Angesichts sinkender Spielerzahlen bei Battlefield 1 muss man sich die Frage stellen, wie lange sich das Spiel noch halten kann.
Seit Release hat Battlefield 1 konstant aktive Spieler verloren. Obwohl mit dem aktuellsten Teil der Battlefield-Serie beeindruckende Verkaufszahlen erreicht wurden, scheint Battlefield 1 ein erhebliches Problem zu haben. Obwohl Battlefield 1 jeden Rekord der vorherigen Teile eingestellt hat, sinkt die Zahl der aktiven Spieler stetig. Waren es zu Release fast 600.000 auf allen Plattformen zusammen, ist mittlerweile nur ein gutes Drittel aktiver Spieler vorhanden. Battlefield 4 konnte über die gesamte Zeit betrachtet nie so viele gleichzeitige Spieler gewinnen – dennoch scheint sich der Titel trotz des verhältnismäßig weit zurückliegenden Releases behaupten zu können.
Der Release von Hardline hatte nahezu keinen Einfluss auf die Spielerzahlen und wenige Monate vor Release von Battlefield 1 erreichte Battlefield 4 seinen Höhepunkt. Wie es zu erwarten war, sorgte der Release der Weltkriegsshooters für einen erheblichen Verlust aktiver Spieler. Anders als es zu erwarten war, hat sich die Spielerzahl der letzten sechs Monate aber bei einem recht konstanten Wert eingependelt. Zwischen 70.000 und 80.000 Spieler stürzen sich nach wie vor in die Gefechte der Gegenwart. Die Frage die man sich stellen muss, ist hier die nach dem Grund. Battlefield 1 ist solider Shooter, hat schöne Grafik und greift mit dem Ersten Weltkrieg ein unterrepräsentiertes Setting auf.
Allerdings gibt es auch Dinge, die viele Spieler bei Battlefield 1 stören. So ist das Gameplay sehr casual, viel mehr als die vorherigen Teile. Angesichts der immer beliebter werdenden Hardcore-Shooter wie Rainbow Six Siege, Escape from Tarkov, Project Reality oder SQUAD ist der Schritt von DICE in Richtung massentaugliches Gameplay trotz enormer Verkaufszahlen am Ende vielleicht doch nicht der richtige gewesen. Wirklich beweisen kann man das vermutlich erst nach einem Jahr. Wenn Ende 2017 Battlefront 2 erscheint, kommt das erste Spiel aus eigenem Haus, dass die Spielerschaft von Battlefield 1 eliminieren könnte.
Währenddessen eilen Spiele wie Counterstrike Global Offensive oder Rainbow Six Siege von Rekord zu Rekord und freuen sich (trotz nicht zu verachtender Probleme) über mehr Spieler als zu Release. Was also macht Battlefield 1 falsch? Das falsche Setting wird es sicher nicht sein, nach zahllosen Spielen in modernen Settings war es nur eine Frage der Zeit, bis ein bewaffneter Konflikt aus der Vergangenheit aufgegriffen wird. Auch die Grafik dürfte die meisten Spieler zufriedenstellen. Die aktuellste Frostbite Engine ist ein wahrer Augenschmaus, wenn auf Texturtiefe verzichten mag, vor allem an Maprändern. Technisch kann Battlefield 1 davon profitieren, dass nahezu alle Fehler die man bei einem Spielerelease machen kann, bereits bei Battlefield gemacht wurden.
Am Ende scheinen es Kleinigkeiten, die Spieler aber davon abhalten, wirklich viel Zeit in ein eigentlich gutes Spiel zu stecken. Nicht nur ist die Waffenauswahl gesunken, es braucht gefühlt weniger, um eine Waffe wahrhaftig zu meistern. So kehren selbst die Spieler, die das Spiel wirklich lieben, nach wenigen 100 Stunden bereits Battlefield 1 den Rücken zu. Battlefield 4 oder auch Battlefield 3, das immer noch eine kleine, aber sehr eingeschworene Spielerschaft hat, vermochten eine längere Langzeitmotivation zu vermitteln. Fragwürdige Entscheidungen, wie zusätzliche kostenlose Karten für Premium-Spieler zu veröffentlichen und damit die Spielergemeinde noch mehr zu spalten, helfen Battlefield 1 sich auch nicht, wieder beliebter zu werden.
Wie steht ihr zu Battlefield 1? Habt ihr es bald nach Release wieder an die Seite gelegt oder kann es euch immer noch begeistern?