Ein Headset mit Bewegungsfreiraum, auch wenn andere Hersteller ein 3m Kabel verbauen ist es nicht das Gleiche, als sich komplett ohne dieses Bewegen zu können. Wir haben uns das Steelseries Wireless H einmal genauer angeschaut, ob es zum zocken, aufnehmen und Wohungputzen taugt, erfahrt ihr in unserer Review.

Design & Hardware

Schwarz & Orange, das ist die Farbwahl die Steelseries hier traf, alleine vom optischen und der äußerlichen Aufmachung her wirkt dieses Headset wertig und stabil. Bei genauerem Hinsehen verraten uns schon die ersten Hilfesticker wofür diverse Anschlüsse und Knöpfe gut sind. So haben wir direkt am Headset ein ausziehbares Mikrofon, einen An- und Ausschalter, welcher bei kurzem Drücken auch eine Mute-Funktion hat, ein Lautstärkeregler der euch auch auf Distanz das Menü der Station bedienen lässt und einen Anschluss für ein weiteres Headset sowie für Sprachchat via Xbox. Ein weiteres Headset? Ja und nein. Die Idee ist nicht schlecht, jemand der neben euch sitzt würde gerne mithören was ihr da so am laufen habt? 3,5mm Klinke in die rechte Unterseite eingesteckt und schon kann der Sitznachbar z.b. eurer Musik lauschen.

Lauschen, mehr aber leider nicht. Schön wäre es gewesen wirklich ein zweites Headset mit anschließen zu können. Das Headset selber ist gut gepolstert, der Bügel hat 6 Kammern mit weichem Memoryfoam. Die Ohrmuscheln benutzen einen noch weicheren Schaumstoff und sind mit dickem Kunstleder ummantelt. Was man dem Design des Headsets hier ankreiden muss sind die runden Ohrmuscheln. Liebe Hardware-Designer, die müssen Oval sein. So lässt sich nicht komplett sagen, das es ein Over-Ear Headset ist. Es führt leider dazu das es manchmal nicht richtig sitzt und schon nach kurzer Zeit drücken kann, ein wenig Gewöhnung braucht es.

Aber wo wir bei Design sind, etwas wurde hier verdammt richtig gemacht. Austauschbare Akkus! YAY. Jeder der schon einmal ein Wireless-Headset hatte wird das leidige Thema kennen, BEEPBEEPBEEP, mitten in der Zock-Session. So musste immer irgendein Kabel angesteckt werden oder das ganze Headset auf eine Station verfrachtet werden. Das führt natürlich zum Verlust der Mobilität oder des ganzen Tons. An der Außenseite des Wireless H befindet sich ein einfach aufdrehbarer Deckel unter welchem sich ein Akku mit 1000mAh befindet. Sollte dieser einmal leer sein, was euch laut unseren Tests nach etwa 22 Stunden Normalnutzung passieren könnte, tauscht ihn einfach aus! Steelseries liefert einen zweiten Akku direkt mit. Während einer euer Headset betreibt wird der andere in der Senderstation geladen.

Wo wir bei Station sind, eine kleine schwarze Box mit ansehnlichem OLED Display. Zeigt euch immer den aktuellen Ladestatus eurer Akkus sowie die Lautstärke an, über das Menü könnt ihr verschiedenen Equalizer-Settings auswählen, sowie verschiedenste Einstellung für eure Geräte vornehmen. Was dem System zugute kommt ist, dass ihr verschiedene Geräte gleichzeitig benutzen könnt, ob ihr euren PC, Xbox oder Playstation betreiben wollt, alles einmal anschließen und einfach das Gerät welches ihr gerade benutzen möchtet per Menü auswählen.

Ingame

Das Design und die Austattung machen schon etwas her, doch wie schaut es mit dem Sound aus? Vorweg sollte gesagt sein das wir es an einem PC-System getestet haben, da es aber durch die Station eine eigene Soundkarte hat sollten die Ergebnisse mit Konsolen etwa gleich sein. Wenn man es kurz sagen sollte, kann man von einem guten Sound sprechen. Die Ohrmuscheln schirmen äußere Einflüsse gut ab und erzielen eine gute Klangwiedergabe von Game-Sounds, ob ihr nun Battlefield, Counterstrike oder zu Klassikern wie Soldier of Fortune greift, wichtige Ereignisse werden nicht an euch vorbeigehen. Seien es Schritte oder Explosionen in der Distanz, der Dolby 7.1 Sound lässt eine super Richtungsbestimmung zu. Das Klangbild kommt mit genug Höhen, Mitten und Bässen daher. Im Grunde ist es sogar richtig gut abgestimmt und keines der Klangelemente ist zu stark oder zu wenig enthalten. Die Equalizer-Einstellung in der Station lassen euch auch persönliche Präferenzen auswählen. Wir konnten am Sound wirklich nichts bedenkliches finden.

Sollten eure Spiele noch Dolby ProLogic II unterstützen so gibt es noch ordentlich mehr auf die Ohren. Beim Sound wird alles richtig gemacht, jedoch gab uns das Mikrofon schon beim ersten äußerlichen  Betrachten zu denken, im ausgezogenen Modus wirkt es etwas zu wackelig und hat zu viel Spielraum direkt am Headset-Sockel, was mitunter zu einem Klappern beim Kopfbewegen oder Laufen führen kann. Die generelle Audioqualität des Mikrofons ist leider nur mittelmäßig. Hintergrundgeräusche sind einfach wahrnehmbar, was hier als Omni-Direktional angepriesen wird ist leider ein Nachteil, jeder Sound in der Wohnung wird vom Mikrofon aufgenommen und auch ins Teamspeak übertragen. Vom Klangbild her ist es eher auf Höhen ausgerichtet, verstehen wird man euch auf jeden Fall, wer aber gute Mikrofone gewöhnt ist wird schnell merken das es sich zum Aufnehmen von z.B. Podcasts nicht eignet.

Mikrofon Tests (unkomprimiert):

Teamspeak 3 Opus Voice Codec:

Audacity ohne Codecs:

Outgame

Auch hier besticht der wirklich gute Sound des Wireless H von Steelseries, ob Musik, Podcasts, Filme oder TV-Serien, alles geht gut und macht Spaß mit dem Headset. Ob ihr jetzt die Wohnung putzt oder in der Wanne liegt, durch den festen Sitz habt ihr nie das Gefühl,dass das Gerät euch gleich vom Kopf springt . Die Reichweite gibt der Hersteller mit 12m ohne Hindernisse an, das können wir auch so bestätigen. Im letzten Raum der Wohnung, durch 2 Stahl-Betonwände durch kommt es dann langsam an seine Grenzen, ist aber völlig ausreichend. Die lange Akkulaufzeit macht sich wirklich gut bei längeren Filmmarathons oder beim stundenlangen Musikhören. Etwas störend ist, dass ihr den Stumm-Modus am Headset verliert, solltet auch nur für einen Bruchteil außerhalb der Reichweite der Station sein, ungünstig wenn ihr gerade aufm Klo sitzen solltet.