Wer nach einem hochwertigem Headset Ausschau hält, wird wohl auch über das Sennheiser GSP 500 stoßen. In unserem Test schauen wir, ob es für den Preis auch die entsprechende Leistung bringt.
Wenn es um Klang geht, mache ich keine halben Sachen. Und schließlich wirbt Sennheiser entsprechend mit seiner Sound-Qualität und einem Übertragungsbereich von 10-30.000Hz. Zwar kann man schwer die hohen Bereiche testen, im unteren Bereich unterziehen wir aber den Kopfhöhrern einen Klang-Test. Und tatsächlich, die 10 Hz und drunter sind gar kein Problem für das Headset. Aber soweit meine Ohren noch können, geht das Headset auch weit über die 18.000Hz und drüber.
Am PC möchte ich nicht nur den Klang des Spiels, sondern auch meine Musik aus Spotify genießen. Gerade dann, wenn man wie jetzt eine Kopfhörer Review schreibt oder alleine ein paar Runden in Rocket League absolviert.
Klanglich gibt es hier rein und gute, aber nicht zu übertriebene Bässe sowie einen räumlichen Sound, der hoch und tief sehr gut angepasst ist.
Ansonsten kann das Sennheiser GSP 500 ohne Makel brillieren und bietet zumindest für 230 € als Headset ein sehr schönes Musik- und Gaming-Erlebnis. Ob in Battlefield, Rocket League oder Counter Strike: GO. Überall profitiert man dank des großartigen Klanges. Dazu trägt auch die offene Akustik bei, die es so eher selten gibt. Insbesondere bei Headsets tritt sowas eher weniger auf. Damit hat man tatsächlich das Gefühl, auf einem Schlachtfeld zu stehen, statt es nur auf dem Bildschirm zu sehen. Auch wenn das Headset laut ist, es geht noch deutlich lauter, ohne wehzutun. Da dürfte gerne mehr bei 230€ rumkommen.
Man kann auch über den Sound-Treiber individuell den Klang einstellen. Sowohl den Virtual Surround, einen minimalen Bass Boost, Treble Enhancer und Smart Loudness sind an meine persönlichen Bedürfnisse angepasst und dies kann ich auch nur jedem empfehlen – bewertet wurde der Sound jedoch OHNE Anpassungen. Leider fehlt dazu eine mitgelieferte Software, mit der man von Sennheiser selbst an den Settings herumschrauben und an die eigenen Bedürfnisse und das Geschehen am PC anpassen kann. Somit blieb kein anderer Weg, als über den Treiber selbst Einstellungen vorzunehmen.
Der Audio-Check
Doch muss ein Headset noch etwas mehr als nur guten Klang bieten. Nämlich auch hervorragenden Sound, wenn denn schon das Mikrofon mit „Broadcaster-Qualität“ beworben wird. Zum Vergleich habe ich lediglich ein 25 € Standmikrofon, aber die gegenwärtige Meinung ist ja: wer sich nur ein Headset zum Sprechen holt, sollte lieber ein Standmikrofon für 10 € holen, da diese für deutlich weniger Geld die gleiche Qualität wie ein 100 € Headset bieten.
Die Qualität der Stimme ist durchaus gegeben. Deutlich, laut und verständlich. Und man wird „gemuted“, sobald man nicht spricht oder laute Töne von sich gibt. Und es reicht aus, um mit Freunden zu sprechen oder es sogar an sein Telefon anzuschließen, falls man nur so ein Billo-Handy hat wie ich. Damit erhöht sich das Klangbild gleich um ein Zehnfaches.
Doch beworben wird das GSP 500 mit Broadcaster-Qualität, da es unter anderem Noise-Cancelling unterstützt. Als kleiner Streamer mag sich vielleicht die Qualität bezahlt machen, aber wer tatsächlich ernsthaft auf Twitch unterwegs ist oder YouTube-Videos produziert, sollte sich nicht beirren lassen. Denn als Streaming-Headset wird das GSP 500 nicht beworben. Auch wenn es den Anschein erweckt. Sennheiser spricht lediglich von einer „Broadcaster-Qualität“, aber nur, um mit Freunden zu reden. Hier ein Sample: (Und nein, meine Stimme ist nicht schön basslastig. Dafür kann ich auch nichts. 😉 )
Trotzdem ist der Klang durchaus sein Geld wert, man wäre aber als professioneller Streamer oder YouTuber mit einem Mix aus Mikrofon (z. B. einem guten Kondensatormikrofon) + Arm und Kopfhörer besser beraten. Das liegt auch daran, dass es weder einen Pop-Schutz gibt noch die Länge und Ausrichtung des Mikrofons sich anpassen lassen. Etwas, was man bei 230 € durchaus erwarten kann. Somit hängt das Mikrofon eher an meiner Backe und ich spreche nicht direkt rein. Hält man das Mikrofon so, dass man es zugerichtet zum Mund hat, ist die Lautstärke deutlich erhöht.
Denn als ich einen Teamkollegen im TS nach Qualität, Klang und Lautstärke befragte, bemängelte er, dass ich etwas zu leise sei. Es macht nur einen kleinen, aber sehr bemerkbaren Unterschied. Aber am Ende ist das Meckern auf hohem Niveau. Vielleicht liegt es auch nur an meinem übergroßen Kopf.
Großartiger Tragekomfort
Abgesehen davon bietet jedoch das GSP 500 hohen Tragekomfort, ebenfalls eine wichtige Disziplin wie Ton- und Audioqualität. Denn Zocken tut man in der Regel auch mal etwas länger und über Stunden hinweg. Ich darf also auch nach einem ganzen Tag beim Tragen auf dem Kopf weiterhin nichts vom Headset bemerken. Kein Drücken an den Ohren, keine Last auf dem Kopf. Und bei Stoff auch bitte kein Jucken.
Hier kann das GSP 500 erstaunlich gut abschneiden. Dank verschiedener Einstellungen an dem Bügel kombiniert man die passende Größe an den Kopf sowie den Druck selbst, den die Bügel ausüben. Somit passt das Headset nicht nur auf jeden Kopf, sondern man kann nach Belieben den Druck und die Belastung einstellen. Dieses Zwei-Achsen-System macht sich damit durchaus bezahlt und ist eines der stärksten Kaufargumente für das GSP 500. Und Jucken tut der Stoff auch nicht, vielmehr ist dieser sehr unauffällig, dennoch gemütlich.
Durch die besondere Form der Ohrmuscheln setzt das untere Ende an deine Ohrläppchen an, was erstmal etwas ungewohnt beim Wechsel war. Damit sollen mehrere Typen Ohren die Möglichkeit erhalten, dieses Headset komfortabel tragen zu können. Und dem ist auch so. Nach kurzer Zeit gewöhnt man sich an diese V-Form und man spürt das Headset am Ende nicht mehr.
Ebenfalls Pluspunkte gibt es für das Design. Hier ist natürlich immer die Frage des persönlichen Geschmacks, jedoch spricht mich ein schlichtes, schwarzes Design mit roten Akzenten sehr an. Natürlich sieht man, dass man es hier mit Plastik zu tun hat. Stört jedoch beim Anblick nicht und auch beim ersten Mal in der Hand halten spürt man die hohe, qualitative Verarbeitung und immerhin gibt es ein paar Metall-Elemente, die etwas Sicherheit bringen. Man darf also davon ausgehen, dass dieses robuste, jedoch sehr leichte Headset mindestens einige Jahre einen guten Dienst abliefert.
Am Headset selbst kann man an der rechten Seite die Lautstärke einstellen über ein Rädchen. Von maximaler Lautstärke bis hin zum Mute lässt sich hier fast jeder Dezibel fein justieren. Auf der linken Seite ist die Buchse zum Einstecken des Kabels. Hier gibt es zwei Kabel, einmal das 2,5m Kabel für den PC mit 3,5mm und 3-Pole Stecker, einmal für den Sound und einmal für das Headset.
Für den Controller gibt es ein zusätzliches Kabel, welches 1,5m lang ist und ebenfalls eine 3,5mm Buchse sowie einen 4-Pole Stecke mit sich bringt. Dieses Kabel lässt sich entsprechend auch in jedes handelsübliche Handy andocken, um so das Headset als Kopfhörer oder zum Telefonieren zu missbrauchen.
Neben den üblichen Beipackzetteln war jedoch nichts weiter in der Verpackung enthalten. Entsprechend vermissen tut man zum Beispiel einen Pop-Schutz, welcher durchaus für den Preis mit inbegriffen sein kann.
Abschließendes Fazit
Wer auf der Suche nach einem leistungsstarken, fähigen Headset mit hohem Komfort und großartigem Sound ist, der hat in dem Sennheiser GSP 500 sein Modell gefunden. Auch das Mikrofon bietet hohe Audioqualität, doch sollte man ab der 1000-Abonnenten Marke, wenn es in den Bereich professionell geht, vielleicht auf ein Kondensatormikrofon oder ähnliches umsteigen. Nichtsdestotrotz kann und wird man mit diesem Headset glücklich werden und auch einen 72h Marathon ohne das Gefühl von Druck auf Ohr und Kopf dank vielseitigen Einstellungsmöglichkeiten überleben.
Lediglich die Möglichkeit, den Mikrofonbügel zu bewegen, außer steif nach oben und unten, fehlt. Ebenfalls dazu wäre ein Pop-Schutz durchaus im Preis angebracht sowie eine Software für individuelle Einstellungen. Ansonsten sind die 230 € gut angelegt und es gibt eigentlich kein Headset, welches dem Sennheiser in dieser Highend-Klasse Konkurrenz machen kann.