Der Release vom dritten Ableger der Dark Souls Reihe steht kurz bevor. Aus diesem Grund schauen wir uns die Entwicklung des Franchise mal etwas genauer an.
Laut Hidetaka Miyazaki, dem Präsidenten von FromSoftware und dem damaligen, kreativen Kopf hinter Demon’s und Dark Souls, soll Dark Souls 3 den mehr als würdigen Abschluss der Souls Reihe darstellen. Doch wie hat alles angefangen, wie konnte so ein doch recht schwer zugänglicher Core Titel die Masse ansprechen und wie hat sich die Souls Reihe im Laufe der Zeit verändert? Diesen und weiteren Fragen wollen wir hier nun auf den Grund gehen.
Die dämonischen Seelen
Angefangen hat alles mit Hidetaka Miyazaki und dem im Jahre 2009 erschienenen Spiel Demon’s Souls, dem inoffiziellen Vorgänger der Dark Souls Reihe. Der Titel befand sich in der Entwicklung und war auf dem besten Wege ein einziges Desaster zu werden, da der Prototyp des Spiels in keiner Weise überzeugen konnte und absolut keinen Spaß gemacht hat.
Das war der Zeitpunkt in dem Hidetaka Miyazaki zum verantwortlichen Team gestoßen ist. Dieser verwarf fast sämtliche Gameplayelemente und Spielideen und krempelte das Spiel von Grund auf neu um. Da sich Miyazaki am Ende bewusst war, dass sein Spiel einen sehr hohen Schwierigkeitsgrad besaß, ließ er einen seiner Mitarbeiter eine bestimmte Stelle im Spiel besonders üben, um Demon’s Souls in der internen Präsentation mit Publisher Sony nicht zu schwer wirken zu lassen.
Letztendlich kam bei der ganzen Sache ein Produkt heraus, welches sich zu Beginn in Japan nur sehr schleppend verkaufte und hinter den Erwartungen zurückblieb. Daraufhin entschied sich Sony dafür, die Verkaufsrechte für die USA an Atlus und für Europa an Bandai Namco abzutreten. Durch die nun größere Reichweite konnte Demon’s Souls viel mehr Spieler erreichen und letztendlich auch begeistern. Demon’s Souls galt von nun an als Geheimtipp in der RPG-Szene und legte den Grundstein für ein sehr erfolgreiches Franchise
Die Seelen wurden dunkler
2011 erblickte mit Dark Souls der quasi Nachfolger das Licht der Welt und konnte durchweg positive Wertungen einfahren. Für viele Spieler wird der erste Dark Souls Titel auch heute noch als bester Teil der Souls Reihe gehandelt. Allerdings erschien dieser anfangs nur für Konsolen. Aufgrund einer sehr erfolgreichen Onlinepetition entschied sich FromSoftware dafür, den Titel auf den PC zu portieren. Dieser Versuch ging allerdings ziemlich in die Hose. Extreme schlechte Texturen, kaum Möglichkeiten Einstellungen an der Grafik vorzunehmen, 30 FPS Framelock, fehlerhafte Maus- und Tastaturunterstützung, die Liste der Probleme, welche die Spieler ärgerten war lang und bis heute legt man jedem Spieler nahe, sich für die Dark Souls: Prepare to die Edition, so der offizielle Titel der PC Version, den sogenannten DSFix herunterzuladen und zu installieren. Dieser sorgt dafür, dass zumindest die grafischen Mankos ausgebügelt wurden, trotzdem sollte man auch weiterhin Dark Souls auf jeden Fall mit einem Gamepad spielen da die Maus- und Tastatursteuerung auch weiterhin nicht optimal ist.
Nichtdestotrotz war Dark Souls ein fantastisches Spiel. Wie bereits von Demon’s Souls gewohnt, war die Welt düster, das Leveldesign durchdacht, die Gegner gefährlich und die Bosskämpfe absolut fordernd und trieben die Spieler reihenweise an den Rand der Verzweiflung. Trotzdem musste man sich immer wieder eingestehen, dass jeder Tod vermeidbar war, denn das Spiel ist anspruchsvoll, gar keine Frage, aber niemals unfair. Und dieses unglaubliche Glücksgefühl, nach zig Versuchen endlich einen schwierigen Boss besiegt zu haben, das konnte einem bis heute kaum ein anderes Spiel vermitteln.
Wen verwunderte es also, dass FromSoftware knappe drei Jahre später Dark Souls 2 veröffentlichte und erfreulicher Weise auch an der Gameplay Mechanik kaum etwas änderte. Dark Souls 2 war wieder ein richtig harter Brocken geworden und wurde nicht, um die breite Masse ansprechen zu können, vereinfacht. Allerdings konnte Teil Zwei nicht ganz an die Qualität des Vorgängers anknüpfen, dafür waren die Gebiete zu linear und die Bosskämpfe teilweise nicht spektakulär genug.
Blutspende incoming
Nur der Vollständigkeit halber möchte ich auch kurz auf den Playstation 4 Exklusivtitel Bloodborne eingehen. Dieser spielt zwar in einem gänzlich anderen Universum und bot im Gegensatz zu den Souls Titeln ein verändertes Kampfsystem, trotzdem sah man Bloodborne seinen Souls Ursprung deutlich an.
Bloodborne war und ist ein absoluter Spitzentitel. Die Grafik war für Playstation 4 Verhältnisse einfach umwerfend, dass im Gegensatz zu Dark Souls erhöhte Spiel- und Kampftempo war intuitiv und die vielen verschiedenen Bosskämpfe waren außergewöhnlich. Und wieder einmal ging FromSoftware keine Kompromisse in Sachen Schwierigkeitsgrad ein. Zwar spielte sich Bloodborne aufgrund des offensiveren Kampfsystems etwas schneller und leichter, trotzdem gab es etliche Frustmomente, in denen das Gamepad von Glück reden kann, dass es nicht an die nächst beste Wand geschmissen wurde.
Hatte man dann jedoch eine bestimmte Stelle oder einen bestimmten Boss letztendlich doch gemeistert, überkam einen genau wie in der Vergangenheit dieses unbeschreibliche Erfolgsgefühl. Kein Wunder also, dass die Verkaufszahlen von Bloodborne die Erwartungen von Sony bei weitem übertrafen.
Alle guten Dinge sind drei
Nun bereit sich Teil drei der Dark Souls Reihe auf sein Release vor und auch dieser Teil ist auf dem besten Wege Bestnoten abzugreifen. Das was man bis jetzt gesehen hat, beziehungsweise was wir auch selber auf der Gamescom und den PS4 exklusiven Stresstest spielen durften, war überwältigend. Das Tempo hat im Vergleich zu den vorherigen Souls Titeln etwas mehr an Fahrt aufgenommen, dadurch spielt es sich einfach etwas geschmeidiger und dynamischer. Aber keine Angst, Dark Souls 3 ist vom Kampfsystem her noch weit davon entfernt, mit Bloodborne verglichen zu werden. Vielmehr ist es ein sinnvolle Verbesserung, die das ganze Spielgefühl noch mehr abrundet.
Wir sind auf jeden Fall schon sehr gespannt, wie sich Dark Souls 3 schlagen wird, ob es uns ähnlich lange vor die Bildschirme fesseln und uns durch die tolle Grafik, die düstere Gebiete und vor allem durch spannende und frustrierende Bosskämpfe begeistern kann, wie es bereits die Vorgänger getan haben. In diesem Sinne… Praise the sun.