsste Papa mal mit einer Respektschelle das Hirn der Kids mal wieder geraderücken, damit die aufhören, ständig Nebenluft zu ziehen? Statt die Kids zu inhaftieren, sollte man sie lieber mal dazu verknacken, in Altenheimen die Windeln zu wechseln und so richtig krasse Aufgaben aufbrummen, die sicherlich mehr Eindruck bei den Tätern schinden als Haftstrafen, die möglicherweise auf Bewährung ausgesetzt werden und Geldstrafen zu verhängen, die sowieso nicht bezahlt werden können. Gerade bei SWATTING sollte man krass durchgreifen, denn das geht gar nicht.
Wir können nur dazu aufrufen, dass die Hacker sich gegenseitig in den Arsch treten können, so oft und soviel sie wollen. Von mir aus auch mit Liveschaltungen der Hax auf Twitch und mit großen Publikationen, aber lasst die Zockerwelt doch zocken und haltet die aus euren Kämpfen heraus. Wenn einem Kunden der Sicherheitsstandard nicht gefällt, kann er ja anwaltlich gegen Sony und Microsoft vorgehen, aber wir brauchen keine Bevormundung von schwachsinningen Minderjährigen, die meinen, mit ihren Aktionen irgendeinen Erfolg verbuchen zu können, außer vielleicht, dass ein Herr Kim Dotcom lebenslange Accounts kostenlos verteilt, damit die Attacken aufhören. Das ist nicht Sinn der Sache, Freunde.
In diesem Sinne…