Jeff Kaplan äußert sich im Forum zu Overwatch und meint, dass das Spiel gut ausbalanciert ist. Spieler sollten eher neue Taktiken erfinden, statt ein Rebalance zu fordern.
Nicht immer widmen sich Entwickler ihrer Community, wie sie es bei Blizzard tun. Unter Beweis stellt es Jeff Kaplan, der sich zu dem Thema Balancing in Overwatch ausspricht. Um genau zu sein, antwortet er auf einen Thread im Forum, wo sich über den „sehr langsamen Zyklus“ des Rebalancing beschwert wird. Dabei wird Kaplan sehr genau und führt seine Gedanken in einem langen Text aus. Macht aber klar, dass es nur seine persönliche Einstellung ist.
Kaplan stellt klar, dass Overwatch nicht perfekt ist. Und auch, dass einige Helden gewiss noch einer Anpassung bedürfen. Jedoch sieht er nicht, dass irgendwo dringender Handlungsbedarf besteht. So zum Beispiel hat man zwar Roadhog entsprechend wegen der One-Hit Combo mit dem Greifhaken abgeschwächt, jedoch wäre er weiterhin nicht da, wo man ihn haben wolle. Und auch die viel und oft angesprochene Mercy-Wiederbelebung sei zwar im Spiel teilweise sehr frustrierend, jedoch wäre das nicht „der Untergang der Welt“ und gewiss nicht „Spielzerstörend“. Kaplan pocht auf eine langsame und gewissenhafte Problembehebung, da bisherige Probleme das Spiel nicht wirklich beeinträchtigen. Dabei verwendet er Roadhog und Mercy nur als zwei kleine Beispiele.
Die „Dive“-Meta Taktik
Tatsächlich, so Kaplan, hängt Balance oft mit der Wahrnehmung der Spieler zusammen. So seien Spieler, die auf die Helden Symmetra und Torbjörn zurückgreifen, nach der Statistik die häufigsten Gewinner. Jedoch scheint hier keiner einen Nerf zu fordern, da die Charaktere dazu auch noch die am wenigsten gespielten sind.
Dass der Eindruck der Spieler oft entscheidet, macht Kaplan auch am Beispiel von D.Va klar. Die Heldin wurde vor einigen Monaten abgeschwächt, nachdem dies von der Community so gefordert worden ist. Doch dann hieß es, D.Va wäre nun unbrauchbar geworden. Kaplan und sein Team blieben aber ruhig und warteten ab. Und nun ist D.Va einer der wichtigsten Helden in dem sogenannte „Dive“-Meta-Gameplay. Das Meta-Gameplay beschreibt dabei die Art und Weise, welche Taktik die meisten Spieler im Spiel nutzen.
Bei der Dive-Taktik handelt es sich um die eine Team-Combo, die vor allem aus schnellen und sehr wendigen Helden besteht. Helden wie Tracer, Genji oder eben D.Va. Mit diesen Helden versucht man an bestimmten Engpässen einfach „durch zu tauchen“, um dann gezielt Helden aus dem Gegnerteam zu eliminieren und Chaos zu stiften, die das Rest des Teams ausnutzen kann. Diese Meta gefalle Kaplan besonders, sie ist „spaßig zu spielen und schön anzuschauen“.
Aufgabe der Community, die Meta zu verändern
Jedoch findet er auch, dass er und sein Team nicht dafür verantwortlich ist, mit Balance-Updates die Meta zu verändern. Vielmehr sei dies die Aufgabe der Spieler und der Community. Nur weil Symmetra nicht so häufig gepickt ist, müsse man nicht mit einem Update sie zu einem „Must Pick“ im Spiel machen. So sollen Balance-Updates nur dazu dienen, wenn ein Held tatsächlich unbalanced ist, und die Änderung wirklich nötig für ein faires Spiel ist.
Kaplan findet es immer gut, wenn sich in einem Spiel wie Overwatch neue Meta-Taktiken entwickeln, so wie es mit der „Drei-Tanks“ Taktik geschah. Meistens passiert dies während eines professionellen Turniers, wo ein Team plötzlich eine neue Combo austestest und damit sehr erfolgreich ist, am besten sogar das Turnier dominiert. Am Ende wünscht sich Kaplan aber vor allem eines:
„Ich möchte nicht dem besten Genji-Spieler mit Zarya spielen sehen – Ich möchte ihn Genji spielen sehen. Und auch, wie so viele von euch einen Helden als „Main“ spielt – Ich will nicht, dass das Spiel – oder dein Gegner – dir sagt, dass du diesen Helden nicht spielen darfst.“