Creative Soundblaster Tactic 3D Rage Wireless
Kabellose Headsets stehen in den letzten Jahren im Fokus wie noch nie zu vor. Das freie Gefühl sich überall in seinem Zimmer oder auch in der ganzen Wohnung bewegen zu können und dabei weiterhin in Skype- oder Teamspeak-Konversationen bleiben zu können bringt gewiss einen nicht zu verachtenden Vorteil in Bezug auf die Anwendungsmöglichkeiten.
Ob das Creative Soundblaster Tactic 3D Rage Wireless hält was es verspricht erfahrt ihr in unserer Review.
Design
Die äußere Gestaltung des Tactic 3D Rage ist Creative sehr gut gelungen. Das Design erscheint modern, jedoch auch gleichweg schlicht und nicht „prollig“, wie manch andere Konkurrenten in der Preisklasse versuchen Aufmerksamkeit zu erhaschen. Die Ohrmuscheln sind von außen bis zu einem gewissen Grad durchsichtig, da an dieser Stelle später die LED-Beleuchtung des Headsets, welche sich mittels Treiber regulieren lässt, einsetzt. Darauf befindet sich der bekannte „Soundblaster“ Schriftzug. Haptisch vermittelt das Rage ein wirklich gutes Gefühl: Der Kunststoff macht einen sehr wertigen Eindruck und wurde anstandslos und gut verarbeitet. Unangenehme Kanten oder anderweitige Fehler in der Verarbeitung sucht man hier vergebens.
Die großen Ohrmuscheln sind sehr praktisch, denn mit dem Rage auf dem Kopf lässt es sich sehr angenehm vor dem PC Platz nehmen. Die Ohren passen vollends in die Ohrmuscheln, die mit gemütlichem Kunstleder verkleidet wurden. Der Anpressdruck ist zwar relativ stark, aber durch den hohen Komfort ist dies zu verschmerzen, sodass wir insgesamt definitiv das Headset als gemütlich bezeichnen würden. Einzig bei höheren Temperaturen könnte das Schwitzpotenzial aus der Kombination Leder und hohem Anpressdruck recht hoch sein.
Außen an der Ohrmuschel befinden sich verschiedenen Knöpfe um einige Einstellungen vornehmen zu können. Eine Kabelfernbedienung fällt bei einem Wireless-Konzept logischerweise weg. An der linken Rückseite der Hörmuschel befinden sich deshalb ein Rädchen zur Lautstärkeanpassung, sowie ein On/Off-Knopf. Vorn hingegen wurde ein Mute-Button für das Mikrofon realisiert, der etwa die Übertragung privater Gespräche ins Teamspeak mit den Mitspielern verhindern kann. An der Unterseite positioniert sich der Micro-USB Anschluss für das Ladekabel, um den Akku wieder aufzuladen und ein 3,5-mm-Eingang für das abnehmbare Mikrofon.
Klang & Mikrofon
Die Lautsprecher der Tactic 3D Rage Wireless senden in einem Frequenzbereich von 20-20000 Hz. Direkt ab einstecken des USB-Dongles gibt das Headset bereits Ton wieder, allerdings wird dieser erst vervollständigt durch den dazugehörigen Treiber. Der Klang ist sehr klar und bietet viel in Sachen Höhen und Tiefen. Auch ein starker Bass ist für das Headset kein Problem. Durch den Treiber kann man auch aus Qualitativ minderwertigeren MP3s noch einen Super Klang rausholen. In puncto Ortung leistet die Surroundsimulation gute Arbeit. Gegner waren sehr gut räumlich zuzuordnen, sowohl Richtung wie auch Distanz. So erging es uns in Counter-Strike: Source ein ums andere Mal so, dass wir einen akustischen Vorteil ausspielen konnten. Insgesamt muss jedoch auch festgehalten werden, dass der Klang etwas bei aktivierter Raumklangsimulation verfälscht wird, was wir jedoch für den gewonnenen Raum gern in Kauf nehmen. Auch die Reichweite kann überzeugen, man mit dem Headset gute 9-10 Meter bei offenem Feld, allerdings bei Wänden geht das Headset etwas in die Knie. Es reichen ein paar Meter und eine Wand dazwischen und schon wird es eng.
Das Besondere am Mikrofon ist, dass es abnehmbar ist, so kann das Headset auch ganz einfach zum Funkkopfhörer umfunktioniert werden. Das Mikro ist nicht schwenkbar, aber flexibel und dadurch in alle Richtungen beweglich. Der Klang des Mikros ist vollkommen in Ordnung. Die anderen Teilnehmer verstehen einen klar und deutlich nur leider fehlt dem Mikro das gewisse etwas. Auch wenn es klar und deutlich ist, fehlt es etwas an der Fülle des Klangs und somit erreicht das Headset in diesem Bereich grad einmal den Durchschnitt. Ein lustiges Extra für Onlinegamer sind die VoiceFX genannten Klangverfälschungen für die Sprachkommunikation. Wer sich per Teamspeak oder Skype mit anderen Leuten unterhält, kann mit diesem Menüpunkt verschiedene Klangänderungen an seiner Stimme in Echtzeit vornehmen. Wird im MMORPG also ein finsterer Dämon gespielt, kann auch gleich die Stimme passend dazu angepasst werden.
Zur Wahl stehen weiterhin „Großmutter“, „Emo“ und „Zwerg“ aber auch „Elf“, „Munchkin“ (klingt wie ein Chipmunk), „Roboter“ und „Alienbestie“. Dazu gibt es noch Anpassungen um Frauen wie Männer, Männer wie Frauen und Menschen wie „Freche Kids“ oder einen „Marine“ klingen zu lassen. Einige dieser Effekte sind tatsächlich sehr gut gelungen und in Skype-Unterhaltungen für viele Lacher gut.
Der Lithium-Ionen-Akku soll laut Creative gute 16 Stunden halten. Das ist natürlich nur eine Laufzeit bei geringster Benutzung. Dies kommt unter anderem auch auf die Einstellungen der LEDs an. Bei unserem Test hielt das Headset gute 9-10 Stunden bei hohen Einstellungen. Dies ist schon eine ordentliche Zeit und für Gelegenheits Zocker vollkommen in Ordnung. Sollte dann aber doch mal eine größere Zock-Session anstehen, sollte man doch eher auf die seitlichen LEDs verzichten und das Headset in der Pause abschalten. Es ist aber problemlos möglich das Headset zu betreiben, während das USB Kabel angeschlossen ist. Das Kabel wird in einer Länge von 2 Meter mitgeliefert.
Die Software ist etwas ganz besonderes. Sie ist leicht verständlich, sehr übersichtlich und bietet beinahe alle Funktionen die man nur benötigt. Dies ist heutzutage leider nicht mehr selbstverständlich. Die Software ist eingeteilt in 5 separaten Seiten. Die erste Seite bietet lediglich rudimentäre Funktionen, etwa um Profile zu erstellen, zu speichern oder zu laden und Einstellungen bezüglich der Mikrofon- und Masterlautstärke.
Im „SBX Pro Studio“-Reiter erwarten einen Creative-typische Treiberfunktionen, die seit der Recon-3D-Reihe immer wieder ihren Weg in die Treiber der Firma finden. Da hätten wir die Funktion „Crystalizer„, sie soll dafür sorgen, dass qualitativ schlechtes Quellmaterial auf den Ausgabegeräten besser klingt. Dafür wird ein „badewannen-ähnlicher“ Effekt erzeugt, sprich die Höhen und Tiefen werden angehoben, um der Darstellung etwas mehr Pepp zu verleihen. Hinter „Surround“ verbirgt sich schlichtweg eine Simulation die mehr Räumlichkeit vermitteln soll. Der Reiter „Bass“ sollte für sich selbst sprechen und reguliert schlichtweg die Intensität der tiefen Tonlagen. „Dialog Plus“ sorgt dafür, dass die auf DVDs und Blu-rays oft sehr leise abgemischten Dialoge etwas präsenter in den Vordergrund treten und somit besser verständlich sind. „Smart Volume“ schlägt in eine ähnliche Kerbe wie Dialog Plus nur wirkt es entgegengesetzt und gleicht alle Tonsignale einem Pegel an, sodass es etwa bei Explosionen nicht mehr so große Lautstärkespitzen gibt.
Natürlich darf auch ein herkömmlicher Equalizer nicht fehlen, um den Klang noch etwas an den eigenen Bedarf anzupassen. Leider lassen sich Frequenzbereiche nur relativ breitbandig anheben. Dies ist jedoch bei nahezu allen Consumersoundkarten auf dem Markt so. Unter dem Banner „Voice FX“ steht der bekannte Stimmenverzerrer Creatives. Der den Sprechenden wahlweise die Stimmen von Robotern, Elfen, Orks und vielem mehr verleihen kann. Die letzte Seite dreht sich vollkommen um die LED-Seite, bei Creative auch „SB Prism“ genannt. Dort lassen sich die gewünschten Farben und die Intensität einstellen.
Fazit
Falls jemandem Klang wichtiger ist als das Mikrofon, bei einem Headset, der wird mit dem Creative Soundblaster Tactic 3D Rage Wireless sehr viel Spaß haben. Wenn das Mikrofon nur etwas mehr an Klangfülle bekommen hätte, wäre daran auch nichts auszusetzen. Auch bei der Reichweite hätte man etwas machen können, um auch gegen die Wände etwas ausrichten zu können. Großes Lob allerdings an Creative, für den Treiber. Alles in allem: Super Klang, durchschnittliches Mikro und ein super Treiber.