Da die Marke Cooler Master eher mehr für Hardware-Teile bekannt ist, will sich der Hersteller jetzt auch einen Namen in Sachen Peripherie Geräte schaffen. Wir haben nun ein Exemplar einer mechanischen Tastatur, die CM Storm QuickFire Ultimate, bekommen und getestet. Der Hersteller selbst kündigt diese Tastatur als eine, mit dem meisten Potential im Bereich Gaming an. Die QuickFire Ultimate wird mit drei unterschiedlichen Cherry MX Switches angeboten und man verzichtete bei dieser Serie auf unnötige Spielereien und konzentrierte sich rein auf das Wesentliche. Mit der einzigartigen Funktion N-Key Rollover soll kein einziger Anschlag auf die Tasten mehr verschluckt werden und die Tastenbeleuchtung soll auch bei Dunkelheit alles erkennbar machen. Ob Cooler Master diesen Aussagen gerecht wird, erfahrt ihr in dieser Review.
Design und Verarbeitung
In die Verpackung der QuickFire Ultimate hat man nicht zu viel investiert, der Karton ist aber stark genug um das innen liegende zu schützen und der Aufdruck zieht die Aufmerksamkeit auf die CM Storm QuickFire Ultimate – mehr braucht es eigentlich auch nicht. Hat man die Schaumstoffhülle entfernt kommt die relativ schwere Tastatur zum Vorschein. Auffallend ist, dass diese mit den Abmessungen 454 x 155 x 31 mm ein wesentlich schmaleres Tastenfeld hat. Die Tasten liegen somit etwas enger beisammen als bei einer gewöhnlichen Tastatur und es braucht so mancher eine Eingewöhnungsphase bei diesem Tastenfeld. Durch die eingearbeitete Stahlplatte, die für bessere Stabilität sorgen soll, ist die QuickFire Ultimate mit 1380 g ziemlich schwer. Sie ist somit ca. 80 g schwerer als der Vorgänger, die QuickFire Pro. In die Tastatur hat man einige dezente Designelemente eingearbeitet, auf der Leertastet leuchtet durch die Tastenbeleuchtung der QuickFire Schriftzug sowie das CM Storm Logo rechts oben neben den schräg angeordneten LED Balken, die den Status des Num-, Caps- und SCR-Locks signalisieren. Für den Rahmen hat man einen Kunststoff verwendet, der eher empfindlich gegen Fingerabdrücke ist, sich aber sehr hochwertig anfühlt und sauber verarbeitet wurde.
Die Tasten wurden mit einer robusten Beschichtung überzogen und fühlen sich beinahe glatt an. Sie sind aber trotzdem rau genug um den nötigen Grip beim Auflegen der Finger zu bieten. Die Oberfläche ist dabei vertikal leicht nach innen gewölbt. Um Rissen in den Tasten vorzubeugen hat man ein elastischeres Material verwendet, als bei manch anderen Herstellern. Die Aufschrift der einzelnen Tasten wurde für die Lichtdurchlässigkeit gelasert und ist jeweils mittig an der Oberkante platziert. Der verwendete Schriftstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, ist aber trotzdem klar erkennbar und passt zu dem Stil der Marke. Jede Taste wird eigens mit einer LED von unten beleuchtet, diese sitzen jeweils an der Oberseite der Cherry MX Switches. Dadurch werden leider die Sonderzeichen, die man an der unteren Seite der Tasten platziert hat, etwas schwächer beleuchtet, da sie im Schatten der Switches stehen. Besonders deutlich ist dies bei Sonderzeichen wie, Punkt, Komma, Plus usw. Betrachtet man die Tastatur von der Seite, erkennt man, dass das Tastenlayout in einer Art Welle angeordnet ist. So sind die Tasten in der oberen Reihe mehr zum Anwender geneigt als die in der unteren.
Die Neigung der QuickFire Ultimate kann man durch die ausklappbaren gummierten Standfüße verändern. Mitgeliefert wird ein hochwertiges, ca. 1,8 m langes Micro USB-Kabel, das ummantelt und an den Anschlüssen vergoldet ist, es lässt sich vor allem abnehmen. An der Unterseite der Tastatur befinden sich drei Kabelkanäle in denen man das USB-Kabel verlegen kann, die aber sehr eng sind und die Ummantelung des Kabels schon fast beschädigen.
Funktionen
Die wohl auffälligste Funktion der QuickFire Ultimate ist die Tastenbeleuchtung. Jede Taste wird durch eine eigene rote 3 mm LED durchleuchtet. Die Beleuchtung lässt sich via Hotkey Belegungen in verschiedenen Modi schalten. Man hat dabei die Möglichkeit alle Tasten zu beleuchten, bis auf die F12- und FN-Taste. Mit der FN + F12 Taste lässt sich die Windowstaste sperren, die nur dann leuchtet wenn diese aktiv ist. Die FN-Taste leuchtet nur, wenn sie „eingerastet“ ist – diese ist dann dauerhaft aktiv. Es ist aber auch möglich eine partielle Beleuchtung zu wählen wo dann nur die W, A, S, D und die Cursor Tasten beleuchtet werden. Für Ego-Shooter oder andere Spiele werden aber meistens wesentlich mehr Tasten benötigt, die man aber nicht zusätzlich einschalten kann. Ebenfalls lässt sich die Helligkeit der LEDs in vier Stufen regeln oder auch ganz ausschalten. Selbst bei voller Helligkeit sind die LEDs bei Dunkelheit nicht zu grell, die Farbe lässt sich jedoch leider nicht verändern. Zusätzlich kann man die Beleuchtung noch dezent pulsieren lassen.
Auf den F-Tasten befinden sich durch die Doppelbelegung sieben Media-Shortcuts. Mit der FN- und den jeweiligen F-Tasten lassen sich die Multimedia-Features anwählen. Makro-Tasten sucht man jedoch vergeblich. Die N-Key Rollover Funktion sorgt dafür, dass egal welche Tasten gleichzeitig gedrückt werden, diese auch wirklich weitergegeben werden. Ein Ghosting und Jamming Problem gibt es also bei der QuickFire Ultimate nicht. Möglich ist das nur, da jede Taste extra verschalten und zusätzlich mit einer Diode entkoppelt wurde. Der verbaute Microcontroller muss dementsprechend die gelieferten Informationen verarbeiten und ausgeben können. Bei der Bezeichnung N-Key Rollover steht N-Key für eine beliebige Anzahl an Tasten und Rollover für gedrückte Tasten. Doch wie bringt Coller Master das fertig, eine Polling Rate von 1000 Hz zu erreichen? Der Trick dabei ist, dass man hier mehrere Eingabegeräte emuliert und dadurch die Abtastrate erhöhen kann. Durch die Tastenkombination FN + Entf und FN + Einfg kann man zwischen den Modi 6NKRO für maximal sechs gleichzeitige Anschläge beziehungsweise dem Modi Full-N-Key, kurz NKRO, umschalten. Bei dem Full-N-Key Modus werden im Betriebssystem weitere Eingabe-Geräte emuliert wodurch sich die Abtastrate erhöht. Die Anzahl der gleichzeitig drückbaren Tasten ist quasi aufgehoben. Eine Software für die QuickFire Ultimate gibt es nicht, der Treiber sollte eigenständig vom Betriebssystem gefunden werden.
Haptik
Die QuickFire Ultimate kommt ohne Handballenauflage und ist durch die Anordnung der Tasten nicht für jeden geeignet. Die Handballenauflage ist aber auch nicht als Zubehör für die Tastatur vorgesehen. Wer auf so etwas nicht verzichten möchte, sollte die QuickFire Ultimate eher meiden. Dadurch, dass die Tasten etwas enger aneinander liegen, bedarf es an einer kleinen Eingewöhnungsphase falls man zuvor eine gewöhnliche Tastatur verwendet hat. Unser getestetes Exemplar hat Blaue Cherry MX Switches verbaut, welche eher für Vielschreiber geeignet sind, da sie einen präzise spürbaren Umschaltpunkt haben und mit ca. 60 g die meiste Auslösekraft nötig ist gegenüber den anderen Cherry MX Switches. Die Tastatur eignet sich trotzdem auch hervorragend zum Zocken. Hat man sich erstmal eingewöhnt, kommt man sehr gut mit der QuickFire Ultimate zurecht. Wie für Mechanische Tastaturen üblich ist auch diese relativ laut. Als Vielschreiber in einem Büro oder mit anderen Leuten in der Umgebung könnte das schnell als störend empfunden werden. Beim Zocken mit Headset sehe ich da aber eigentlich kein Problem wenn man das Mikrofon vernünftig eingestellt hat. Durch die gummierten Standflächen und das Eigengewicht der Tastatur bleibt diese an Ort und Stelle. Mitgeliefert wird zusätzlich noch ein KeyCap Entferner, um Tasten sehr einfach zu wechseln.
Technische Daten
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Fazit
Mit der QuickFire Ultimate hat man den Vorgänger, die QuickFire Pro, nochmal gründlich überarbeitet. Verarbeitung und Design kann sich sehen lassen und befindet sich auf einem hohen Level. Lediglich die Sonderzeichen mit der Tastenbeleuchtung stellen einen kleinen Schönheitsfehler dar. Durch das komprimierte Tastenfeld ist es auf jeden Fall nötig, sich an die Tastatur zu gewöhnen, auch verwendet nicht jeder gerne eine Tastatur ohne Handballenauflage. Das Layout der QuickFire Ultimate ist aber auch nicht dafür vorgesehen, darum empfehlen wir, diese vor dem Kauf zu testen. Nach der Eingewöhnungsphase merkt man aber keinen Unterschied mehr und trifft jede Taste. Die Cherry MX blue Switches sind gut abgestimmt und geben den Anwender das richtige Feedback, vor allem Vielschreiber werden damit gut zurechtkommen, aber auch langen Spiele-Nächten steht damit nichts im Wege. Der Eine oder Andere wird vielleicht bei bestimmten Spielen programmierbare Makro-Tasten vermissen, diese gibt es bei der QuickFire Ultimate nicht. Vorteil ist aber, dass die Tastatur ohne weiterer Software sofort einsatzbereit ist. Die doppelt belegten Medien-Tasten sind zwar etwas umständlich, lassen sich aber umgehen wenn man die FN-Taste aktiv lässt. Hier wurde einfach an Platz gespart. Trotzdem bringt die QuickFire Ultimate die wichtigsten Funktionen mit und ist mit einem Preis von rund € 100 in einem völlig akzeptablen Bereich und den Kauf allemal wert.