Ist GTA kein gutes Spiel für die Frauen der Gesellschaft? Das zumindest scheint das Ergebnis einer Studie in Ohio gewesen zu sein.
Auf der Ohio State University in den Vereinigten Staaten wurde eine Studie durchgeführt, die den Titel „Acting like a Touh Guy: Violent-Sexist Video Games, Identification with Game Characters, Masculine Beliefs, & Empathy for Female Violence Victims“ (zu deutsch übersetzt: „Verhalten wie ein Schlägertyp: Brutal-sexistische Videospiele, Identifizierung mit den Spielcharakteren, maskulines Denken und Empathie für feminine Opfer“) trägt. Die Universität nutzte dazu GTA: Vice City und San Andreas für die Kategorie „gewalttätige und sexistische Spiele“, dann Dream Pinball 3D und QUBE 2 für solche, die die Kategorie nicht erfüllen und als weiteres Spiel Half Life für die Kategorie „brutal, aber nicht sexistisch“.
Mädchen und Jungen zwischen 15 und 20 Jahre alt erhielten die Aufgabe die unterschiedlichen Spiele zu spielen und im Anschluss einige Fragen zu beantworten. Sie bekamen ein Foto eines illustrierten weiblichen Jugendlichen, welches von einem Jungen sexuell missbraucht wurde und sollten bewerten, was sie für das Mädchen empfinden.
Der besondere Fokus galt dabei jedoch dem GTA Franchsie, da man nach Abschluss der Studie darauf schloss, dass GTA die Welt vermutlich zu einem schlechteren Platz für Frauen macht. So ergab sich, dass diejenigen, die behaupteten, sie würden sich mit den GTA Charakteren identifizieren, im Endeffekt weniger Empathie und Sympathie für das dargestellte missbrauchte Mädchen empfanden. Außerdem traf diese Gruppe auch Aussagen, die pro-männlich einzuschätzen sind, wie beispielsweise: „Es ist in Ordnung, wenn ein Junge alle Mittel einsetzt, um ein Mädchen zum Sex zu ´überzeugen´.“ Daraus ergab sich am Ende der Studie für die Forscher folgende Schlussfolgerung:
Eines der besten Anzeichen für Aggressionen gegenüber Mädchen und Frauen ist der Mangel an Empathie. Die Studie zeigt, dass brutal-sexistische Spiele wie GTA die Empathie für weibliche Opfer zumindest für eine kurze Zeit reduziert. Diese Senkung der Empathie tretet auf, weil Videospiele wie GTA die maskulinen Ideale gesteigert darstellen und den Glauben schenken, dass „richtige Männer“ taff, dominant und aggressiv sind.
Die beiden Mitverantwortlichen der Studie, Alessandro Gabbiadini und Brad Bushman, äußerten sich nach Abschluss der Untersuchungen jeweils noch einmal zu dem Thema. Gabbiadini wies zum einen auf den bereits bekannten Unterschied zwischen Film und Videospiel hin und die Fähigkeit, dass man in Videospielen alles selbst steuert und sich somit Auswirkungen auf die eigenen Gedanken, Gefühle und das Verhalten ergeben. Bushmans Worte zu dem Thema sind:
Du wirst vermutlich denken, dass Spiele einfach nur harmlosen Spaß bereiten. Aber wenn Jungen sie spielen und sich mit den männlichen Charakteren in den Spielen identifizieren, kann es zu der Übereinstimmung mit einer sehr verstörenden Denkweise über Männlichkeit und wie man Frauen behandelt führen.
Was sagt ihr zu den Ergebnissen?