Die Gaming Mouse Interceptor DS300 von der Firma MSI ist zugegebenermaßen schon etwas länger auf dem Markt, dennoch haben wir sie nun getestet.
Prinzipiell bringt man die Buchstaben MSI eher mit Laptops, Mainboards und sonstigen sehr hardwarelastigen Kram in Verbindung. Doch das im Taiwan gegründete Unternehmen mit Sitz in China kann vieles mehr, auch Peripherie, wie die bereits getestete Tastatur zeigt. Wir haben zusätzlich eine Interceptor DS300 zum Testen bekommen, in der es in dieser Review gehen wird. Kann die Gaming-Maus wirklich im Gaming-Bereich mithalten? Und wenn ja, warum sollte ich sie kaufen, anstatt eine der vielen anderen?
Design und Verarbeitung
Zugegeben, im Prinzip sieht jede Maus irgendwie immer nach einer Maus aus. Sie hat einen Körper, der meist gebogen ist, um der Hand eine gute Auflage zu ermöglichen und am häufigsten immer noch ein Kabel daran. Dennoch unterscheiden sich alle möglichen Varianten voneinander, angefangen bei den äußeren Zusätzen. Am meisten aber im Inneren. Die Technik zählt. Dennoch gibt es natürlich auch ein Äußeres, das doch schon etwas her macht. Die DS300 ist fast komplett in einem matten Schwarz gehalten, schlicht, aber dennoch ansprechend.
Highlights werden durch rote Akzente gesetzt, wie auch zu erwarten war. Das Logo des Herstellers geizt nun nicht mit den Farben schwarz und schon gar nicht mit rot. So ist ein kleines Stück am Mausrad mit einem roten Highlight ausgestattet.
Davor befindet sich nochmals eine kleine Taste, mit der sich die DPI-Zahl ändern lässt. Links an der Seite gibt es eine kleine Auflage für den Daumen, der ebenfalls mit einem roten Highlight versehen ist. Knapp darüber befinden sich drei LEDs, die anzeigen, in welcher Einstellung der DPI man sich gerade befindet. Das täuscht etwas, denn man kann vier Stufen speichern, nicht nur drei. Hinter den Leuchten sind nochmal zwei Buttons, die im Standard im Browser „Vor“ und „Zurück“ leiten. Unten befinden sich lediglich Standardinformationen und eine kleine Klappe im MSI-Schild mit Drache, unter der man die Gewichte anbringen kann. Das Kabel ist vorne dran und mit Stoff ummantelt, sodass es nicht so leicht brechen kann.
Handhabung
nicht links
Die DS300 liegt gut in der Hand und kann sofort nach dem Anstecken verwendet werden. Die Zusatzsoftware, auf die wir nachher noch zu sprechen kommen, ist nicht unbedingt benötigt. Was aber direkt auf den ersten Blick auffällt ist, dass sich die Maus nicht für Linkshänder eignet.
Nicht zuletzt deswegen, weil die Ablage für den Daumen nur auf der linken Seite zu finden ist. Auch sonst ließen sich so nur die Haupttasten bedienen und das ist im Endeffekt nicht der Sinn der Sache. Als Rechtshänder hat man es dagegen einfach. Alle Tasten sind gut und einfach erreichbar. Die Haupttasten lassen sich gut drücken, sind allerdings schon etwas laut. Das kann am Anfang als sehr störend empfunden werden. Später gewöhnt man sich da schon etwas daran, nimmt es jedoch trotzdem wahr.
Für diejenigen, die ihre Mäuse gerne vom Gewicht her anpassen wollen, können das mit der DS300 tun. Von Anfang an sind bereits drei 4.5 Gramm Gewichte im Gerät. Diese können einfach entfernt werden um die Maus so leichter zu machen. Je nach Geschmack lässt sie sich also noch etwas anpassen. An der rechten Seite befinden sich noch ein paar Gummi-Noppen, die noch etwas mehr Halt bieten sollen. Insgesamt funktioniert die Handhabung der Peripherie ziemlich gut, da auch der Sensor genau das macht, was man will. Präzision ist also auch kein Problem. Doch dazu unter dem Punkt „Technik“ mehr.
Technik
Technisch kann die Maus mit großen Namen mithalten. Sei es die Steelseries Rival (Fade) 300 oder einer guten Logitech-Maus. Sensor-technisch hat man es mit einer guten Maus zu tun, die genau das tut, was sie soll. Der Sensor ist der ADNS-9800. Maximal möglich sind 8.200 DPI mit dem Sensor, die allerdings etwas Übung brauchen. Dennoch bleibt er präzise und die Maus kann problemlos bedient werden. Die Maustasten sollen eine Lebensdauer von über fünf Millionen Klicks haben. Dabei lassen sich alle Funktionen auch ohne Treiber benutzen. Lediglich um Einstellungen zu ändern, Tasten umzulegen und weitere Kleinigkeiten wird der Treiber benötigt. Normalerweise wird oft der Funktionsumfang bei Mäusen eingeschränkt, wenn es einen zusätzlichen Treiber gibt. Dies ist hier jedoch nicht so. Die Software lässt sich auf der Herstellerseite schnell und einfach finden, wenn man sie nutzen möchte.
Software & Preis
Nutzen wir die Treiber für die DS300 können verschiedene Spielereien starten. Auf der Seite von MSI sind die Treiber ziemlich einfach zu finden. Aber man muss sich damit abfinden, dass als Sprachen nur Englisch und eine asiatische Sprache zur Auswahl stehen. Wer also unbedingt Deutsch haben will, wird enttäuscht. Auf der ersten Seite sehen wir die Maus im Überblick und ihre Tasten. Dort können diese auch ganz einfach umgestellt werden und wir können aus einem Dropdown-Menü auswählen, welche Funktion wir der Maustaste geben wollen. Um nicht jedes Mal die kompletten Settings ändern zu müssen, gibt es vier Profile. Diese sind frei konfigurierbar.
das Zeug hält
Im zweiten Fenster lassen sich dann verschiedene technische Spielereien vornehmen, die unter „Performance“ fallen. Dazu zählen beispielsweise die DPI-Zahl, die Polling-Rate zwischen 125 und 1.000 Hertz, die Geschwindigkeit, in der man einen Doppelklick ausführen kann oder die Scrollgeschwindigkeit und so weiter. Auch diese – und alle weiteren Einstellungen – lassen sich mit den Profilen verbinden. Das dritte von insgesamt fünf Fenstern zeigt die Makros und dessen Konfiguration. Nichts Spannendes ist hier zu sehen. Das vorletzte behandelt die LEDs und deren Farben. Wer möchte kann sogar die Lichter am DPI-Switch und am Rücken ausschalten. Dann hätte man lediglich noch die drei Leuchten zu den DPI-Stufen an. Auch Sachen wie die Helligkeit lassen sich einstellen. Und natürlich lassen sich hier die Farbe ändern. Die letzte Seite behandelt lediglich den Support, mit Kontakten zum Hersteller, sollte es Probleme geben.
Zum Abschluss fehlt nur noch der Preis. Der liegt aktuell bei etwa bei 55 Euro und ist damit mehr als akzeptabel. Vergleicht man an dieser Stelle wieder das bereits erwähnte Konkurrenzprodukt von Steelseries, ist man sogar recht günstig unterwegs, denn die Rival Fade 300 kostet immer noch knapp 80 Euro. Preislich kann man also für die gebotene – und gute – Leistung nicht meckern.
Fazit
Alles in Allem lässt sich sagen, dass man mit der MSI Interceptor DS300 nicht viel falsch machen kann. Der wohl größte Kritikpunkt ist, dass die Maus nur für Rechtshänder ausgelegt ist und Linkshänder damit in die Röhre schauen. Doch auch das relativ laute Klicken der Tasten kann durchaus als störend empfunden werden. Dennoch überzeugt die Peripherie auf ganzer Linie. Die Handhabung ist gut und durch die Gewichte kann man sie noch etwas an seine Bedürfnisse anpassen. Die wohl beste Eigenschaft ist, dass der Sensor auch bei einer hohen DPI-Zahl noch präzise bleibt. Natürlich braucht man etwas Übung, um mit so hohen Zahlen umzugehen. Durch die gute Verarbeitung wirkt sie auch nicht billig und ebenso machen auch die Lichter noch etwas her. Vom Design her, auch wenn das Geschmackssache ist, bleibt sie eher klassisch, aber doch modern. Und zu guter Letzt ist der fast unschlagbare Preis von knapp 55 Euro für diese Maus das wohl ausschlaggebendste Argument zur Empfehlung. Jeder, der eine durchaus solide Gaming-Maus sucht und nicht all zu viel Geld ausgeben will, ist bei der DS300 von MSI richtig aufgehoben.