Sie zählt nach wie vor zu den besten und beliebtesten Gaming-Mäusen: Die Razer Deathadder. Die bereits 2006 erstmals vorgestellte Maus bekommt neben Blackwidow-Tastatur, Naga-Maus und Kraken-Headset erneut eine Neuauflage im neuen Chroma-Lineup des amerikanischen Peripherie-Herstellers und bietet neben der RGB-Farbgestaltung einen überarbeitetsten 4G-Sensor und eine höhere Abtastrate.
Design & Verarbeitung
Rein äußerlich bleibt die Deathadder Chroma dem Design seiner Vorgänger und somit der Razer-Philosophie treu: Die Form bietet höchstens minimale Veränderungen und sorgt so für sofortiges Wohlfühlgefühl – wer bereits eine Deathadder besaß, darf und braucht also keine großen Überraschungen erwarten. Das Konzept geht zweifelsfrei auf, schließlich sind die Giftschlangen-Mäuse generell für ihr durchdachtes Layout, schlichtes und doch aggressives Design bekannt.
Die größte Änderung fürs Auge stellt die RGB-Beleuchtung dar, mit der Razer alle neuen Chroma-Produkte bewirbt: 16,8 Millionen Farboptionen lassen sich laut Razer umsetzen. Nachgerechnet haben wir nicht, aber tatsächlich scheinen die Beleuchtungsmöglichkeiten für Mausrad und Logo auf den ersten Blick unendlich zu sein. Wählt ihr eine statische Farbe habt ihr ein gewaltiges Spektrum an Farben zur Auswahl, von denen jedoch nur volle Farben ein wirklich schönes Bild erschaffen. Viele Farbmischungen wirken etwas schwach und können das gewünschte Symposium nur mit ein wenig gutem Willen und Fantasie wiedergeben. Volle Farben sind jedoch satt und ein richtiger Blickfang. Durch die Razer-Synapse-Software stimmen sich mehrere Chroma-Produkte übrigens per Klick aufeinander ab und erscheinen so auf Wunsch immer in den gleichen Farben. Ohne das Programm lässt sich die Beleuchtung jedoch nicht verändern. Eine Online-Razer-ID ist zudem nötig.
Sehr hochwertig wirkt das USB-Kabel zum Anschluss an den PC. Es ist gesleevt und trotzdem flexibel. In typischer Razer-Manier ist der Stecker vergoldet und soll so höhere Frequenzen möglich machen. Das Fiberkabel misst eine Länge von 2,13 Metern und lässt so keine Wünsche offen.
Handhabung
Nicht ganz mehr ganz neu, da bereits 2012 eingeführt, sind die beiden gummierten Seitenteile der Maus, durch die die Maus eine noch bessere Haptik bietet. Die Maus liegt generell gut in der Hand und ist mit Abmessungen 128 x 70 x 40 Millimetern weder zu groß, noch zu klein und sollte für die meisten Spieler gut passen. Durch den nach oben gewölbten Torso ergibt sich eine besonders schöne Passform, die die leicht eingedrückten Maustasten zusätzlich verstärkt. Mit zirka 105 Gramm ist die Deathadder Chroma jedoch ein ziemliches Leichtgewicht und lässt sich leider serienmäßig nicht durch zusätzliche Gewichte erweitern.
Die vier Tasten (linke und rechte Maustaste, zwei Zusatztasten an der linken Seite) sind alle gut zu erreichen und lassen sich intuitiv und problemlos bedienen. Nachdem die Auflage der Deathadder einige Probleme mit schnell kaputt gehenden Tasten hatte, verspricht Razer mit der Chroma eine Mindestlebensdauer von 20 Millionen Klicks. Gewährleisten sollen die neuen Switches des japanischen Herstellers für Technik-Komponente Omron. Ob Razer dieses Versprechen halten kann, wird jedoch erst ein Langzeittest bestätigen können.
Was jedoch zweifelsfrei fehlt ist die Möglichkeit, die Abtastrate direkt an der Maus zu beeinflussen. Sie lässt sich zwar per Synapse Stufenlos zwischen mindestens 100 und wahnsinnigen 10.000 DPI einstellen, dafür muss jedoch jedes Mal die Software geöffnet werden um dort die Performance-Einstellungen vornehmen zu können. Die meisten Gaming-Mäuse bieten hier zusätzliche Tasten zum Wechsel zwischen einigen Profilen während des Spiels.
Technik
Wie bereits erwähnt erfasst die neue Sensoreinheit bis zu 10.000 DPI und erreicht so laut Hersteller Geschwindigkeiten bis zu 200 Zoll pro Sekunden bei einer Beschleunigung von 50 G. Per Werkseinstellung kommt die Deathadder Chroma mit einer USB-Frequenz von 500 Hz, per Software lässt sich die Pollingrate jedoch problemlos auch auf 1.000 Hz erhöhen. Laut Razer bietet die Deathadder Chroma bestmögliche Genauigkeit auf allen erdenklichen Oberflächen.
Da ein Mauspad jedoch generell zur Grundausstattung gehören sollte, ist dieser Punkt für die meisten Nutzer vermutlich uninteressant. Geht die Todesotter jedoch doch mal mit auf Reisen: Auch auf günstigen Pads und nacktem Holz hat die Maus unsere Tests bestanden. Einzig Glasoberflächen stellen für den Laser-Sensor ein unüberwindliches Hindernis dar. Per Untergrund-Kalibrierung lässt sich der Sensor für Razer-Mauspads mit nur wenigen Klicks und andere Mauspads innerhalb weniger Sekunden optimieren.
Software
Razer Synapse stellt die Steuerungszentrale eurer Razer-Maus dar. Die kostenlose Download-Software bietet euch die genannten und zahlreichen Farb- und Performance-Einstellungen. Hier findet außerdem die Sensor-Kalibrierung und Tastenbelegung statt. Außerdem könnt ihr Makros anlegen.
Das UI der Synapse-Software ist logisch aufgebaut und alle relevanten Optionen sind schnell und einfach zu erreichen. Dank Bebilderung ist gut zu erkennen, was alles verändert und optimiert werden kann. Einstellungen werden zudem in Echtzeit übernommen und müssen nicht extra gespeichert werden. Synapse ist für Windows und Mac erhältlich. Die Software übernimmt im Übrigen auch den neuerdings fehlenden Speicherplatz in der Maus. Profile und Einstellungen werden – dem aktuellen Trend nachgehend – in der Cloud gespeichert. Negativ fällt uns hier eigentlich nur der Zwang nach einer Razer-ID auf: Nicht nur zur Nutzung des Online-Speichers müsst ihr eine Razer-ID erstellen, sondern auch um die Software überhaupt nutzen zu können. Seid ihr damit nicht einverstanden, könnt ihr an den Einstellungen der Maus nichts verändern. Weder Farbe, noch Tasten, noch Sensor.
Die aktuelle Auflage der Deathadder aus der Chroma-Produktpalette lässt nur wenige Wünsche offen. Dazu gehört zum Beispiel ein einfacherer Wechsel der Profile durch zusätzliche Tasten. Zwei Seitentasten reichen zwar durchaus zum Spielen, stoßt ihr jedoch auf unterschiedliche Herausforderungen müsst ihr entweder eine der Tasten per Software umprogrammieren oder das Spiel beenden beziehungsweise minimieren, um die Änderungen anzuwenden. Außerdem nervt der Zwang nach einem Online-Account beim Hersteller Razer.
Abgesehen davon macht die Deathadder Chroma aber alles richtig, was schon die Vorgänger super konnten: Hohe Genauigkeit bei einer super Handhabung, denn am Design ändert sich eigentlich nur die Beleuchtung – toll, aber bei einem Preis von 69,99 Euro bestimmt kein Kaufgrund. Davon bietet die Deathadder an sich bereits einige – in der Chroma-Ausführung mit einem neuen 10.000-DPI-Sensor und 1.000 Hz Pollingrate sogar noch zwei mehr.