Grand Theft Auto 5 sieht sich immer wieder dem Vorwurf ausgesetzt, gewaltverherrlichend zu sein. Die Synchronsprecher der Hauptcharaktere nahmen nun zum Thema Stellung.
Videospiele wurden schon für so manches weltliche Übel zur Verantwortung gezogen. Seien es nun Amokläufe, verminderte Hemmschwellen, der allgemeine Werteverfall oder die gute alte Gottlosigkeit. Aktuell sieht sich Rockstar mit solchen Vorwürfen konfrontiert, soll GTA 5 doch gewaltverherrlichend sein. In einem aktuellen Interview haben nun die Synchronsprecher der Hauptfiguren zum Thema Stellung bezogen.
Sie widersprechen den tugendreichen Kritikern und beklagen unter anderem, dass Videospiele immer wieder als Sündenbock herhalten müssen, während wichtige Themen gar nicht erst diskutiert werden.
Ned Luke, der im Spiel Michael de Santa spricht, vertritt die Meinung, dass man ein Videospiel erst testen sollte, bevor man etwas dagegen sagt.
„Die größte Fehleinschätzung ist, dass wir Gewalt verherrlichen würden. Das machen wir wirklich nicht. Wenn man meinen Charakter anschaut, Michael, er ist reich aber er ist ein miserabler Mann. Das sieht man selbst in der Werbung. Er ist einer, der mit seinen Lebensentscheidungen kämpft. Er versucht ein guter Kerl zu sein, doch er schafft es nicht. Er kämpft gegen zu viele Dämonen. Das quält ihn. Beachte das und sieh, wie sehr er seine Familie liebt, die er manchmal einfach umbringen möchte. Schau dir die Beziehungen an. Schau dir den Humor an. Schau auf die Ironie und die Satire in dem Spiel.“
Steven Ogg, den GTA-5-Spieler als Trevor Philips kennen, beklagt die Scheinheiligkeit in moralischen Diskussionen über Videospiele. Er fragt sich, warum nicht über Waffenkontrolle, Erziehung und den Verlust familiärer Werte gesprochen wird.
„Es gäbe so viel, worüber wir reden sollten. Schaut doch mal, was im Fernsehen läuft. In einer Folge von Breaking Bad sieht man, wie jemandem das Gesicht weggeblasen wird. Videospiele sind einfach ein bequemer Sündenbock.“
Verwunderung darüber, dass GTA als für Kinder geeignet gilt, kommt von Shawn Fonteno alias Franklin Clinton. Er sieht die Ursache für diese Fehleinschätzung allein darin begründet, dass GTA ein Spiel ist und deswegen mit Kindern assoziiert wird. Bekämen dieselben Kritiker von der Gewalt in einem Film Wind, würde diese eine andere Meinung vertreten.
„Würden sie das Spiel einmal anfassen, würden sie es sofort erkennen: Das ist Unterhaltung für Erwachsene. Es ist nichts für Kinder. Es ist ausschließlich für Erwachsene. Sollten es trotzdem Kinder spielen, sind die Eltern in der Verantwortung.“
Dazu ergänzt Luke, dass sein 11-jähriger Sohn den Titel nicht spielen darf und selbstverständlich niemand seine Kinder von GTA erzogen sehen möchte. Das gelte aber auch für Gangsterfilme. Der Reiz bei GTA liege darin, dass man alles tun könne, was man im echten Leben nie machen würde.
„Genau deswegen sind die Charaktere auch so beliebt. […] Das ist es doch, was Spiele ausmacht. Man darf sie nicht zu ernst nehmen, denn sie sind nicht das reale Leben. Sie sind Fantasie. Sie sind Spaß. Natürlich will niemand von GTA seine Kinder erziehen lassen.“
Was haltet ihr davon, wahre Worte oder nur Käse? Lasst uns euren Gedanken da!