Destiny 2 ist nun endlich auch auf dem PC erschienen und wir haben für euch herausgefunden, was die PC-Version anders beziehungsweise vielleicht sogar besser macht.
Bereits seit dem 05. September kann man Destiny 2 auf der Playstation 4 und Xbox One spielen. Anders wie noch der Vorgänger wurde Teil Zwei nun jedoch auch für den PC angekündigt. Allerdings soll es auf dem PC erst einige Wochen später starten. Dieser Zeitpunkt ist nun endlich gekommen, denn seit dem 24. Oktober können Hüter auf der ganzen Welt nun über Blizzards Battle.net Client Destiny 2 herunterladen und spielen. Trotz der fast zwei Monate späteren Veröffentlichung unterscheiden sich die Konsolen- und PC-Version rein spielerisch her quasi nicht. Trotzdem bringt das Spiel auf dem PC schon die ein oder andere Veränderungen mit sich. Im Folgenden werden wir nun etwas genauer auf die PC-Version und ihre technischen Vorzüge eingehen. Wer sich stattdessen erst einmal ein Gesamtbild vom Spiel machen möchte, dem legen wir unsere Destiny 2 Review der Playstation 4 Version an Herz.
Landung geglückt
Die erste Sorge möchten wir euch gleich vorab nehmen. Die Längere Entwicklungszeit der PC-Version von Destiny 2 hat sich gelohnt. Die Entwickler rund um Vicarious Visions, welche sich eigentlich hauptsächlich um die PC-Version von Destiny 2 gekümmert haben, scheinen nicht nur einfach in der Nase gebohrt und ein Script zur Portierung laufen gelassen zu haben. Vielmehr haben wir es hier mit einer sehr gut gelungenen Umsetzung zu tun, die zum einen wunderbar aussieht und zum anderen eine sehr gute Performance besitzt. Hut ab, denn die Vergangenheit hat uns ja bereits des Öfteren gezeigt, dass es manche Entwickler mit einer PC Umsetzung nicht ganz so ernst gemeint haben. Von dieser Schlampigkeit ist dieses Mal auf jeden Fall nichts zu spüren.
Vergleicht man nun den bis jetzt nachgereichten Inhalt der Konsolen- und PC-Version, zieht der PC jedoch erst noch den Kürzeren. So kann man auf der Playstation 4 und der Xbox One beispielsweise bereits den Leviathan-Raid bestreiten. PC Spieler hingegen können sich erst Anfang November in den Raid stürzen. Diese diversen Unterschiede sollen aber nur noch bis zum 07. November 2017 existent sein, dann nämlich wird die PC-Version denselben Stand besitzen wie die Konsolen. In einem anderen Artikel hatten wir ja die Roadmap für den PC ja bereits angesprochen und erklärt. So werden für den PC die Inhalte in kürzeren Intervallen veröffentlicht, als es noch bei den Konsolen der Fall war. Wie eben bereits geschrieben dienen die kürzeren Intervalle dem Zweck, dass der Content technisch relativ schnell auf ein und denselben Stand ist. Der Grundgedanke an dieser Art der Inhaltsveröffentlichung ist, dass die Entwickler die Spieler nicht sofort mit allen Inhalten sprichwörtlich erschlagen wollten. Insbesondere neue Spieler wollte man so nach und nach in die Welt von Destiny 2 einführen.
Außen hui, innen… auch hui
Technisch wie optisch macht Destiny 2 eine überaus gute Figur. Nicht nur sieht die Welt besonders auf höchsten Einstellungen einfach nur traumhaft aus, benötigt man keine High-End Rechner, um das Spiel überhaupt vernünftig spielen zu können. Wie eingangs erwähnt haben sich Vicarius Visions wirklich viel Mühe bei der Optimierung des Spiels gegeben. Auf die verschiedenen offiziellen Systemanforderungen sind wir ebenfalls bereits in einem anderen Artikel genauer eingegangen. Aber was genau macht Destiny 2 auf dem PC technisch nun besser als auf den Konsolen? Ganz einfach: einfach alles!
Das fängt schon bei einer nativen Auflösung von bis zu 4K an. Natürlich benötigt man für diese Auflösung, besonders bei erhöhten Detailsettings, einen relativ leistungsstarken Rechner. Des Weiteren ist auch die lästige konsolengeschuldete FPS Limitierung Geschichte. Und das macht schon einen gravierenden Unterschied aus. Besonders, da Destiny 2 ja schon ein ziemlich schneller Shooter ist, spielt es sich mit 60 oder mehr FPs einfach um ein vielfaches flüssiger. Die 30 FPS Grenze der Konsolen hatten wir ja bereits in unserer Playstation Review bemängelt, zumal selbst die High-End Konsolen, wie die Playstation 4 Pro und die neue Xbox One X, dieser Limitierung unterliegen. Unserer Meinung nach sollte jeder Konsolenspieler, welcher die 30 FPS verteidigt oder sogar schön redet, Destiny 2 einfach mal eine gute halbe Stunde am PC mit mindestens 60 FPS spielen. Wer danach immer noch meint, er spielt lieber mit maximalen 30 Bildern, dem ist dann auch nicht mehr zu helfen.
An dieser Stelle wollen wir euch einmal einen kurzen optischen Vergleich zwischen der PC- und der Konsolenfassung zeigen. Das erste Bild zeigt Destiny 2 in 4K in den höchstmöglichen Einstellungen, das zweite Bild zeigt die Konsolenfassung auf einer normalen Playstation 4.
Um genug Frames auf seinem jeweiligen Rechenknecht zu erreichen, bietet einem das Grafikmenü von Destiny 2 mehr als genug Stellschrauben. Neben der Auflösung lassen sich unter anderem das Anti-Aliasing, das Field of View, die Texturen- und Schattenqualität sowie eine zusätzliche Renderqualität anpassen. Damit sollte eigentlich jeder Spieler den perfekten Kompromiss aus optischer Qualität und Performance finden.
Aiming 4TW
Ja, ich gebe es zu. Die Review der Playstation 4 Version von Destiny 2 fiel mir persönlich nicht gerade leicht. Das lag aber weniger an etwaigen Designentscheidung oder ähnlichem, vielmehr bin ich eigentlich eine totale Katastrophe, was das Aiming mit einem Gamepad angeht. Zugegeben, die Aiming Hilfe bei Destiny 2 ist wirklich gut und ließ mich auch einige Erfolge feiern aber die meisten virtuellen Kugeln trafen nicht den Gegner, sondern eher die Vegetation und diverse Bauwerke drum herum. Und nun endlich konnte ich das Spiel mit einer Maus und Tastatur steuern. Auch hier haben die Entwickler ganze Arbeit geleistet. Die Steuerung ist wirklich präzise und vermittelt trotzdem das befriedigende Waffenfeedback, welches man ja bereits auf den Konsolen so sehr lieben gelernt hat. Da ich bedeutend besser mit der Maus zielen kann, habe ich mich auch viel schneller durch die ganzen Missionen und Gegnerhorden geballert als auf der Konsole. Wenn man wesentlich schneller auf die empfindlichen Stellen zielen kann, kann man das Ganze ziemlich beschleunigen. Trotzdem wurde das Spiel nicht wirklich leichter. Auch wenn wir die Gegner nun viel schneller ins Nirwana befördern konnten, mussten auch wir des Öfteren Gebrauch von der Respawn Funktion machen.
Was uns ebenfalls sehr positiv aufgefallen ist, sind die verbesserten Ladezeiten. Selbst auf einer normalen HDD startete das Spiel beziehungsweise verkürzten sich die Ladezeiten bei den Reisen spürbar. Hat man Destiny 2 nun sogar noch auf einer SSD installiert, sinken die jeweiligen Ladezeiten noch einmal erheblich. Natürlich ist ein Vergleich von Konsolen Ladezeiten mit einer SSD im PC schon ziemlich unfair, aber wie bereits beschrieben waren selbst normale Festplatten in Sachen Ladezeiten den Konsolen überlegen. Zusätzlich erleichtert die Tastatur auch die Kommunikation via Text Chat. Auf den Konsolen ist diese Art der Kommunikation verständlicherweise nicht einmal vorgesehen. Schließlich weiß jeder wie stressig es sein kann im Eifer des Gefechts auch noch mit dem Steuerkreuz eine kurze Nachricht schreiben zu müssen.
Fazit
Man merkt also an allen Ecken und Kanten, dass Destiny 2 kein liebloser Konsolen Port ist. IM Gegenteil, Vicarious Visions hat sich wirklich sehr viel Mühe bei der PC-Version gegeben und einen vorbildlichen Build abgeliefert. Weder sind uns irgendwelche großartigen Bugs aufgefallen, noch gab es grafische oder technische Probleme. Die anfänglichen Verbindungsabbrüche, welche bei uns lediglich am ersten Abend aufgetreten und dem ersten Andrang am Releasetag geschuldet sind, zählen wir an dieser Stelle nicht als negativen Punkt auf.
Das Spielgefühl auf dem PC ist einfach fantastisch. Die Grafik ist selbst auf durchschnittlichen Rechnern sehr ansehnlich und das Grafikmenü bringt mehr als genug Einstellungsmöglichkeiten, um das Spiel seinem Rechner anpassen zu können. Auch die Steuerung mit Maus und Tastatur ist hervorragend umgesetzt und lässt das Ego-Shooter Herz höher schlagen.
Abschließend kann man eigentlich nur sagen, dass die PC-Umsetzung verdammt gelungen ist. Wir können uns nur wünschen, dass sich andere Entwickler hier dran ein Beispiel und uns in Zukunft mehr solcher gelungenen Umsetzung erwarten werden. Wer sich also Destiny 2 in naher Zukunft kaufen möchte und neben einer Konsole auch einen ordentlichen Rechner sein Eigen nennen kann, der sollte wirklich die PC-Version in Erwägung ziehen. Der einzige Grund, dennoch zur Konsolenfassung zu greifen ist, wenn eure Kumpels ebenfalls auf der Konsole spielen. Denn eins steht fest: Destiny 2 macht vor allem im Multiplayer eine Menge Spaß.