Lange haben die Fans nach Star Wars – The Force Awakens bangend auf Rogue One gewartet. Am 15. Dezember ist es nun so weit und der Film ist endlich in den Kinos.
Rogue One – A Star Wars Story, das ist der vielversprechende und doch nichtssagende Titel des neuesten Filmes im Star Wars Kino-Universum. Nach The Force Awakens nun der zweite Film der neuen Generation. Die Trailer des Filmes sahen beeindruckend düster aus, der Film wirkte schon vor Release deutlich erwachsener als andere. Rogue One, um den Film kurz zeitlich einzuordnen, findet zwischen der dritten und der vierten Episode statt. Oder eben zwischen dem sechsten und ersten Film, beziehungsweise dem letzten Film der Prequel-Trilogie und dem ersten der Original-Trilogie von 1977.
Inhaltlich geht es um die Rebellengruppe, die versucht die Pläne für den Todesstern, Vaders brachiale Vernichtungswaffe, zu stehlen. Rogue One stellt dabei den ersten von insgesamt drei Anthology-Filmen dar, die zusammen mit der Sequel-Trilogie angekündigt wurden. Stilistisch unterscheidet sich der Film vor allem durch seine starke Betonung von Krieg. Während die Teile der eigentlichen Star Wars Saga weniger den Fokus auf die eigentliche Brutalität der bereits im Titel steckende Kriege legt, kommt Rogue One diesbezüglich gänzlich anders.
Doch fangen wir mal ganz am Anfang an. Rogue One kann mit einer durchaus beachtlichen Riege an Schauspielern aufwarten, so hat unter anderem der unverwechselbare Mads Mikkelsen eine Rolle. Auch Fans epischer Karate-Filme bekommen ihr Fett weg, denn mit Donnie Yen bekommt auch der Ip Man-Schauspieler eine Rolle. Wer sich nun fragt, wie man asiatische Kampfkunst mit Star Wars verbinden kann, der möge sich an die Doppellichtschwerter so mancher Charaktere erinnern. Ja, ein Stabkämpfer, der zudem auch noch blind ist, passt ins Universum. Und wenn einer diese Rolle hervorragend erfüllen kann, dann Donnie Yen.
Auch die nächste weibliche Hauptrolle stört überhaupt nicht, denn die Britin Felicity Jones, 2015 für den Oscar nominiert, macht ihren Job überzeugend. Während die Entwicklung von Rey in The Force Awakens sehr plötzlich und nicht ganz stimmig geschah, passt bei Jyn Erso nahezu alles. Natürlich wird man immer Dinge auszusetzen haben, aber man kann es eben auch nicht allen Recht machen. Über Jyn erfährt in dem in sich abgeschlossenen Film eben genug, sodass ihre Rolle plausibel ist. Aus dem Budget von 200 Millionen US-$ wurde ein angenehm mehr als zwei Stunden füllender Film geschaffen.
Besonders geschickt wird auch bei Rogue One das Thema Hoffnung hervorgestellt. Der Film geschieht eben vor Episode IV, die mittlerweile den Beinamen „A New Hope“ trägt. Dass Rebellion aus Hoffnung entsteht, das ist der Mut machende Satz, mit dem Jyn ihre Mannschaft auf die unmöglich scheinende Mission vorbereitet. Beim Imperium einbrechen und mal eben Todessternpläne klauen, das scheint unmöglich. Trotzdem gibt es Hoffnung. Und noch während der coole Sidekick-Roboter K-2SO die gegen 100% gehende Wahrscheinlichkeit zu scheitern ausrechnet, reißt einen der Film immer mehr mit. Die Action baut sich gut auf und bis zur letzten Minute bleibt es spannend. Endlich wieder ein Film, der nicht nur mit Hollywood-Kitsch aufwartet. Klar, eine Prise davon tut durchaus gut, aber zu viel verdirbt den Film.
An einigen Stellen kämpft Rogue One ein wenig damit, all die vielen Charaktere vorzustellen. Im Großen und Ganzen aber wird behutsam der Fokus auf Jyn gelegt, ohne sie übermächtig erscheinen zu lassen. Auch fällt es nicht negativ auf, dass manche Szenen nachgedreht wurden, um nicht zu sehr ins Genre der Kriegsfilme abzudriften. Regisseur Gareth Edwards hat ein geschicktes Händchen bewiesen. Zudem liefert der Film einen angenehmen Soundtrack von Michael Giacchino. Die Star Wars Musik wurde schön neu interpretiert, ohne dabei zu sehr abzudriften.
Insgesamt funktioniert Rogue One – Star Wars Story getrennt von der Prequel- und Original-Trilogie. Wer aber Rogue One guckt, sollte auch die anderen Filme gesehen haben, denn für Referenzen wird genug gesorgt. Vor allem aber passt sich der Film perfekt ins Universum ein. Natürlich funktionieren die Filme auch ohne ihn, aber mit ihm wirds nicht schlechter. Ganz im Gegenteil, während sich Fans nicht sicher waren, ob Episode VII wirklich hätte sein müssen, Rogue One liefert unfassbar viele Details über den Kampf um die Todessternpläne. Diese Pläne sind schließlich für Episode IV entscheidend.
Am Ende muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden, ob er bereit ist, für den Film ins Kino zu gehen. Geboten kriegt man auf jeden Fall was. Auch wenn wir hier selbstverständlich nichts über den Film verraten werden, was über die Trailer hinausgeht, wollen wir zumindest so viel verraten: Besser als Episode VII schneidet der Film auf jeden Fall ab. Wer sich also nicht entgehen lassen möchte, wie die Rebellion an die Todesstern-Pläne gelangt ist, der sollte sich eine Kinokarte besorgen.
Wer immer noch nicht ganz überzeugt ist, dem legen wir die Trailer ans Herz: