Bei Gaminglaptops hieß es bisher immer such dir zwei der folgenden drei Dinge aus: ultimative Performance, Akkuleistung oder wirkliche Mobilität. Doch das Aorus von Gigabyte bietet alle drei Punkte und hat noch viel mehr im Gepäck.
Design & Bildschirm
Noch bevor man das Gerät überhaupt zu Gesicht bekommt, merkt man schon, dass das Aorus sich in der Eliteklasse der Notebooks bewegt. Eine sehr edle Verpackung, auf der groß das Logo prangt. Geöffnet kommen einem förmlich die Mikrofasertücher entgegen, damit auch ja kein Kratzer an dem Laptop ist, wenn ihr ihn erhaltet. Dann erblickt man das Notebook. Direkt beim anheben aus der Verpackung fällt auf, dass man hier ein Schwergewicht in den Händen hält. Doch das ist wenig verwunderlich. Absolut makellose Verarbeitung bei einem Metall Case geht ins Gewicht. Doch mit 2,9 Kg ist es nicht wirklich belastend und für einen Laptop mit SLI System locker zu verkraften, schließlich wollen wir zocken und nicht wandern gehen. Das schlichte Design würde fast gar nicht auffallen wäre da nicht ein riesiges Logo – à la Apple- auf der Rückseite des Bildschirmes. Klappt man ihn dann auf, blickt man auf eine große Tastatur mit einer Makro Reihe und natürlich einen Ziffernblock. Die Markotasten weisen fünf belegbare Funktionen auf und eine Taste für die Auswahl der Profile. Diese kann man einfach per Software belegen. Doch neben einer Top-Verarbeitung sticht beim Starten gleich das nächste Highend Teil ins Auge – der Bildschirm. 17,3 Zoll misst dieser bei einer Auflösung von 1920×1080. Eine sehr gute Helligkeit und sehr guter Blickwinkel und ein leicht mattes Display erlauben auch in der Sonne noch die ein oder andere Session. Kleines Manko: Der Rahmen ist auf allen Seiten fast 2 cm breit.
Anschlüsse
An einen Gaming Laptop gehört auf jeden Fall noch eine Maus, dann vielleicht noch eine Festplatte und noch einen Stick und schon kann man nichts mehr anschließen? Nicht so mit dem Aorus X7! 3 USB 3.0 Anschlüsse und 2 USB 2.0 Anschlüsse sollten genug sein. Davon befinden sich auf jeder Seite außer vorne mindestens ein Port, damit euch die Maus zB. auch nicht stört während ihr euer Spiel genießt. Solltet ihr mal eine SD Karte auslesen müssen werdet ihr auch dafür einen Slot finden. Interessant wird es aber wenn man das Gerät mal Näher betrachtet- HDMI, D-Sub, RJ45, mini Display Port und sogar ein Surround Port sind dabei. Natürlich gibt es auch noch die Möglichkeit ein Headset und ein Mikrofon anzuschließen, doch das ist ja eigentlich Standard. Der Stromanschluss befindet sich auf der Rückseite neben den zwei USB 2.0 Ports. Der Anschluss ist gewinkelt und geht somit nach links oder rechts vom Laptop weg. Alle anderen Anschlüsse befinden sich an den Seiten.
Das Innere
Genug von Anschlüssen und Design – kommen wir zu dem interessanten Teil. Wie der Slogan des Aorus schon verspricht (Thinnest, Lightest GTX SLI Gaming Laptop), befinden sich unter dem edlen Gehäuse zwei Nvidia GTX 765M mit dem aktuellsten i7 4700HQ, welcher auf 2,4 GHz läuft und im Turbo 3,4 GHz möglich macht. Klingt schon mal sehr interessant und gepaart mit 16 GB RAM (es ist auch möglich 32 zu bestellen), sollte das Gerät ordentlich Power haben. Aber auch der Speicher hat es in sich. 128 GB SSDs im Raid Verbund bieten noch mehr Geschwindigkeit und für den Speicher sorgt eine 1 TB HDD. Da das Gerät auf Gaming ausgelegt ist, verfügt es noch über KillerLan.
Über einen speziellen Chip sorgt dieser für weniger Packet Loss und sorgt dadurch für eine sauberere schnellere Übertragung. Doch so gut die Hardware auch klingt – beweisen muss sie sich dennoch. Aktuellste Treiber installiert und direkt Battlefield 4 geladen und gestartet. Nvidia Geforce Experience sagt, dass man Ultra wählen soll. Auf ging es in die Schlacht und tatsächlich – Im Jet waren konstant über 100 FPS und im Infantriegefecht waren auch immer mindestens 47 FPS zu messen.
Durchschnittlich schaffte das Gerät nicht ganz 60, aber war mit 50 – 60 FPS sehr nah dran. Battlefield 4 auf Ultra ist also möglich. Möchte man permanent über 60 FPS, so sollte man die eine oder andere Option abstellen.
Sichtlich erstaunt startete ich ein paar andere Spiele. Call of Duty Ghosts hat auf Ultra keine Probleme, doch kommen wir zu bekannten Problemmachern wie Crysis 3 und Metro: Last Light. Beide Spiele kommen nur ganz knapp über die 24 FPS Marke und sind somit eigentlich nicht wirklich zu genießen. Titanfall machte auf wahnsinnigen Einstellungen absolut keine Ruckler. Dann wollte ich es genau wissen – was kann das Gerät und was passiert wenn das Gerät einfach Stundenlang mit voller Leistung laufen muss? Prime95 Und MSI Kombustor (mit SLI Profil) sollten das Gerät förmlich foltern. Beide Grafikkarten gehen auf 98 % und die CPU läuft konstant mit 3,4 GHz auf 100%. Der PC steht auf einem normalen Tisch und ist nicht angehoben, sodass die Lüfter wirklich keinen Vorteil bekommen. Nach 2 Stunden breche ich den Test dann ab – merklich mehr als 80°C sind nicht zusammen gekommen aber dafür dröhnt die Lüftung des Laptops wirklich laut. Doch lieber laut als zu heiß! Wer jetzt sagt, da kann man dem Akku doch sinken zuschauen – das ist korrekt solange man unter Volleistung etwas machen will – doch wenn ich wirklich mal mobil sein muss, so hält der Aorus X7 schon mal 4 – 5 Stunden durch. Das empfinde ich für 17 Zoll bei so einem dünnen Laptop als durchaus passable Leistung
Software
Wie sich das für Gaming gehört, sind erstmal ein paar Makro Tasten am Gerät. Diese lassen sich über eine beigelegte Software Kinderleicht konfigurieren. Der sogenannte Makro Hub bietet Übersicht auf alle belegbaren Tasten und zeigt die gewünschten bzw. möglichen Profile farblich getrennt an. Sollte man das Makro Feature gerade einmal nicht brauchen, dann kann man die Tasten auch komplett abstellen, sodass diese daraufhin auch nicht mehr farblich das Profil signalisiert. Doch Gigabyte legt noch ein Command & Control dazu. Dort sind alle denkbaren Features, die man auf die Schnelle braucht.
Helligkeit, WLAN, Energiemodus, Lüftersteuerung, aber auch Features wie Lautstärke, Mausgeschwindigkeit und Tastenbeleuchtung. Dieses Programm hält sich leider immer im Vordergrund, sodass man es immer schließen muss, wenn man etwas einstellen will. Doch auch viele Funktionen lassen sich direkt über Shortcuts steuern. So kann man ihn sogar über FN + F1 in den Energiesparmodus setzen, was vielleicht nicht unbedingt die beste Kombination ist, aber durchaus beim Zocken vermeidbar ist.
Da das Gerät über das Killer Network Feature verfügt, wird selbstverständlich auch ein entsprechender Manager beigelegt. In diesem könnt ihr eure Bandbreite einstellen und dann wird per QoS automatisch euer Ping niedrig gehalten. Startet ihr also ein Spiel und ladet gerade noch etwas hoch, sodass euer Ping vielleicht bei 400 wäre, so wird der Download gedrosselt, bis ein akzeptabler Ping erreicht ist – cooles Feature, was moderne Router aber auch haben.


Der Aorus spielt in der obersten Liga mit und das merkt man noch vor dem Starten. Edelste Verarbeitung, spitzen Design und wertige Komponenten machen das Gerät zu einer Gaming Maschine erster Klasse. Auch die inneren Werte stimmen und bringen das dünnste SLI Notebook der Welt auf Touren. Während die Lüftung hervorragend funktioniert, muss man dabei leider mit starkem Lärm rechnen. Abgesehen davon bekommt man einen soliden Rechner mit jeder Menge Spielereien, der für die kommenden Videospiele definitiv noch gerüstet ist.
Der hohe Preis von über 2000 € wirkt erstmal sehr hoch, ist aber dennoch ok, da man ein wirklich starkes Gerät mit guter Verarbeitung bekommt und gleichzeitig sehr Mobil ist. Alles in allem ein Klasse Gerät für Gamer, die einen Laptop bevorzugen, aber nicht auf Leistung verzichten wollen. Schwächen sind wirklich nur in einer enormen Lautstärke zu finden, die ein Headset zur Pflicht machen – dafür kann man ihn auch unter Vollast bedenkenlos anfassen.