Das VOID Dolby 7.1 USB-Gaming-Headset ist der leuchtende Headset-Ableger der RGB-Reihe von Corsair. Wir haben dem Device auf den Zahn gefühlt und verraten euch in unserer Review, ob uns das Gerät überzeugen konnte.
Vor nicht allzu langer Zeit hatten wir mit der STRAFE MX bereits eine der Gaming-Tastaturen des Hardware-Herstellers Corsair im Test. Die eigentlich auf Hochleistungs-Arbeitsspeicher spezialisierte Firma aus Kalifornien hat allerdings inzwischen ein breites Angebot an Gaming-Hardware im Portfolio, wozu neben Tastaturen und Mäusen auch Headsets gehören. Bekannt ist Corsair dabei vor allem für seine schillernde RGB-Technik, die deshalb wenig überraschend auch im VOID USB Gaming-Headset wiederzufinden ist.
Verarbeitung und Design
Für unsere Review stellte uns Corsair das schwarze VOID USB zur Verfügung, das Headset ist aber auch in einer weißen Variante erhältlich. Gefertigt ist das VOID USB hauptsächlich aus Kunstoff, die Lautsprechermuscheln und die Unterseite der Kopfstütze sind zusätzlich mit Stoffüberzügen ausgepolstert. Einzig die Aufhängung für die Lautsprechermuscheln sind aus Metall. Das Mikrofon sitzt wie gewohnt an der linken Seite des Headsets, ebenso befinden sich hier der Lautstärke-Regler/Drucktaste und der Ein/Aus-Schalter für das Mikrofon. Beide Bedienelemente sind gut ins Design integriert, vor allem der Button fürs Mikrofon sitzt für unseren Geschmack aber etwas zu wackelig. Allgemein wirkt das VOID aber trotzdem sehr hochwertig, was nicht zuletzt auch durch die schlichte Farbwahl erreicht wird.
Die nach hinten gerichtete Form des VOIDs ist besonders angenehm für Brillenträger. Im Vergleich zu anderen Headsets, welche beim Aufsetzen oft dafür sorgen, dass die Brille verrutscht oder nach vorne gedrückt wird, bringt das Corsair Headset bis auf ganz seltene Ausnahmen keine dieser Unahnnehmlichkeiten mit sich. Die weichen Stoffüberzüge sind dazu vor allem bei längeren Spiele-Sessions ungemein angenehm, viele andere Devices setzen hier auf eher unbequeme Kunstoffüberzüge, welche vielleicht besser nach außen abdichten, aber dafür auch sehr viel unangenehmer zu tragen sind.
Ausstattung
Das VOID USB verfügt, wie der Name bereits dezent andeutet, über einen USB-Anschluss. Das hat auf der einen Seite den Vorteil, dass nur ein Stecker benötigt wird, die Länge des Kabels ist mit 1.80 Meter für ein Headset allerdings schon etwas knapp bemessen, sodass der PC nicht allzu weit vom Benutzer entfernt stehen darf. Hier hätten wir uns definitiv ein Verlängerungsadapter als Zubehör gewünscht.
Die Lautsprecher des Headsets haben einen satten Klang, allerdings kann wie bereits erwähnt die Abdichtung der Stoffbezüge der Lautsprechermuscheln nach außen nicht restlos überzeugen. Auch Lautstärke-Junkies kommen nicht ganz auf ihre Kosten, da das VOID nicht über eine zusätzliche, selbstständige Lautstärke-Regelung verfügt, sondern sich über den Regler lediglich die Lautstärke des PCs anpassen lässt. Das zugehörige Overlay ist allerdings eine Bereicherung, vor allem in Kombination mit kompatiblen Programmen wie der Windows 10 Musik-App. Hier zeigt das Overlay neben der Lautstärkeregelung auch einen kleinen Musikplayer an. Nett!
Der Sound des VOID USBs überzeugt, das eigentliche Highlight des Headsets ist allerdings das Mikrofon. Dank der hervorragenden Geräuschunterdrückung nimmt das VOID ausschließlich die Stimme des Trägers auf, die Qualität der Aufnahme überzeugt dabei und ist für ein Headset-Mikrofon mehr als ordentlich. Mit dem Button am Headset lässt sich das Mikrofon standardmäßig ein- und ausschalten, eine rote LED am oberen Ende des Mikros signalisiert dabei, ob es stummgeschaltet ist oder nicht. Außerhalb von Anwendungen signalisiert das Headset außerdem durch einen Ton, wenn das Mikro ein- oder ausgeschaltet wird. Die Positionierung der LEDs (eine grüne und eine rote) auf der nach außen gerichteten Oberseite ist etwas merkwürdig, da sie nicht im Blickfeld des Trägers liegen. Im Hellen ist das Licht deshalb nur durch ein Auflegen des Fingers zu erkennen.
Ingame und Outgame
Wie bereits erwähnt, ist das VOID kein Headset für Lautstärke-Junkies. Die Soundqualität beim Musikhören oder dem Schauen von Filmen ist nichts desto weniger überzeugend – Klänge werden klar, Bässe satt wiedergegeben.
Dazu bietet die dazugehörige Software nicht nur viele Anpassungsoptionen für die seitlichen LEDs, sondern eben auch für die Kernaufgaben des Headsets – den Sound und das Mikro. Hier könnt ihr entweder aus bereits bestehenden Profilen wie Bass Boost, FPS Competition, Clear Chat oder Movie Theater wählen, oder im erweiterten Equalizer eure ganz eigenen Einstellungen vornehmen. Standardmäßig ist das Profil „Pure Direct“ ausgewählt, was ein schöner Begriff für „keine Einstellungen“ ist. Dank Dolby 7.1 fühlt es sich bei Filmen beinahe so an, als wärt ihr mitten im Geschehen – da keucht euch schonmal ein Ork ins Ohr, ein Pfeil surrt direkt an euren Ohren vorbei oder der Hulk lässt die Erde um euch herum beben. Es ist nicht ganz die 3D-Brille für die Ohren, kommt dem aber ziemlich nah.
Viel wichtiger ist aber die Performance des VOIDs beim Gaming – und hier lässt das Headset seine Muskeln spielen. Zugegeben, wer das Spielen mit Headsets nicht gewöhnt ist, wird erstmal ein wenig überfordert sein damit, dass die Geräusche auf einmal von allen Seiten auf einen einprasseln und nicht nur von vorne, aus den Lautsprechern. Aber genau das zeigt die Stärke des VOIDs – egal ob Schüsse, Schritte, Explosionen – solange die Spielengine es hergibt, wisst ihr dank dem VOID sehr präzise, von wo bestimme Geräusche kommen. Games mit guten Waffensounds wie etwa Battlefield werden durch das Corsair Headset noch mehr zum Leckerbissen für die Ohren – auf der anderen Seite macht auch das VOID schlechte Soundkulissen nicht besser, Wunder sollte deshalb niemand erwarten.
Funktionsumfang
Da das VOID zur RGB-Familie von Corsair gehört, wartet es an den Außenseiten der Lautsprechermuscheln mit farbenfrohen LEDs in Form des Corsair Firmenlogos auf, mit Unterstützung für „gerade einmal“ 16,8 Millionen Farboptionen.
Spaß beiseite, die Anzahl der Farboptionen ist gigantisch und lässt sich mit der zugehörigen Software „Corsair Utility Engine“ nach Lust und Laune anpassen. Allein der Nutzen davon ist uns nicht ganz schlüssig – trägt man das Headset auf dem Kopf, wo es nunmal hingehört, sieht man vom Farbspektakel rein gar nichts. Für Fans von Lichteffekten aber sind die Anpassungmöglichkeiten des VOID USBs wie bei allen RGB-Geräten von Corsair schier endlos. Die Farben lassen sich in verschiedener Abfolge und Zusammenstellung auch in situationsabhängigen Profilen einrichten – dem kreativen Hirn sind hier keine Grenzen gesetzt. Lediglich eine Option, um das Leuchten einfach auszustellen, konnten wir nicht finden – uncool! Steht der PC beispielweise im Schlafzimmer, muss man ihn entweder über Nacht abschalten oder das Headset ausstecken, um nicht durch die Discobeleuchtung des VOIDs vom Schlafen abgehalten zu werden – beides irgendwie nervig. Es ist hier ein kleiner Umweg nötig, um die Beleuchtung abzuschalten: Startet zuerst die Corsair Utility Engine und wählt das Profil „Default“ aus. Wechselt dann rechts daneben in der Anzeige den Reiter Beleuchtung aus (neben Audio, nicht oben neben Aktionen). Hier wählt ihr als Effekt durchgehende Farbe und als Farbton schwarz aus – die LEDs sind nun aus, kleiner Nachteil ist aber, dass die Zusatzsoftware dauerhaft laufen muss.
Das VOID zielt natürlich in erster Linie auf Gamer ab. Dafür stattet Corsair sein Headset mit den Funktionen InfoMic und Cue Control aus – InfoMic verwendet die bereits beschriebenen Leuchten am oberen Ende des Mikrofons, um den Spieler über EQ-Einstellungen, Dolby und die Stummschaltung des Mikrofons zu informieren. Wie bereits erwähnt ist diese Lösung zwar innovativ, aber trotzdem etwas unglücklich umgesetzt. Cue Control nennt sich die Steuerung über den Lautstärke-Regler, der wie bereits beschrieben auch als Drucktaste fungiert. Darüber kann der Träger zum einen die Lautstärke direkt im Spiel anpassen und zum anderen mithilfe der Drucktaste EQ-Voreinstellungen ändern und Dolby 7.1 ein- oder ausschalten.
Zur Kompatibilität: Laut der Hersteller-Seite ist das VOID zwar nur mit Windows Vista, 7 oder 8 kompatibel, allerdings haben wir den Device mit einem Windows 10 Rechner getestet und konnten keine Probleme mit dem Betriebssystem feststellen. Alle Treiber und Zusatzsoftware funktionierten einwandfrei. Die von uns geteste Version liegt dabei bei einem Preis von ca. 100 Euro.
Fazit
Zugegeben, ich bin eigentlich ein erklärter Fan von In-Ear Kopfhörern, vor allem, was den Sound betrifft. Doch sind In-Ears natürlich keine Wahl fürs Zocken. Das Corsair VOID USB dagegen hat mich restlos überzeugt. Ganz besondere Freude habe ich aber am Mikrofon des Headsets gefunden – die Qualität ist super, die Geräuschunterdrückung spitze. Als Brillenträger war ich vor allem erleichtert, dass das VOID nicht in einer Tour mein Brillengestell durch die Gegend schiebt – wie bei den meisten anderen Headsets leider üblich. Nur mit einer Sache konnte ich mich bisher gar nicht anfreunden – den leuchtenden Seiten. In meinen Augen steckt nicht wirklich ein Sinn darin, da man die LEDs sowieso nicht sieht, wenn man das Gerät trägt. Für User, die ihren PC dauerhaft laufen haben, ist diese Art der Discobeleuchtung dann doch eher störend, lässt sich aber durch einen kleinen Trick problemlos abschalten.