NZXT bietet schon etwas länger verschiedene kompakte Wasserkühlungen an, von denen wir nun die Kraken X42 testen durften und euch in dieser Review davon berichten, ob sie ihr Geld wert ist.
Die wohl wichtigste Thematik, die den PC betreffen kann, ist die Kühlung. Es gibt die verschiedensten Varianten, von denen wohl die gängigste die Luftkühlung ist. Sprich, es werden verschiedene Lüfter verbaut, die die warme Luft hinaus und Umgebungsluft hinein pusten. So entsteht ein Kreislauf, der im besten Fall eine gute Kühlung für jegliche Hardware bietet. Wer es effektiver – und oftmals auch leiser – haben möchte, greift zur Wasserkühlung. Hier wird Wasser durch das Gehäuse gepumpt, das die Hitze aufnimmt und im besten Fall nach außen wieder abgibt. In diesem Segment hat sich NZXT einen Namen gemacht und verschiedene Produkte auf den Markt gebracht. Eines davon ist das Kraken X42, welches wir getestet haben.
Design und Verarbeitung
Das erste, was uns beim Produkt begegnet, ist natürlich die Verpackung und im Anschluss das Design. Gekommen ist es in einer standardmäßigen Produktverpackung und im Inneren befindet sich etwas Pappe, das alle nötigen Teile beinhaltet. Wir sehen die Kühlung, einen Lüfter, ein Multiplattform-Kit für alle gängigen CPU-Sockel, diverse Schrauben, eine Kühleinheit und einen Schnellstart-Guide – natürlich auch die nötigen Kabel. Kompatibel sind: 1150, 1151, 1155, 1156, 1366, 2011, 2011-3, AM2, AM2+, AM3, AM3+, FM1, FM2, FM2+ und AM4 Ryzen. Auf dem Kühler befindet sich bereits etwas Wärmeleitpaste. Design-technisch ist alles in einem matten Schwarz gehalten, bis auf den Kühler selbst, der etwas silbern bzw. grau daherkommt. In der Hand fühlen sich die Komponenten zwar doch nach Plastik an, allerdings würde man nicht denken, dass das Produkt sofort bricht, wenn man es leicht biegt. Sprich, es ist zwar nicht das hochwertigste Material, dennoch fühlt es sich nicht billig an. Verarbeitet ist alles auch gut, da man keine Fehler der Produktion findet oder sieht.
einfacher Einbau
Der Einbau des NZXT X42 Kraken geht auch recht einfach von der Hand. Durch das Multiplattform-Kit wird es um ein vielfaches vereinfacht. So muss man die kleine Platte lediglich auf seinen Sockel ausrichten, was mit der übersichtlichen Anleitung flott von der Hand geht.
Im Anschluss kommt die Platte auf die CPU und der Kühler wird samt der Platte verschraubt. Allerdings kann es einen Konflikt zwischen Kabel und RAM geben. Das ist aber auch kein großes Problem, da man den Kühler einfach um 90 Grad drehen kann – und er gleich gut passt. Nach maximal zehn Minuten hat man das Wichtigste erledigt. Im Anschluss folgen noch die restlichen Kabel wie Strom und USB. Zum Schluss muss nur noch die Kühleinheit und der Lüfter am Gehäuse befestigt werden und es kann losgehen.
Technik/Funktionen
Sobald die Wasserkühlung angeschlossen ist und Strom beziehen kann, wird das NZXT-Logo mit einer RGB-Beleuchtung erhellt und dahinter bildet sich ein Spiegeleffekt. Der Effekt und das Logo können beide unabhängig voneinander konfiguriert werden, sodass sich die Kühlung auch farblich dem Rest eures PCs anpassen kann. Mehr dazu allerdings unter „Software/Treiber“. Doch kommen wir zum wichtigsten Punkt, der eine Kühlung betreffen kann: Overclocking. Für den Vergleich haben wir einen i7 4790K genutzt, der wohl so ziemlich der „heißeste“ Prozessor ist, den man im Moment kriegen kann. Zum Einen wird natürlich bei ganz normalen Bedingungen getestet und zum Zweiten als OC 1.3V.
Leistet einen guten Dienst – auch beim Overclocking
Bevor wir nun aber zu den Details kommen sei gesagt, dass die NZXT X42-Kühlung sowohl im Low-End als auch im High-End ohne Probleme genutzt werden kann. Nun aber zu den Ergebnissen. Ohne den Overclock bleibt der Prozessor im Idle bei 26 Grad Celsius. Wird er auf zu 100% beansprucht, steigt die Temperatur auf 60 Grad im Performance Modus der Wasserkühlung und 62 Grad im Silent Mode. Gerade die Temperaturen unter Volllast zeigen, dass die Kühlung ziemlich gut das tut, was man von ihr verlangt. Beim OC 1.3V hingegen wird ein teils deutlicher Unterschied klar. So steigt hier die Temperatur im Idle auf 33 bzw. 34 Grad. Unter Volllast steigt es jedoch auf 73 bzw. 77 Grad Celsius an. Allerdings sollte hier gesagt sein, dass bei den meisten „normalen“ Kühlern die Temperaturen teils auf über 90 Grad steigen würden. Und das wohl allerwichtigste, neben der guten Kühlung, ist, dass die X42 auch schön leise bleibt. Und sogar bei einer Voltzahl von 1.45 geht die Temperatur nicht auf die 90 Grad zu – und bleibt leise. Wahnsinn!
Nur, um auch einen kleinen Vergleich der Lautstärke abzugeben, versuchen wir es mal zu beschreiben. Im Performance Modus bleibt die Pumpe selbst unter Volllast nur bei 32 dBA. Das entspricht ungefähr einem Schlafzimmer in der Nacht (30 dBA) und ist damit sehr leise. Im Silent Mode steigt der Pegel lediglich um eins auf 33 dBA. Sogar beim OC 1.45V verändert sich der Lautstärkepegel nicht und bleibt konstant bei 33 dBA. Das ist extrem leise für solch eine Wasserkühlung.
Software/Treiber
Die X42-Kühlung ist mit der NZXT CAM Software kompatibel. Hier können diverse Sachen eingesehen werden. Darunter die RPM, die auch eingestellt werden können, Temperaturen, und einige andere Variablen. Wie bereits erwähnt lassen sich hier auch das Logo und der „Ring“ auf der Kühlung mit den RGB-Farben anpassen, inklusive verschiedener Animationen. Wie man das auch von Mäusen, Tastaturen und auch Headsets kennt. Beim ersten Start sollte man allerdings schauen, ob es ein Update gibt, denn der PC muss heruntergefahren und erneut gestartet werden, damit alles problemlos funktioniert. Man kann auch verschiedene Profile anlegen, so kann man jeden Lüfter einzeln einrichten, oder eines der Standard-Profile wählen wie Quiet oder Performance Mode. Empfohlen wird aber der Performance Mode, da dieser die optimale Balance zwischen Leistung und Lautstärke hat. Die Pumpe sollte ebenfalls auf Leistung stehen.
Fazit
Aktuell kostet die NZXT X42 Kraken knapp 116 Euro bei Amazon oder 130 US-Dollar beim Hersteller selbst. Das ist alles andere als günstig für die 140 mm Variante. Allerdings, schaut man sich nochmal die Leistung der Kühlung an, weiß man, in was man investiert. Wer also eine leistungsstarke Wasserkühlung sucht, die zudem auch noch sehr leise arbeitet, kann hier definitiv nichts falsch machen. Im Zusammenspiel mit den schön inszenierten und vor allem frei konfigurierbaren LEDs macht sie sogar optisch einiges her. Wenn man über die 1.40V beim Overclocking geht verliert man natürlich etwas Leistung und wäre mit dem größeren Bruder, dem X62, sicherlich besser aufgehoben. Allerdings sollte man beachten, dass man bis zu diesem Punkt problemlos und vor allem gefahrlos Overclocken kann. Ohne, dass die Temperaturen in einen gefährlichen Bereich für die CPU rutschen. Das einzige, was wohl etwas stören mag, ist der kleine Kabelsalat, dessen Herr man beim Anschließen werden muss. Aber alles in allem ist die X42 eine klare Empfehlung für Low- bis High-End! Und das liegt nicht zuletzt an der einfachen Installation und der Weite, bei der man die Kühlung nutzen kann. Denn kompatibel sind alle gängigen Sockel, auch AM4 Ryzen. Top Produkt!