Die gamescom 2015 ist vorbei und hat einen bleibenden Eindruck bei der Presse, den Fachbesuchern, den Ausstellern und den normalen Besuchern hinterlassen. Dieser Eindruck ist jedoch nicht so positiv, wie man ihn sich vielleicht erhofft.
Es gibt Dinge, an denen die gamescom und die Leitung dahinter definitiv etwas ändern müssen. Neben den neuen Titeln, die in den Hallen vorgestellt wurden, gab es auch einiges, was eigentlich so gar nicht geht. Wir haben für euch unsere wichtigsten Aspekte rausgesucht und sie hier in einer Liste zusammengestellt.
Kinder im Pressecenter
Das Pressecenter ist, was soll man auch anderes erwarten, das Hauptquartier der Presse. Hier haben die Redakteure Zeit und Platz, um an Artikeln und Videos zu arbeiten und einmal eine Pause von dem Stress an Terminen zu nehmen. Zumindest sollte das genau so funktionieren. Leider wird der Plan gelegentlich von kleinen Wesen gestört, die sich in den Räumlichkeiten aufhalten und ein Presseausweis um den Hals hängen haben. Anscheinend gibt es auch Redakteure, die schon mit 12 Jahren Artikel zu Battlefield verfassen.
Aber Spaß beiseite: Deswegen gibt es also pro Redaktion immer nur eine begrenzte Anzahl an Presseslots? Damit kleine Kinder auch ins Pressecenter dürfen, weil ihre Eltern ja so hohe Tiere auf der Messe sind? Damit sie den ganzen Tag lang irgendwelche VIP-Pässe für Nintendo und Minecraft in den Allerwertesten geschoben kriegen? Während die normalen Pressemenschen zusehen müssen, dass sie mit ihrer begrenzten Anzahl an Tickets trotzdem jeden Termin gemanagt kriegen? Sowas finde ich nicht nur unverschämt, sondern auch ziemlich nervig. Erst recht, wenn diese Schlümpfe auch noch PC-Plätze versperren, um dort ihre Lieblingsyoutuber zu verfolgen.
YouTuber und gamescom
Dieser Satz führt mich auch schon zum nächsten Kritikpunkt: YouTuber. Auf allen möglichen Messen sind sie vertreten und das ist durchaus auch ihr gutes Recht. Schließlich sind sie ja auch nur Menschen, die unterschiedliche Interessen haben. Und wenn man auf Games steht, dann besucht man eben auch die gamescom. Dadurch wird jedoch eine Kettenreaktion ausgelöst. „Gronkh ist dort? Mama, ich will da auch hin! Ich will Gronkh sehen!“ Wie viele gamescom-Tickets gehen eigentlich für diese ganzen Fanboys und -girls verloren, die nur ihre geliebten YouTuber sehen wollen und die kein Interesse an irgendeinem Stand zeigen? Ganz zu schweigen von den ganzen Trauben, die sich im Todesgang bilden, wenn eine dieser „Berühmtheiten“ gesichtet wird. Die Räume werden stickiger und sind irgendwann nicht mehr auszuhalten. Mein Vorschlag wäre eine klare Abtrennung. Die YouTuber sollten am besten alle in eine Halle gesteckt werden, die nicht unbedingt mitten in der gamescom liegt. Es sollte etwas unternommen werden, damit die Gamer in Ruhe zu ihren Games gehen können, während die Fans ihren Spaß mit den YouTubern haben.
Voll, voller, gamescom
Abertausende Menschenmassen stürmen jährlich die gamescom. Sie nehmen die teilweise weiten Strecken in Kauf, um einen Blick auf die neusten Spiele werfen zu können und selbst einmal loszuzocken. Ob sich dieses Abenteuer überhaupt noch für normale Besucher lohnt, haben wir in einem anderen Beitrag behandelt.
Etwas, was auf jeden Fall nicht geht und eigentlich auch gar nicht erst geschehen sollte, ist das wahnsinnige Gedränge und die stickige Luft in den Hallen. Die Hitze tut da selbstverständlich ihr Übriges, um die Luft so schnell wie möglich kochen zu lassen. Was unternimmt die gamescom? Richtig! Sie ermöglicht es, dass spontane Besucher vorbeikommen können, wenn sie nachmittags die Messe aufsuchen wollen.
Wieso?
Die Nachmittagstickets sollten abgeschafft werden. Nicht umsonst ist immer gerade zu der Tageszeit die gamescom am schlimmsten. Wenn man nicht rechtzeitig ein Ticket bestellt hat, dann ist das auch so. Dann haben die Betroffenen eben Pech gehabt und die Sache ist gegessen. Also: BITTE KEINE NACHMITTAGSTICKETS mehr.
„Ich hab‘ ´nen Termin!“ – „Na und?“
Die Presse hat Termine, das steht außer Frage. Sie muss sich an die Termine halten und rechtzeitig dort sein, was bei einem vollen Terminplan schnell zu einem Wettlauf wird. Richtig kritisch wird es dann, wenn aufgrund der Massen an Besuchern die Routen umgelegt werden müssen, um ein noch schlimmeres Gedränge zu umgehen. Für die Presse bedeutet das automatisch allerdings weniger Zeit, um zum nächsten Termin zu gelangen. Was versucht man also? Richtig! Man spricht die Security an, um sie auf die Dringlichkeit hinzuweisen. Wenn man Glück hat, kann man sich unter das Absperrband drücken und wird durch gelassen. Viel zu oft erhält man allerdings ein Kopfschütteln oder ein Zurückweisen. Vielen Dank.
Messebabes, aber keine -boys?
Die Messestände sind voll mit leicht bekleideten Frauen, die gerne von den männlichen Besuchern aufgesucht werden, um ein Foto ergattern zu können und vielleicht auch die ein oder andere Handynummer. Dass Games allerdings auch für Frauen interessant sein können, ist kein Geheimnis. Wo sind also unsere leicht bekleideten Männer mit ihren Muskelpaketen, die nur darauf warten, dass wir sie aufsuchen? Wieso bekommen wir Mädchen nicht auch die Chance, unseren Spaß mit solchen „Messeboys“ zu haben?
Mit dem letzten und wohl wichtigsten Punkt endet auch schon dieser Beitrag. Haben wir eurer Meinung nach irgendwelche wichtigen Punkte vergessen? Schreibt es uns in die Kommentare!