Black Ops 4 ist nun seit geraumer Zeit auf dem Markt und es ist Zeit ins Detail zu gehen und zu schauen, wie der Titel geworden ist.
Mit dem dritten Teil der Inner-Call-Of-Dutyischen-Black-Ops-Reihe ging man einen großen Schritt in Richtung futuristischer Kriegsführung. Die gefiel jedoch nicht vielen und viele wünschten sich einen weniger abgefahrenen Ego-Shooter. Mit dem diesjährigen Ableger bekommen die Fans genau dies, allerdings ohne Einzelspieler-Modus. Black Ops 4 ist der 15te Ableger der Call of Duty Reihe. Erhältlich ist der Titel seit dem 12. Oktober 2018 für PlayStation 4, Xbox One und PC.
Klassischer Mehrspieler-Modus
Durch das Wegfallen der Story-Erfahrung könnte man davon ausgehen, dass der Fokus dafür auf den anderen drei großen Multiplayer-Modi liegt. Und dem ist gar nicht so unwahrscheinlich. Statt einer richtigen, ausgearbeiteten Geschichte gibt es im Mehrspieler-Modus etwas Ähnliches, jedoch deutlich kürzer. Das Spezialisten Hauptquartier bietet die Möglichkeiten, die Spezialisten des Multiplayers kennenzulernen und sich mit ihren besonderen Fähigkeiten vertraut zu machen. Unterstützt wird das ganze von kleinen Zwischensequenzen, die aber keinen großen Zusammenahang bieten. Das liegt einfach daran, dass man sich zu jeder Zeit jedem Spezialisten widmen kann. Dennoch ist das ein schönes Gimmick um erste Erfahrungen zu sammeln, ohne gleich auf den Sack zu kriegen.
Doch das Herzstück des Spiels ist schon seit Jahren das kompetitive Spielen gegen echte Spieler. Zur Veröffentlichung gab es hier noch einige Probleme mit Abstürzen, Balance-Problemen und weiteren technischen Dingen. Was uns jedoch aufgefallen ist, dass man in der PC-Version aktuell nur Spiele findet, wenn man nach dem Modus Herrschaft sucht. Alle anderen Modi bringen maximal eine handvoll Spieler zum Vorschein, die jedoch nicht ausreichen. Der Großteil davon ist aber mittlerweile beseitigt und bietet so ein typisches Call of Duty-Erlebnis. Natürlich gibt es auch den altbewährten Klasseneditor wieder mit einem Pick-10-System. Zusätzlichen Anreiz bietet der Schwarzmarkt, in dem man sich für die Ingame-Währung Call of Duty-Points, Skins kaufen kann. Die Ingame-Währung war teilweise Teil von Vorbesteller-Boni oder besonderen Editionen, kann aber natürlich auch mit Echtgeld erworben werden. Aber man kann sich auch durchaus einige Sachen erspielen. So bekommt man beispielsweise pro ersten Sieg am Tag einen kostenlosen „Stufensprung“. Jede Stufe ist mit einer Belohnung verbunden, wie einer Geste, einem Skin, einem Emblem oder auch einer Visitenkarte.
Insgesamt bietet der Titel aktuell 15 spielbare Karten, von denen allerdings fünf bereits bekannt sind. Das sind Remakes aus den Vorgängern in Form von Summit, Firing Range, Slums, Nuketown und Jungle. Die Anzahl der Karten ist eher eine Geschmackssache, die für uns jedoch durchaus ausreichend ist. Schade nur, dass man direkt zum Start schon mit altbekannten Karten um sich schmeißt. Jedoch ist es in Black Ops 4 noch einen Ticken schneller geworden, als in anderen Teilen. Oft sind die Maps so begrenzt im Raum, dass man beim Spawn teilweise direkt vor Gegnern steht und so nach einem bereits frustrierenden Tod direkt erneut das Zeitliche segnet. Der Fokus liegt also ganz klar auf schneller Action. Das wird auch nochmals deutlich, wenn man sich die Spezialisten anschaut.
Diese zehn sind in Kooperation mit den Entwicklern von Overwatch entstanden bzw. überarbeitet worden und können durchaus einen großen Impact auf das Spiel haben. Der Hund von Nomad ist beispielsweise ziemlich widerstandsfähig und tötet Spieler mit einem einzigen Hit. Oder mit der Hilfe von Recon werden Gegner sichtbar markiert, man kann sie also für eine gewisse Zeit durch Wände sehen. Je nachdem kann dadurch ein großer Vorteil entstehen und das schon hinten liegende Team noch weiter frustriert werden. Auch neu ist, dass man keine automatische Regeneration der Lebenspunkte mehr hat. Jedem Spieler stehen nun 150 Punkte zur Verfügung, die bei Schädigung mit einem Verband geheilt werden können. Dieser hat eine Abklingzeit und heilt über Zeit, man ist also nicht sofort wieder voll. Das macht die Kämpfe teilweise noch spannender, als sie ohnehin schon sind.
Smarte Neuerungen für Zombies
Der Zombie-Modus in Black Ops 4 ist gleichzeitig altbewährtes und komplett neu. Geblieben ist der klassische Aufbau der Karten mit etwa denselben Mechaniken, die man bereits aus den Vorgängern kennt und so schon verinnerlicht hat. Man startet zu Beginn in einem kleinen Areal und sammelt Punkte durch Kills. Diese Punkte investiert man dann entweder in Waffen, die an der Wand hängen, öffnet neue Areale oder versucht sein Glück an der Mystery Box. Letztere beinhaltet diverse, seltenere Waffen oder eben solche mit richtig Wumms. Beispielsweise einen Raketenwerfer. Je mehr Wellen man übersteht, desto stärker werden die Untoten und desto schlimmere Weggefährten begegnen einem und seinen bis zu drei Mitspielern. Interessant sind dabei vor allem die drei verschiedenen Szenarien. Entweder begeben wir uns auf die Titanic, oder einem Schiff, das diesem sehr ähnlich ist. Oder wir gehen in ein antikes Kolosseum. Als dritte Option wird uns eine Irrenanstalt angeboten. Alle drei sind sehr unterschiedlich und auf ihre Art spannend designed.
Rund um dieses bereits bekannte Gameplay und gewohnten Map-Aufbau gibt es einige Neuerungen. Für die Chaos-Story gibt es nämlich Elemente, die den Spezialisten ähneln und besondere Fähigkeiten verleihen. Unter anderem eine besondere Waffe wie den „Hammer von Walhalla“, der wohl einigen Leuten besser bekannt sein sollte unter seinem Namen Mjöllnir. Mit diesem lassen sich die Zombies hervorragend durch die Gegend prügeln. Doch auch Dinge wie die Elixiere, die kurzzeitig Boni gewähren oder Talismane, die einen Bonus zum Beginn der Runde gewähren, gibt es. Das alles ist jedoch so tiefgreifend, dass wir an dieser Stelle auf eine explizite Beschreibung verzichten – ansonsten würde es diese Review in ein unerträgliches Ausmaß ziehen.
Battle Royale aka. Blackout
Aller spätestens seit dem Fortnite-Hype kennt das Battle Royale-Genre wirklich jeder, der mit Videospielen in Verbindung steht – und auch außerhalb. Dadurch ist klar, dass vor allem die großen Entwicklerstudios und Publisher auch auf diesen Modus setzen, da er sehr beliebt ist und viele Spieler anlockt. Das Prinzip dürfte demnach auch jedem bekannt sein. Man startet in einem fliegende Gefährt, hier sind es Helikopter, die in eine zufällige Richtung über die Karte fliegen. An der vermeintlich richtigen Position springt man heraus, landet und dann geht es eigentlich erst mal nur noch ums Looten. Schnell eine Waffe bekommen, die nötigsten Gegenstände. Im Anschluss beginnt die Action. Entweder sucht man sich seine Kontrahenten oder wird gefunden. Während Playerunknown’s Battlegrounds oder Fortnite eher langsamere Varianten sind, zählt in Blackout nur die Action.
Die Karte ist nicht so groß, als dass man sich verlaufen könnte und besteht größtenteils aus bekannten Black Ops-Map-Schnipseln wie Nuketown. Während in den genannten Konkurrenten die Runden meistens eine gute halbe Stunde – oder auch länger – dauern können, geht es hier um einiges schneller. In den meisten Fällen ist man nach einer Viertelstunde wieder raus, wenn überhaupt. Der Vorteil hier ist das Gunplay der Call of Duty-Serie. In unseren Augen ist der Blackout-Modus von Black Ops 4 der bisher ausgereifteste seiner Art. Als Bonus gibt es auf der Map sogar Zombies, die speziellen Loot verteidigen und so einen kleinen aber feinen Vorteil bieten.
Fazit
„Wir können jedes Jahr davon ausgehen, dass es ein Weihnachtsfest geben wird und genau so können wir mit einem neuen Ableger der Call of Duty-Reihe rechnen. Völlig überraschenderweise war es also auch in diesem Jahr wieder soweit und Activision schmiss in Zusammenarbeit mit Treyarch Black Ops 4 auf den Markt. Bei der Ankündigung konnte man mit Sicherheit einige Millionen Augen rollen hören. Vor allem durch das Streichen der Singleplayer-Kampagne hat man sich wohl eher weniger Freunde im Vorfeld machen können. Doch nun ist der Titel auf dem Markt und überraschenderweise gar nicht so schlecht, wie man hätte meinen können. Das Multiplayer-Erlebnis ist serientypisch und bekannt, lediglich hier und da gibt es kleine Änderungen. Wer den Mehrspieler kennt, weiß auch, dass er über die Jahre eigentlich immer solide war, da kann man nicht großartig etwas anderes behaupten. Überraschender waren da schon die tiefgreifenden Änderungen im Zombie-Modus, der vom Prinzip her gleich geblieben ist, aber sehr viel mehr Möglichkeiten bietet. Es gibt hier viele Anreize, die den Modus spielenswert machen und vor allem interessant. Auch der Blackout-Modus weiß durch seine Schnelligkeit und den Fokus auf Action zu überzeugen. Jeder, der keine Stunde in einer Runde verbringen will, findet bei Blackout genau das, was er sucht. Alles in Allem gibt es natürlich Kritikpunkte, die man dem Spiel vorwerfen kann. Dennoch sind das alles eher Kleinigkeiten, die einem spaßigen Erlebnis und dem Gameplay nicht im Wege stehen. Und genau das ist doch das Wichtige. Wer Bock auf ein typisches Call of Duty mit interessanten Neuerungen hat, kann ohne Bedenken zugreifen.“