AOC bietet nicht nur schicke Office-Monitore, sondern bereichert mit dem Modell AG271QG den Markt auch am Gaming-Sektor mit einem 165Hz Monitor bei 2k Auflösung.
Die Kombination aus einer hohen Bildwiederholfrequenz unter einer Auflösung von 2k gibt es derzeit noch nicht so häufig. AOC versucht sich mit ihrem Modell AG271QG, der unter der Gaming-Serie des Herstellers namens AGON läuft, zu behaupten. Einige Features lassen das Modell durchaus schmackhaft wirken, aber lohnt es sich den hohen Preis für diesen Monitor zu bezahlen?
Gut verpackt in einem schwarzen Hochglanzkarton erhält man den AG271QG. Beim Auspacken ist allerdings Vorsicht geboten. Der Monitor ist zwar in Styroporschalen sicher verwahrt, allerdings bringt der Standfuß, zerlegt in Einzelteilen, ganz schön was auf die Waage und kann durchaus den Monitor beim unvorsichtigen Auspacken beschädigen. Der Stand besteht aus zwei Teilen. Zum einen der Fuß selbst in V-Form und der Stand auf dem der Monitor mittels vier Schrauben befestigt wird. Beides besteht komplett aus Metall, lediglich am Stand gibt es zusätzlich schwarze Kunststoffverblendungen. Beide Teile lassen sich leicht mittels Handschraube miteinander verbinden. Um den Monitor zu befestigen, wird ein Kreuzschraubendreher benötigt. Zusätzlich wird ein VESA100 Halteblech mitgeliefert, um den Monitor auf einer alternativen Halterung befestigen zu können.
Im Lieferumfang ist alles Nötige dabei, um den AG271QG betreiben zu können:
- ✥ Displayport Kabel
- ✥ USB 3.0 Upstream-Kabel
- ✥ 3,5mm Klinkenstecker-Kabel
- ✥ und das etwas dick aufgetragene Netzteil
Beim Netzteil stellt sich uns die Frage, warum dies bei einer maximalen Leistungsaufnahme von rund 56 W mit den Abmessungen von 170 x 75 x 40mm doch so groß geraten ist. Mit einer Länge von 1,2 m Kabel vom Netzteil bis zum Monitor lässt sich dieses aber immer noch gut unter dem Schreibtisch verstecken.
Der massive Stand verleiht dem Monitor einen sehr hochwertigen Eindruck und macht ihn dank Tragegriff auf der Oberseite sogar noch mobil. Während die Vorderseite mit einem schmalen Rahmen eher unauffällig bleibt und nur durch die gebürstete Leiste unten mit dem roten AGON Schriftzug auffällt, sticht die Rückseite sofort ins Auge. Hier setzt sich die Designlinie der AGON-Reihe definitiv fort. Eine große rote Kunststoffblende in gebürstetem Aluminium-Look in ähnlicher Form des Standfußes ziert die Rückseite des AG271QG. Darunter verbergen sich die Anschlüsse. Auf der Unterseite liegen die Eingänge mit zwei USB 3.0 Ports und seitlich auf der rechten Seite welche für Audio- und weitere USB-Geräte. Eine der USB-Buchsen wird zusätzlich mit mehr Strom versorgt, um beispielsweise sein Smartphone laden zu können. Seitlich hätte man allerdings mit den Anschlüssen eventuell noch etwas nach Innen rücken können, um die angeschlossenen Kabel noch etwas verbergen zu können. Als nettes Feature gibt es allerdings darüber einen ausklappbaren Haken für Headsets. Lediglich eine Kabelführung vermissen wir beim Standfuß des Monitors, um die Kabel besser verschwinden lassen zu können. Alles in allem hinterlässt der Monitor einen sehr wertigen Eindruck und macht hier nahezu nichts falsch.
Nun aber mal zum Herzstück des AG271QG, die technischen Spezifikationen. Das Display ist mit einem IPS-Panel ausgestattet und liefert eine Auflösung von 2560 x 1440 Pixel bei einer maximalen Aktualisierungsrate von 165 Hz.
Das Panel schafft eine Reaktionszeit von 4ms bei Grey2Grey. Zudem ist auch noch NVIDIA’s G-Sync verbaut und die Funktion Ultra Low Motion Blur (ULMB) ist ebenfalls verbaut. Standardmäßig läuft der Monitor mit 144 Hz, lässt sich aber dank serienmäßigem Overclocking im OSD auf 165 Hz übertakten. Man sollte sich allerdings bewusst sein, dass man bei diesen Zahlen bereits eine relativ leistungsstarke Grafikkarte benötigt, um diese Werte überhaupt erreichen zu können.
Der AG271QG liefert ein gestochen scharfes und vor allem flüssiges Bild. Verbaut wurde ein teilentspiegeltes Panel. Vorteil dieser Bauweise liegt in etwas brillanteren Farben als bei herkömmlichen Panels, Nachteil besteht nur in ungünstigen hellen Positionen bzw. Räumen, die dann teilweise am Monitor reflektiert werden. Das IPS-Panel sorgt zudem auch für ein kräftiges Schwarz. Viele Nutzer klagen jedoch über die Schwächen des Panels, da hier das Problem von IPS Glow auftreten kann, was so viel bedeutet, dass bei schwarzem Bild hellere Stellen im Randbereich des Monitors vorzufinden sind. Auch unser Testmuster ist leicht von dieser Schwäche im rechten unteren Bereich betroffen. Dies fällt aber im normalen Betrieb und auch bei Filmen überhaupt nicht auf. Beim Blickwinkel auf den Monitor kann das IPS-Panel auf ganzer Linie überzeugen. Man hat hier aus allen Richtungen keine Farbverschiebungen oder merkliche Kontrastverluste.
Der Monitor verfügt auch über die Möglichkeit den sRGB-Farbraum zu kalibrieren und bietet dadurch auch Hobby-Fotografen die Möglichkeit den Monitor problemlos, dank sehr guter Leuchtdichte und gutem Kontrastverhältnis, zu nutzen. G-Sync arbeitet nahezu problemlos und verhindert bekannte Probleme wie Stuttering oder Tearing. Lediglich funktioniert es interessanterweise bei CS:GO mit Frameraten nahe der 300, die das Spiel unterstützt, nicht. Hier können wir nur empfehlen G-Sync zu deaktivieren. Für Shooter-Fans sorgt für die Verminderung der Bewegungsunschärfe ULMB, jedoch lässt sich die Funktion nicht in Kombination mit G-Sync betreiben und nur bei 85, 100 und 120 Hz verwenden. Somit beantwortet sich die Entscheidungsfrage für entweder G-Sync oder ULMB schon fast von selbst. Für den Notfall wurden zwei Lautsprecher mit einer Leistung von 2 Watt verbaut. Ja richtig, für den Notfall, denn für mehr sollte man diese seine Ohren nicht zumuten. Der Ton besteht hauptsächlich aus Höhen, klingt aber immerhin nicht blechern.
Am rechten unteren Rand des Monitors sind fünf Taster verbaut, wobei sich hinter einem der Power Button verbirgt und hinter dem anderen die Eingangsquellen umgeschalten werden können. Betrieben werden kann der AG271QG allerdings nur mittels Displayport und HDMI, was bei G-Sync Modellen derzeit auch nicht mehr Möglichkeiten zulässt.
Die Navigation durch das OSD erfolgt über die restlichen drei Taster, die sich als etwas umständlich erweist. Es braucht teilweise ein paar Versuche bis man an gewünschtem Ort und an gewünschter Stelle landet, zudem die Tasten im OSD selbst auch nicht beschrieben werden. Für den Gaming-Betrieb gibt es eine Shadow Control Funktion, die die dunklen Bildanteile in drei unterschiedlichen Stufen anheben kann. Für den Office-Betrieb lässt sich ein Blaufilter zuschalten. Recht viel mehr lässt sich dann aber neben bereits erwähntem ULMB und der Möglichkeit der Farbkalibrierung nicht einstellen.
Hier hat AOC definitiv nicht gespart, denn der Monitor lässt sich in nahezu allen Himmelsrichtungen drehen und wenden. So ist es möglich ihn um 20 Grad jeweils nach links und rechts zu drehen sowie die Höhe auf niedrigster Stellung von 65 mm zur Oberkante hin um bis zu 130 mm zu erhöhen. Dabei kann man seine bevorzugte Einstellung mittels verschiebbarem rotem Pfeil auf der aufgedruckten Skala quasi markieren. Nach hinten erlaubt die Neigungsfunktion -3,5 Grad und nach vorne hin eine Neigung bis zu 21,5 Grad. Dank Pivot-Funktion ist es möglich den AG271QG in die Vertikale zu bewegen. Dabei rastet er ganz leicht bei der 90 Grad ein, um eine perfekte Ausrichtung zu erreichen und ist somit auch für Multi-Monitor-Setups bestens geeignet.
AOC’s AG271QG zeigt sich als wahrer Allrounder. Er ist vom Office-Betrieb bis hin in die Fotographie durchaus geeignet und macht dabei dank hochwertigem Design eine gute Figur. Der Standfuß aus Metall und das Design zieht sich durch und verleiht dem Monitor einen hohen Wiedererkennungswert. Er lässt sich zudem mittels ergonomischen Standfuß in alle nötigen Positionen einrichten. Hier hat der Hersteller ganze Arbeit geleistet. Das Augenmerk sollte bei diesem Modell aber definitiv auf das Gaming gerichtet werden, wofür er eigentlich schlussendlich entwickelt wurde. Ein gestochen scharfes WQHD-Display mit 165 Hz sorgt für ein wahrhaftig flüssiges Spielerlebnis und bringt zudem noch G-Sync mit sich. Manche Nutzer klagen über starkes IPS Glow, das in unserem Fall nur minimal auftritt und im normalen Betrieb nicht weiter auffällt. Das OSD könnte etwas intuitiver und vielfältiger ausfallen. Mit einem Straßenpreis von rund 700 € bewegt sich der Monitor schon im oberen Preissegment, der durch die Features gerechtfertigt wird und vor allem durch G-Sync nochmal etwas in die Höhe getrieben wird. Dennoch können wir eine klare Empfehlung für den AOC AG271QG aussprechen, da er den Anforderungen definitiv gerecht wird.