EpicGear hat sich mittlerweile im Gamingsektor etabliert und verfügt über eine beachtliche Anzahl von Gamingzubehör wie Mäuse, Tastaturen, Mauspads und Headsets. Wir durften die Gaming-Maus EpicGear ZorA einmal etwas genauer testen.
Mit der ZorA schickt EpicGear eine Standardmaus ohne viel Schnickschnack ins Rennen und möchte dabei die User und Spieler gewinnen, die nicht auf extravagante Designs à la Transformers oder auf massiven Funktionsumfang à la Razer und 64 Buttons für jegliche Funktion des Computers Wert legen. Einfaches, aber praktisches Design steht im Vordergrund, gepaart mit gutem Handling und wir haben mal geschaut, ob die EpicGear Zora für den UVP von etwa € 45,- auch die angepeilten Ziele erreicht.
Verarbeitung und Design
Das uns vorliegende Modell ist die schwarz/rote Edition und macht auf den ersten Blick einen recht langgezogenen und schlanken Eindruck. Diese Maus ist, wie viele andere leider auch, nur bedingt als Linkshändermaus geeignet, denn die Seitentasten sind nur linksseitig angebracht. Durch die symmetrische Bauform hätte man durchaus auch die Linkshänderfraktion durch das Anbringen von Seitentasten auf der rechten Seite zufriedenstellen können. Die Haupttasten (japanische Omron-Switches) sind erfreulich groß und lassen dem Nutzer die Wahl, zwischen Claw oder Palm Grip selbst zu entscheiden, also ob die Finger angewinkelt nur mit den Fingerspitzen auf den Tasten ruhen oder die Finger ausgestreckt auf den Tasten liegen. Seitlich sind gummiartige Oberflächen als Gripverstärkung angebracht. Sie erfüllen ihren Zweck und sind angenehm in der Nutzung.
Die Unterseite strahlt in einem grellen Rot und lässt den Eindruck erwecken, als ob die Maus, die sich sonst im kleidsamen Schwarz präsentiert, eine Art rote Unterbodenbeleuchtung hätte. Zwei große, sich über die komplette Breite befindlichen Gleitfüße sind auch nach längerer Testzeit nicht zu beanstanden und erfüllen ihren Dienst. Erfreulich ist auch die Verarbeitung des Anschlusskabels. Die 1,8m sind zwar nicht weltklasse, aber in den meisten Fällen doch ausreichend und durch die Stoffummantelung und den vergoldeten USB-Anschluss macht die Maus einen recht hochwertigen Eindruck.
Technik
Hier muss man leider unterscheiden, denn das gute Aussehen der Maus stimmt nicht immer mit der Technik überein. Kommen wir als Erstes zu dem Sensor, der im Allgemeinen immer als IR Gaming LED Sensor angepriesen wird.
In der Gerätemitte angebracht, erfüllt der mittlerweile in die Jahre gekommene Sensor seinen Dienst. Der in der ZorA verwendete Avago ADNS-3050 ist schon älteren Baujahrs und verfügt nicht über die Funktion der Mausbeschleunigung, hat dafür aber ein integriertes Angle-Snapping im Angebot, welches viele Zocker nicht gerne mögen und das kann im hohen DPI-Bereich (ab 1000dpi) gerne einmal zu Jitteringeffekten führen. Per Tastendruck kann man die Maus in vier Schritten auf verschiedene dpi-Auflösungen einstellen, wobei man aber im normalen Betrieb immer wieder versehentlich genau diese Taste berührt und die Einstellung verstellt. Durch einen Dauerdruck von drei Sekunden auf genau dieser Taste lässt die LEDS kurz aufblinken und die dpi-Auswahltaste und die Profilauswahltasten sind dann arretiert und können sich nicht mehr versehentlich verstellen.
Das Mausrad an sich hingegen fühlt sich gut an, die Rasterung ist sehr angenehm und die Funktion ist immer gut gewährleistet. Allerdings weist das Testmodell nach einiger Zeit einen kleinen Mangel auf: Das Mausrad quietscht unangenehm bei intensiver Nutzung in verschieden langen Intervallen. Mal geht es für ein paar Tage gut, dann hat man wieder einen Abend voller Photoshop und Quietschtönen vor sich. Durch ein bisschen Öl, oder diesem Fall etwas Graphit, war das Problemchen beseitigt, aber das sollte bei einer Maus nach der kurzen Zeit eher nicht auftreten. Die EpicGear ZorA verfügt zudem über ein Gewichtsmanagement. Im hinteren Bereich der Maus befindet sich ein durch Magnete gehaltener Deckel, den man mittels Fingernagel leicht anheben kann und unter ihm befinden sich vier 5g-Gewichte, die sehr stramm in den Halterungen liegen. Wer empfindliche Fingernägel besitzt, sollte eher zu einer kleinen Zange greifen. Wenn alle Gewichte in der Maus enthalten sind, hat das Gerät in etwa 130g auf der Hüfte und fühlt sich leicht hecklastig an. Da muss jeder User selbst entscheiden, ob und wieviel Gewichte er nutzen möchte.
Software
EpicGear hat auch zur ZorA die entsprechende Software mit im Angebot und muss beim Kauf von der Herstellerseite heruntergeladen werden. Die sogenannte EpicGear GUI ist mehr oder minder ein selbsterklärendes Tool, wobei es knapp vier Wochen gebraucht hat, die aktuelle Version 1.10 auf 64Bit-Systemen lauffähig zu machen. Nach dem erlösenden Update konnten wir nahezu alles an der Maus einstellen. Von verschiedenen Profilen, die aber nicht in der Maus, sondern immer in der Software gespeichert werden müssen, über Stromsparmodus bei den LEDs, den dpi-Einstellungen bis hin zur Makroerstellung ist nahezu alles mit der Maus machbar. Leider gibt es keine Einstellungen für den Lift-Off und die Werkseinstellungen vom Sensor sind eher grob und für Low Sense-Spieler eher abschreckend und nicht geeignet.
Ein nettes Gimmick sind die Einstellungen für die LED-Beleuchtung. Je nach Wunsch schaltet die Maus in den AFM (Away from Mouse)-Modus und das Mausrad leuchtet durchweg in den schönsten und hellsten RGB-Farben und nach Aktivierung der Maus springt die Beleuchtung wieder in den im Profil eingestellten Farbmodus zurück. Damit gewinnt man zwar keine Kriege, sieht aber dennoch sehr schnieke aus und macht in dunklem Ambiente einen extrem schlanken Fuß.
Fazit
Die EpicGear ZorA ist generell eine Standardmaus. Das, was sie macht, ist ok, allerdings auch keine Weltklasse und kleine Fehler sind leider in der kurzen Zeit auch schon aufgetaucht. Das Handling kann sich jeder User durch die Gewichte und die Fingerhaltung selbst definieren und die Tasten funktionieren alle durchweg gut. Der Sensor entspricht aufgrund seines Entwicklungsstandes leider nicht dem neuesten Standard und neben fehlenden Einstellungen für das Lift-Off und dem vorhandenen Angle-Snapping schafft man sich nicht unbedingt Freunde in der Shooter-Ecke, aber wer jetzt keine Ultraansprüche an die Hardware stellt und nicht viel Kohle ausgeben will, der kann mit der Maus und den geforderten 45 € recht gut leben. Was natürlich nicht geht, ist ein Quietschen nach kurzer Zeit, denn nicht jeder User hat die technische Bildung oder das Material, um diesem Missstand Einhalt zu gebieten. Die ZorA ist eine ergonomisch gelungene Zockermaus mit guten Omron-Switches für Nutzer mit normalen Ansprüchen. Wer mehr will, muss zu mehr Geld greifen oder sich in dieser Preiskategorie nach Mäusen mit anderen Sensoren umschauen, wobei diese aber sehr oft nicht die gleiche und gute Funktionalität in den anderen Bereichen vorweisen.