Der langersehnte Ego-Shooter Battlefield 1 wird bald released, Zeit also, sich den Titel mal genauer anzuschauen und einem Story- und Faktencheck zu unterziehen.
Battlefield 1 wird wohl der Release schlechthin in diesem Jahr. Kaum ein Titel wird so sehnsüchtig erwartet wie die Fortsetzung der beliebten Ego-Shooter-Reihe von DICE und Electronic Arts. Es ist also Zeit, den Titel genauer unter die Lupe zu nehmen und dem Spiel einen Story- und Faktencheck zu unterziehen. Das Spiel erscheint am 21. Oktober 2016 für die PlayStation 4, Xbox One und den PC, kann aber bereits mit Origin-Access für maximal zehn Stunden angespielt werden.
Storycheck
Zugegeben, zur Geschichte, die sich durch das Spiel ziehen wird, wird es nicht geben. Stattdessen nehmen die War Stories diesen Platz ein. Diese Kriegsgeschichten werden keine zusammenhängende Geschichte erzählen, sondern lassen den Spieler in verschiedene Geschichten und an den verschiedenen Schauplätzen des ersten Weltkriegs teilhaben. So werden wir zum Beispiel in Luftkämpfe der Westfront verwickelt, müssen als Beduinenkriegerin dem vermeintlich überlegenen osmanischen Reich die Stirn bieten oder tauchen in die verschneite Atmosphäre der europäischen Alpen ein. Insgesamt wird es fünf dieser Kriegsgeschichten und einen Prolog – wahrscheinlich auch einen Epilog – geben. Doch statt einfach nur irgendwelche Missionen auszudenken, soll jede Mission eine eigene Geschichte erzählen. Außerdem dürfen wir uns wohl auch auf bekannte Gesichter der Zeit-Epoche freuen.
Faktencheck
Den ersten Fakt haben wir bereits mit der Story abgehandelt, denn es wird keine wirkliche geben. Insgesamt wird es dafür fünf Kriegsgeschichten geben, die ihren Platz in ganz Europa und der Wüste Sinai finden. Dort erleben wir wichtige strategische Punkte des ersten Weltkriegs. Demnach werden verschiedene Perspektiven gesehen, die Platz in großen, offenen Arealen finden. Im Lauf der Kampagne soll man als Spieler auch mehr Entscheidungen treffen können, als bisher.
Im Multiplayer, dem Herzstück des Titels, findet vor allem die Zerstörung viel mehr Platz. Im Mehrspieler-Modus können nicht nur die Gebäude fast vollständig dem Erdboden gleichgemacht werden. Der Boden kann ebenfalls bearbeitet werden. Explodiert eine Granate oder richtig eine sonstige Explosion „Schaden“ am Boden an, entstehen dort Krater. Diese Krater können beispielsweise als Deckung genutzt werden und bieten somit noch mehr taktische Möglichkeiten. Zudem wird es wieder die bekannten vier Standardklassen geben, Assault, Medic, Support und Scout. Auf den verschiedenen Maps können dann noch zusätzliche Elite-Klassen „aufgenommen“ werden. Beispielsweise einen Anti-Fahrzeug-Sniper, der mit einem gezielten Schuss einen Panzer oder Jeep aus dem Verkehr ziehen kann. Die Panzer bieten genügend Platz für ein ganzes Squad oder sogar noch mehr. Die Pferde werden ebenfalls als Fahrzeuge angesehen. Fahr- und Flugzeuge sind Bomber, Doppeldecker, Panzer, Züge, Schiffe, Zeppeline und Pferde.
Multiplayer
Die Gefechte in Battlefield 1 werden mit bis zu 64 Spielern gleichzeitig ausgetragen und sorgen so für viel Abwechslung und viel Action. Spielmodi werden beispielsweise das klassische Conquest oder der überarbeitete Rush-Modus sein. DICE setzt auch auf historische Genauigkeit, aber gleichzeitig auf künstlerische Freiheit. Deshalb gibt es auch durchaus Mechaniken, Features oder Waffen, die nicht zur Historie passen. So sind zum Beispiel Maschinengewehre und -pistolen im Spiel, obwohl sie historisch nicht wirklich passen würden. Die Waffen werden dennoch ohne High-Tech auskommen und können individuell angepasst werden. Ein historisch korrektes Detail sind jedoch die Gasmasken und das Gas.
Jede Waffe mit mit bis zu drei Voreinstellungen daher, so können Schrotflinten mehr Durchschlagskraft haben oder aber auch eine höhere Präzision und weniger Stabilität. All diese Anpassungen werden möglich sein. Der Nahkampf wird ebenfalls abwechslungsreich und vielseitig gestaltet, denn Nahkampfwaffen können auch für weitere, nützliche Zwecke eingesetzt werden. Sie richten auf kurze Distanz nicht nur hohen Schaden an, sondern können beispielsweise Stacheldraht durchtrennen, Barrikaden können zerstört werden und sogar Fahrzeuge leicht beschädigen. Einen weiteren Vorteil bringen die Bajonette mit sich.
Dank des Bajonetts kann ein Sturmangriff gestartet werden, der Gegner augenblicklich – sofern der Angriff gelingt – getötet. Sogar Elite-Klassen lassen sich teilweise damit besiegen. Für etwas mehr Kawumms sorgen dagegen Granaten. Neben den üblichen Splittergranaten gibt es noch Gas-Granaten, die einen geringen Schaden verursachen, aber dafür lange aktiv bleiben. Oder Brandgranaten, diese bleiben kürzer, richten aber mehr Schaden an. Theoretisch ist also für jede Situation etwas dabei. Außerdem wurden auch ein paar Dinge am Multiplayer verändert, beispielsweise das Ticket-System. Dabei hörte man vor allem auf das Feedback der Spieler. Insgesamt wird neun Karten geben, die man mit verschiedenen Modi spielen kann. Im Dezember folgt dann eine Weitere, jedoch Kostenfreie.
Alle, die keine Geduld mehr haben, können das Spiel bereits mit EA-/Origin-Access für bis zu zehn Stunden Spielzeit spielen oder sich bis zum 20. Oktober noch die Early Enlister Edition holen, damit bekommt ihr ab dem 18. Oktober Zugriff auf das Spiel. Alle weiteren Versionen findet ihr hier.
Hoffnungen und Sorgen
Gerade bei einem so großen Titel hat man immer irgendwelche Hoffnungen, die sich erfüllen könnten. Aber leider auch Ängste, die das bisher gesehene Material so mit sich bringt. Wir hoffen in erster Linie, dass das Spiel auch wirklich so überzeugt, wie es bisher der Fall war. Die Alpha- und Beta-Versionen haben auf alle Fälle viel Spaß gebracht. Von großem Vorteil, nicht nur für DICE oder das Spiel, wäre es, wenn man auch weiterhin so communitybezogen arbeitet. Sich den Fehlern oder Vorschlägen annimmt und so den Titel noch viel besser macht. Ein Schritt in die richtige Richtung wurde dahingehend schon in der letzten Beta-Phase gemacht. Kommende DLCs sollten nicht nur auf den Profit ausgelegt sein, sondern sinnvoll Battlefield 1 ergänzen. Und zu guter Letzt hoffen wir natürlich auf ein gutes Balancing, das auch im Nachhinein noch angepasst wird, sofern etwas im Spiel viel zu stark daherkommt.
Damit sind wir auch schon bei unseren Ängsten. Salopp könnte man einfach sagen, dass man Angst vor dem Gegenteil der Hoffnungen hat, doch da gibt es noch mehr. Natürlich wäre es nicht im Sinne der Spieler, wenn man sie außer Acht lässt oder völlig überteuerte zusätzliche Inhalte verbreitet. Uns lässt jedoch eher die Art und Weise zittern. So hoffen wir, dass Battlefield 1 nicht zu einem Battlefront oder Hardline mutiert, denn hier sind die Spiele meistens schon fast tot. Ebenfalls wäre es schade, wenn sich die Kampagne nicht so anfühlt, wie sie angekündigt wurde. Keine spannenden Szenen, keine tolle Geschichte hinter jeder War Story oder einfach ein plumpes Gemetzel, ohne wirklichen Sinn. Auch im Bezug auf die Kriegsgeschichten wäre es ernüchternd, wenn die Kampagne insgesamt viel zu kurz ausfällt. Jeder möchte einfach mal eine kurze Runde spielen, und da ist der Mehrspieler-Modus meistens eher frustrierend als angenehm. In den Beta-Phasen hatte man leider nicht genug Zeit, um sich wirklich jede Waffe im Detail anschauen zu können, demnach steht es noch offen, ob auch jede Waffe richtig gebalanced wurde. Zum Abschluss ist unsere Angst, dass Electronic Arts das System mit den Servern nicht auf die Reihe kriegt und externe Anbieter doch besser gewesen wären.
Freut ihr euch schon auf Battlefield 1?
Ob sich alles so erfüllt, wie wir uns das Wünschen oder eben Befürchten, sehen wir in wenigen Tagen, wenn Battlefield 1 am 21. Oktober 2016 für die PlayStation 4, Xbox One und den PC erscheint.