Die Open Beta von Star Wars: Battlefront läuft und das Spiel lässt die Herzen vieler Star Wars Fans höher schlagen. Doch nicht alle sind begeistert vom neuen Shooter – ganz im Gegenteil.
Auch auf die Gefahr hin, von einem Haufen wütender Star Wars Fanboys in Grund und Boden geshitstormt (Patent angemeldet) zu werden, möchte ich einmal ganz deutlich meine Meinung zu Star Wars: Battlefront äußern – dem in meinen Augen schlechtesten Shooter 2015.
Bereits im Vorfeld gab es viel Kritik am neuen Battlefront. Viele befürchteten, es könne ein billiger Battlefield-Abklatsch mit Star Wars Theme werden. Wäre es doch nur so! Denken wir uns einmal die Star Wars Thematik und die dazugehörige majestätische Musik weg, was bleibt dann noch? Ein Shooter, in dem ihr endlos ballern könnt und in dem es so etwas wie Rückstoß nicht gibt. Ein Spiel, das euch mal freie Hand lässt, ob ihr in der dritten oder der ersten Person spielen wollt und mal an eine Variante kettet. Mit einer Grafik-Engine, die durch hübsche Texturen zu verbergen versucht, dass die Maps im Grunde kahl und langweilig sind?
Nachdem die Beta endlich am Donnerstag um 15:30 Uhr pünktlich freigeschaltet wurde, wollte ich mich gleich ins Gefecht stürzen. Das Menü empfing mich dann auch gleich mit schicker, schlichter Optik und atmosphärischer Geräuschskulisse – das hat DICE wirklich fein gemacht. Dann aber wollte ich spielen – und konnte einfach keinen Server finden. Wen das Matchmaking von Rainbow Six: Siege schon in die Verzweiflung getrieben hat, der sollte besser die Finger komplett von Battlefront lassen. Allgemein frage ich mich, wer den Spiele-Entwicklern den Unsinn eingetrichtert hat, Matchmaking wäre auch nur für irgendetwas gut außer, um Spieler zu Weißglut zu bringen.
Irgendwann nach dutzenden Versuchen fand sich dann doch einmal ein Server. Mein erster Kill lies mich gleich ein wenig verdutzt innehalten – hatte ich wirklich gerade quer über die halbe Map einen Gegner ohne jede Mühe niedergestreckt? Wow, ich muss ja wirklich gut sein… Bin ich aber nicht. Nicht wirklich. Das Waffenhandling in Battlefront ist einfach so kindgerecht einfach, dass selbst meine 80-Jährige Oma nur mit ihrer Nase guten Zugang dazu finden würde. Dazu kommt wie bereits erwähnt, dass der Spieler im prinzip unendlich schießen kann. Nachladen? Ab und zu überhitzt die Waffe – mehr aber auch nicht.
Kommen wir zum nächsten Ärgernis, das in der Form tatsächlich auch aus dem ein oder anderen Battlefield bekannt ist: Die Spawn-Punkte. Noch habe ich kein wirkliches Schema hinter diesen entdecken können, außer, dass sie extrem doof gewählt sind. Nicht selten kommt es vor, dass der Spieler entweder genau vor einem Gegner oder einige Gegner direkt hinter einem Spieler spawnen – hallelujah. Hat man erst einmal einen solchen Spawn-Punkt entdeckt, reicht es, sich an eine Ecke zu campen und seine immer wieder aufladende Granate in regelmäßigen Abständen dorthin zu werfen – die frisch spawnende Gegner wirds freuen.
Ganz besonders in Szene gesetzt wurden im Vorfeld die Helden – in der Beta könnt ihr Luke Skywalker und seinen Paps, den guten alten Darth Vader spielen. Was mir als aller erstes übel aufstieß, war die Tatsache, dass man die Helden offenbar nur in der Third-Person-Ansicht spielen kann. Leider sehen sie nicht einmal so gelungen aus, dass man sich die zwei gerne über längere Zeit anschauen möchte – dazu kommt, dass sie durch die schlechte Kamera-Position teilweise einfach im Blickfeld des Spielers sind. Außerdem ist es recht nervig, dass Darth Vader so unglaublich lahmarschig ist – die Hälfte der Spielzeit, die ihr für euren Helden habt, ist meist um, noch bevor ihr einen Gegner erreichen konntet.
In meinen Augen ist Battlefront ein ganz extrem schlechter Shooter – viele Free2Play Titel bieten mehr Anspruch und machen mehr Spaß. Ohne die Star Wars Kulisse wäre das ganze noch offensichtlicher: Schlechtes Movement, bei dem der Spieler, weil er nicht klettern kann, an den kleinsten Ecken hängen bleibt. Unfaire Tode, weil Gegner direkt im Rücken eurer Spielfigur spawnen. Anstatt festgelegten Start- und Landeplätzen für Fahrzeuge und Fluggeräte müsst ihr euch erst dämliche Pick-Ups suchen, um euch in einem Vehikel am Boden- oder Luftkampf beteiligen zu können. In der Beta haben die Rebellen übrigens überhaupt keine Fahrzeuge – der Walker Assault Modus strotzt sowieso vor gelungenem Balancing (vorsicht, Sarkasmus). Einmal in der Luft, müsst ihr nach jeder Rolle und jedem Looping warten, bis eine Cooldown-Phase abgelaufen ist. Herrlich.
Ich könnte noch lange so weiter machen. Gerade nach der abgelaufenen Beta von Rainbow Six: Siege, welches in meinen Augen wunderbar frischen Wind in die Shooter Szene weht, wirkt Battlefront wie ein zweitklassiger Mobile Shooter. Arcadiger geht es wirklich kaum, im Vergleich dazu ist sogar Black Ops 3 anspruchsvoll. Ich habe einen schlechten Battlefield-Abklatsch erwartet. Aber nicht einmal das ist es geworden. Star Wars: Battlefront ist die dunkle Bedrohung der Shooter 2015 – ich denke nicht, dass diese Anspielung weiterer Erklärungen bedarf.
(Anmerkung: Der Artikel spiegelt ausschließlich die subjektive Meinung des verfassenden Autors wider und nicht die der gesamten Redaktion)
Wie findet ihr Star Wars: Battlefront bisher? Konnte das Spiel euch überzeugen oder seid ihr ähnlich enttäuscht wie ich? Schreibt eure Meinung in die Comments!