Creative Sound Blaster Omni 5.1 – Review
Der Hardware-Hersteller Creative ist ein Multimedia-Spezialist und hat uns ein hochwertiges, kleines Gerät zukommen lassen – die Sound Blaster Omni Surround 5.1 Soundkarte. Was die externe Karte alles kann und wie sie sich im Alltag eines Gamers oder Musikliebhabers schlagen wird, klären wir hier.
Ein Augenschmaus: Das Design und der erste Eindruck:
Die Verpackung der Soundkarte ist sehr schick gehalten. Es ist nicht so, dass es zu viel Verpackung wäre, es sieht jedoch auch nicht so wenig aus, dass es billig erscheinen würde. Äußerst auffällig ist der „Sound Blaster“-Schriftzug, welcher holografisch ist. Außerdem findet man auf der Verpackung Unmengen an Informationen rund um das Gerät und dessen Vorteile in unzähligen Sprachen. Doch genug vom Äußeren – wie sieht es mit dem eigentlichen Gerät aus?
Hat man alles erst einmal ausgepackt hat man ein wirklich sehr elegantes Gerät vor sich. Während der „Sockel“ in schwarzer Klavierlack-Optik glänzt, ist die Oberseite eher matt gehalten. Neben dem Sound Blaster Logo findet man einen roten LED-Streifen, für die Betriebsanzeige, einen rot-schwarzen Lautstärkeregler und zwei eingelassene Richtmikrofone (später dazu mehr). Der Laustärkeregler ist nicht ganz stufenlos – er gibt ein leichtes Feedback, wenn man den Regler hoch oder runter dreht. Dieser sitzt insgesamt fast ein wenig zu locker, jedoch wirkt sich das ganze nicht sonderlich schlecht auf das Gesamtbild aus.
Insgesamt ist die Sound Blaster Omni eine wirklich sehr ansprechende Karte und passt in nahezu jede Wohnung oder in jedes Gaming-Setup perfekt hinein. Neben der Soundkarte befindet sich noch eine Fernbedienung, welche den Sound bequem von der Couch aus regeln kann, ein USB-Kabel, welches die Verbindung der Karte zum PC später gewährleisten soll, die Bedienungsanleitung und eine Installations-CD für alle Treiber und Bedienoberflächen im Lieferumfang.
Getting started: Die Einrichtung und die Anschlüsse:
An der Soundkarte lassen sich unter anderem ein analoges 5.1-System per 3,5 mm-Klinkenkabel, ein Stereo-System über Chinch, ein Digital-Receiver über einen optischen Toslink-Ausgang beziehungsweise ein Kopfhörer oder Headset via 3,5 mm-Klinkenausgang anschließen. Interessant dabei wird: die Karte besitzt einen 600 Ohm-Kopfhörerverstärker. Besitzer mit hochwertigen und sehr belastbaren Hi-Fi Kopfhörern können dort nochmal das letzte aus ihrem Gerät holen und einen fetten Sound in das Ohr zaubern – ein zusätzliches Verstärken ist absolut nicht mehr nötig. Alle Anschlüsse am Gerät sind vergoldet und selbst bei etwas „groberer“ Behandlung beziehungsweise drehen der Stecker lassen sich keine Rausch- oder Knackgeräusche erzeugen. Beim Anstecken des Gerätes an den PC leuchtet die rote LED-Leiste los und das sieht wirklich schick aus. Für eine Soundkarte zum Preis von 80 Euro geht die Ausstattung und die Optik völlig in Ordnung.
Die Installation der beiliegenden Treiber und der Software für die Bedienung des Gerätes sind dahingegen zunächst etwas nervig – viele Neustarts des PCs und verschiedenste Installationen waren nötig bis dann irgendwann alles rund lief. Allerdings gab es dabei keinerlei Fehlermeldungen oder sonstiges – nach einer kurzen Weile des „Fortfahren“-und-„Installieren“-Button-drückens kommt man am Ende zum gewünschten Ziel. Für einen guten Sound kann man diese Zeit des Einrichtens gern in Kauf nehmen.
Der Praxistest: Software-Funktionen und der Klang:
Je nach dem, was man an die Soundkarte ansteckt bieten sich über die Software am PC verschiedene Einstellungsmöglichkeiten. Eine Funktion ist jedoch in der Regel immer gleich: Dreht man am Lautstärkeregler der Soundkarte wird es entweder lauter oder leiser. Bei einem sanften Druck auf diesen wird der komplette Sound über die Karte gemutet. Wie bereits erwähnt liegt dem Paket eine Fernbedienung bei – etwas klein aber wer nicht gerade der Heimkino-Fanatiker ist wird damit kein Problem haben. Mit dieser hat man die Option den Mediaplayer zu pausieren, durch die Lieder zu schalten, Wiederholungen zu setzen, die Lautstärke zu regeln und vieles mehr. Ein großer Negativpunkt ist, dass es weder an Soundkarte, noch an der Fernbedienung eine physische Kontrolle über das Mikrofon und das Line-In gibt. Dies kann man nur über die Software regeln, was natürlich immer etwas unvorteilhafter ist.
Die Software der Soundkarte ist hingegen wieder riesig: das zunächst übersichtlich und klein erscheinende Fenster entpuppt sich als wahres Paradies für nen Sound-Tüftler. In insgesamt sieben verschiedenen Untermenüs kann man die verschiedensten Anschlüsse steuern und regeln. Im SBX Pro Studio kann man das angeschlossene 5.1-Gerät einstellen. Bass, Crystalizer und virtueller Surround können dabei so eingestellt werden, wie es einem am besten gefällt. Im Anschluss kann man sich immer eine kleine Preview anzeigen lassen, welche die aktuellen Einstellungen wiedergibt. Im Crystalvoice-Menü kann man, wie es der Name schon sagt, das Mikrofon regeln. Außerdem kann man sich diverse Effekte auf das Mikro legen, wie zum Beispiel eine Alienstimme. Hier kann man auch einstellen, wie sehr Nebengeräusche herausgefiltert werden sollen. Man kann den speziell entwickelten Scout Modus zuschalten. Dieser wird für Gamer sehr interessant sein, denn Fußschritte werden im Spiel lauter dargestellt als alle anderen Nebensächlichkeiten. Wer aber keinen Gebrauch darin sieht, kann diesen auch einfach ausschalten. Für Dolby Surround sorgt dann schließlich „Dolby Digital Live“ – dieses sendet ein DD-5.1-Signal über den Toslink-Ausgang an einen Receiver. Die Software besitzt unter anderem einen Mixer, welcher noch einmal diverse Lautstärken und links-rechts-Balancen steuern kann, sowie ein 10-Band-Equalizer. Diesem fehlt allerdings die Möglichkeit die Flankensteilheit einzustellen – für ein Gerät dieser Preisklasse ist dies jedoch auch nicht zu erwarten.
Der Sound der Omni war recht in Ordnung. Sie kommt auf keinen Fall an teure, interne Soundkarten heran. In den Standardeinstellungen ist der Klang zunächst arg basslastig – der Sound ist warm und spitze, hohe Töne werden meistens unterdrückt. Den Bassboost der Software sollte man nicht unbedingt aktivieren, denn dann kommt es wirklich dazu, dass bei basslastigen Momenten (Lieder, Ingame-Szenen) die Höhen und Mitten kurz abgedämpft werden – dies stört oft beim Genuss des sonst recht satten Sounds. Leider ist dies ein bekanntes Problem bei Creative und anspruchsvolle Käufer sollten in dieser Hinsicht sehr vorsichtig sein. Für Spiele, Filme und Musik ist das Gerät ein guter Allrounder – keine Kategorie ist hörbar schlechter oder bietet weniger Erlebnis als eine andere. Allerdings ist der Sound auch nicht mit der Spitzenklasse zu vergleichen und man sollte nicht zu analytisch herangehen. Blues, Jazz oder gar klassische Musik sollten daher über teurere Geräte genossen werden, denn hier ist die Verfärbung für das geübte Ohr zu groß.
Preis-Leistung macht es: Das Fazit:
Die Sound Blaster Omni 5.1 ist eine solide Soundkarte. Die Verarbeitung und das Design sind sehr ansprechend – rote und schwarze Oberflächen, sowie die LED-Betriebsleiste machen die Karte zu einem echten Augenschmaus für jedes Ambiente. Der Ausstattung fehlt jedoch eindeutig eine physische Regelung des Mikrofons und Line-In – diese fehlt an der Soundkarte und der beiliegender Fernbedienung komplett. Die Software ist sehr umfangreich, lässt sich etwas langwierig installieren, bietet jedoch für die Preisklasse recht viele Möglichkeiten. Anspruchsvolle Musik- und Sound-Fanatiker sollten allerdings vorsichtig sein. Es handelt sich um eine externe Soundkarte zum Preis von 80 Euro – wer hier Höchstqualität an Sound erleben will, der ist mit diesem Modell nicht ganz richtig bedient.