Battlefield, Call of Duty, Crysis, Destiny, Halo, Titanfall… die Liste der Shooter ist lang und wird immer länger. Doch bis auf das Setting unterscheiden sich die meisten eher wenig. Stumpfe Ballerei, nachdenken unerwünscht.
Vorweg, ich will nicht behaupten, dass alle diese Spiele grundsätzlich schlecht sind. Auch nicht, dass man keinen „Skill“ benötigt, um in ihnen bestehen zu können. Ganz im Gegenteil. 90% aller CoD-Spieler werden mich in jedem Shooter über den Haufen schießen, weil ihre Reflexe einfach besser sind. Aber ist allein das ausschlaggebend?
Für mich nicht. Ich möchte herausgefordert werden, wenn ich ein Spiel spiele. Ich möchte nachdenken, meine nächsten Schritte planen, mit meinen Mitspielern kommunizieren (und zwar nicht nur auf der „deine Mutter ist ne fette, fette Schlampe“-Ebene) und auf verschiedenste Weise an Situationen herangehen können. Taktische Tiefe bieten Shooter heute kaum noch, nehmen wir einmal Arma raus, das mir aber auf andere Art und Weise nicht zusagt. Ich kann mich an keine Spielrunde mehr erinnern, in der meine Kollegen und ich uns wirklich absprechen mussten. Vielleicht schreien fünf Leute durcheinander, wo der Gegner wieder abhängt, dass sein Ping scheiße ist, er hunderttausend Kugeln frisst und sowieso alle anderen Hacker sind.
Aber soll es das sein, das Teamplay? Meine Hoffnung für dieses Jahr beruht momentan auf Rainbow Six, ein Konzept, dass die Shooter-Szene umkrempeln könnte. Wenn Ubisoft es nicht vermasselt. Ein rundenbasierter Ego-Shooter auf kleinen Maps, teambasiert, kein Respawn, jeder Charakter nur einfach belegbar. Allein das hört sich für mich schon unglaublich vielversprechend an. Von der Zerstörung und andere Features mal abgesehen. Rainbow Six Siege, wirst du der Game-Changer? Ich bin weiterhin skeptisch. Jedes Battlefield und jedes Call of Duty und überhaupt jedes neue FPS-Game beansprucht für sich, alles besser, toller und intelligenter zu machen. Doch das ist meistens nicht der Fall.
Die Community stumpft immer mehr ab und gibt sich mit der Sch**** zufrieden. Die so „erwachsenen“ Spieler sperren sich teilweise gegen jeden Gedanken, der einem Spiel Tiefe verleihen könnte. Sind wir so oberflächlich? Geht es am Ende wirklich nur ums Rumballern, möglichst viele Gegner auf hübschen Maps niederzuknallen? Machen die Entwickler also alles richtig?
Ich sträube mich dagegen. Ich erhoffe mir von jedem neuen Shooter, dass er den Standards eines Jahres 2013, 2014 oder 2015 genügt. Spieler, die sich in Fahrzeuge beamen, Schalter, die sich durch Magie betätigen, Armeen, die sich in unendlichen Wellen die Köppe einschießen, Teams, deren einzige Kommunikation aus „deine Mutter“, „du hackst doch“ und vielleicht noch einem liebevollen „F*** dich, du ver******* H****sohn“ besteht, Singleplayer, die schlauchförmiger und langweiliger als Staubsaugerrohre sind und so viele weitere Ungereimtheiten will ich nicht haben. Doch sie kommen in jedem Shooter, gestern, heute und morgen, immer wieder. Und das ist, warum ich wirklich am Rad drehe!