Audio-Technica macht sich jetzt nach über 50 Jahren Erfahrung, im Gaming-Segment breit. Mit dem ATH-AG1 und dem ATH-ADG1 versucht sich das japanische Unternehmen zwischen all den anderen Gaming-Headsets zu behaupten. Wir schauen uns heute das ATH-ADG1 an – Ob sich dieses Headset etablieren kann, erfahrt ihr in dieser Review.
Design und Verarbeitung
Das ATH-ADG1 kommt in einem schicken und soliden Karton daher. Wie üblich, sind Bilder und Features des Headsets darauf abgebildet. Ist der Karton geöffnet, lässt sich sofort das Headset entnehmen und im Kopfhörer-Halter versteckt, sind sämtliche Zubehörteile. Zu dem Headset selbst, liegt noch ein zwei Meter Verlängerungskabel sowie ein USB-DAC (Digital-to-Analog Converter) bei, welcher auch als Verstärker für die Kopfhörer genutzt werden kann. Das erste was bei dem Headset auffällt, ist die immense Größe der verbauten Treiber. Diese belaufen sich nämlich auf satte 53 mm und liegen angewinkelt in der Ohrmuschel, so dass die Ohren nicht in direkten Kontakt mit den Treibern kommen. Das gesamte Headset wiegt nur 280 Gramm, was für ein Headset von dieser Größe ziemlich leicht ist. Die Treiber liegen hinter einem Bienenwaben förmigen Aluminium-Gitter – Dadurch entsteht die offene Bauart des Headsets. Diese sorgt nämlich auch dafür, dass an heißen Tagen, einem nicht der Kopf durchbrennt, da immer ausreichend Luft an die Ohren gelangt. Die Ohrmuscheln haben super weiche Polster und eine angenehme Textil Beschichtung. Somit ist der Tragekomfort auch schon gesichert oder?
Zudem sind die Flügel etwas fragil und sehen so aus, als ob sie bei einer falschen Bewegung brechen könnten. Abgesehen davon, macht das Headset einen ziemlich soliden Eindruck. Das Kabel ist fest angebunden und leider nicht extra gesleevet, was man bei dem Preis erwarten darf.Damit kommen wir zum Kopfbügel – Dieser ist nämlich einer der größten Schwächen des Headsets. Das ATH-ADG1 hat keinen handelsüblichen Kopfbügel mit verstellbarer höhe, sondern ihr sogenanntes 3D-Flügelsystem. Dieses soll dafür sorgen, dass sich das Headset genau an die Kopfform anpasst und somit keine Justierung mehr nötig ist. Leider sitzt dieses System nicht fest genug und rutscht mit der Zeit etwas runter, sodass die Ohren eventuell Kontakt mit dem oberen Teil der Ohrmuschel haben könnten. Das ist aber von Kopf zu Kopf unterschiedlich, daher sollte man das Headset vor dem Kauf erst ein mal auf das Haupt setzen um zu sehen ob man mit dem System klar kommt oder nicht.
Das Headset kommt mit einem ein Meter langen Kabel und einer zwei Meter Verlängerung mit 3,5-Splitter für Mikrofon und Kopfhörer, was nicht die optimalste Längenverteilung ist, da dieser eine Meter nicht ausreichend ist, falls man den Splitter nicht verwenden kann. Zum Beispiel besitzen viele Notebooks und Macs nur eine 3,5 mm Buchse für eine Mikrofon & Kopfhörer Kombo. Da diese keine separaten Anschlüsse zulassen, ist der Splitter hier nicht zu verwenden und man muss mit dem Meter auskommen den man zur Verfügung hat. Eine bessere Verteilung wäre 1,5 m Kabel und 1,5 m Verlängerung oder 2 m Kabel und 1 m Verlängerung gewesen.
Mikrofon
Das Kabel hat am anderen Ende des Headsets einen 4-Pol 3,5 mm Stecker. Dank dem 4-Pol Anschluss, kann man wie eben erklärt das Mikrofon und die Kopfhörer an einem Kombo-Anschluss verwenden oder sogar das Mikrofon am Smartphone bzw. Tablet benutzen. Das Mikrofon selbst bringt kristallklare Ergebnisse und kann sich damit zu den hohen Tieren in der Headset-Branche gesellen. Damit steht euch bei der Kommunikationen mit euren Mitspielern und TeamSpeak Partnern nichts mehr im Weg. Zudem ist es noch ziemlich klein und hängt nicht störend vor dem Mund. Das einzige Manko was hier gefunden werden kann, ist dass das Mikrofon sämtliche Berührungen am Headset, aufgrund von kaum vorhandenen aktiven Noise-Cancellings, selbst bei niedriger Empfindlichkeit überträgt und somit nur beim Richten des Headsets, schon mal die anderen TeamSpeak-Teilnehmer verärgert. Eine Mute-Taste gibt es auch auf der Innenseite des Mikrofon-Booms – nicht die optimalste Position, aber auch kein Untergang. Hier einmal ein kleiner Mikrofon-Test, damit ihr euch ein Bild davon machen könnt:
Sound
Das ATH-ADG1 besitzt einen ziemlich flachen Sound mit Fokus auf die Höhen und Mitten. Allgemein hat es eine hellere Audio-Wiedergabe, mit scharfen Höhen und hervorgehobenen Mittel-Tönen. Bei hoher Lautstärke wird der Sound ohne Verzerrung wiedergegeben, aber die Höhen werden ein bisschen zu scharf. Die tiefen Töne sind durch den großen Frequenzbereich auf jeden Fall hörbar, allerdings ist der Bass hier komplett abwesend – nichts, was sich mit einem Equalizer nicht lösen lässt. Wenn man den Bass nur marginal anhebt, erweckt man die Kopfhörer zum Leben und dann bieten sie ein sehr klares und definiertes Klangerlebnis, ohne dabei matschig oder zu Basslastig zu klingen. Detailreicher Sound ist somit gegeben, was auch beim Zocken zu gute kommen kann.
Beim Spielen bietet das Headset einen sehr offenen und geräumigen Sound. Damit hat man die Möglichkeit gegnerische Spieler in Shootern wie Battlefield und Counter-Strike, Punkt-Genau zu orten – Und das trotz „nur“ vorhandener Stereo-Wiedergabe. Wie auch vorher, fehlt es hier leider ein bisschen an dem Bass, was die Immersion bei einschlagenden Granaten und andere Explosionen etwas heraus nimmt. Denn normalerweise legen übliche Gaming-Headsets viel Wert auf Bass, um die Spieler in den Shootern versinken zu lassen. Aber auch hier gilt, ein Equalizer kann wahre Wunder wirken.
Das Audio-Technica ATH-ADG1 nimmt das von Gamern geliebte ATH-AD700/ATH-AD700x und fügt noch ein gutes Mikrofon hinzu. Somit bietet es den Sound, den viele Gaming-Headsets nicht bieten und erweitert ihn um eine wichtige Komponente. Somit ist das Headset mit seinem hochauflösenden Sound für den Musik, als auch für den Gaming-Bereich geeignet. Trotz kleiner Unstimmigkeiten wie mit der Kabellänge und dem 3D-Flügelsystem, bietet das Headset eine gute Spiel-Erfahrung – allerdings zu einer stolzen UVP von $ 299.-. Zu dem Preis gibt es leider keine besonderen Features oder eine Software, die den Preis einigermaßen ausgleicht. Dennoch ist es für Spieler mit Ansprüchen an gute Kopfhörer einen Blick wert.