Wir heißen euch herzlich willkommen zum zweiten Teil der Reise durch die Gefilde unfassbar schlechter Shooter, die besser nicht erschienen wären. Diese Shooter haben ebenfalls durch miese Technik oder schlechtes Gameplay überzeugt.
In der vergangenen Ausgabe haben wir euch von Shootern erzählt, die besser in der Versenkung hätten bleiben sollen. Dazu zählten bisher nicht immer nur kleine Indie-Titel, bei denen es meist aufgrund fehlender Finanzen nicht so ganz hingehauen hat, sondern auch Major Releases sind in die Kritik geraten. Dazu zählten Lizenzbomben wie beispielsweise Terminator und South Park. Das Ende der Fahnenstange ist aber immer noch nicht erreicht und wir haben natürlich noch weitere Kracher in petto, nämlich die Shooter, die besser nicht erschienen wären.
Turning Point: Fall of Liberty
Wenn man darüber nachdenkt, dann war die Thematik bei Turning Point recht geil. Die Nazis haben den zweiten Weltkrieg gewonnen und deren Machtbereich ein kleines bisschen ausgeweitet. Genauer gesagt, bis nach Amerika. Da kommt einem ein Film wie „Vaterland“ ins Gedächtnis, ein toller Film mit Hauptdarsteller Rudger Hauer. Super Movie, super Handlung, alles toll. Dann ist die Bahn ja frei für einen tollen Shooter. Leider weit gefehlt. Die vermeintlich freie Bahn war eher ein Hürdenlauf, denn statt einen außergewöhnlichen Shooter zu produzieren, hat Spark Unlimited leider nur eine spielerische Durchschnittskost abgeliefert. Grafik annehmbar, war alles noch völlig ok, die Sounduntermalung und die Musik war dahingehend top, aber durch völlige Inspirationsfreiheit wurde einem die Freude an der spannenden Idee genommen.
Da fragt man sich, warum ein Spiel mit einer solchen Geschichte nicht intensiv einer Qualitätsprüfung unterzogen wird. Man muss doch erkennen, dass im Singleplayermodus und Multiplayerteil keinerlei Neues an spielerischen Qualitäten auftritt. Shooter-Einerlei von A-Z, technisch ok, aber im Vergleich mit anderen Produkten schneidet Turning Point leider schlechter ab und so etwas sollte das Entwicklerteam doch merken. Genau aus diesen Gründen verschwand der hoch angepriesene Titel genauso schnell in der Versenkung, wie er gekommen war. Eigentlich schade, denn hier wurde mal so richtig Potenzial verschenkt.
Matrix: Path of Neo
Um es einmal vorauszunehmen: Wer Matrix nicht kennt, hat schlicht die Welt verpennt und wird bei diesem Shooter/Prügel-Mix nicht einen Funken Handlung begreifen. Shiny Entertainment, die schon einmal in unserer Liste der schlechten Shooter in Erscheinung getreten sind, haben dieses Machwerk im Jahre 2005 über Warner Brothers veröffentlicht und tatsächlich haben über 6 Mio. Käufer sich das Spiel angetan. Wir sprechen hier von Matrix, einem der absoluten Überfliegerlizenzen aller Zeiten, die wahrscheinlich nur noch von Star Wars und Harry Potter überboten werden, also sollte der Fokus auf Spielbarkeit, Erscheinungsbild und soundtechnischer Untermalung liegen. Shiny Entertainment hat es den Erwartungen nach… verbockt. Matrix: Path of Neo ist actionreich und kann anspruchsloses Publikum vielleicht überzeugen, aber alle anderen Gesichtspunkte fallen negativ auf.
Die krude Handlung ist ein absolutes Desaster. Selbst Kenner und Liebhaber der berühmten Trilogie können dem Handlungswirrwarr kaum folgen. Die Grafik ist im Vergleich zu Zeitgenossen weniger als nur durchschnittlich. Matschige Texturen kommen ebenso oft wie detailarme Level vor, die Charaktere sprechen nicht lippensynchron und die Missionen sind einfach nur ein Witz. Angeblich haben die Wachowski`s eine neue Filmtrilogie in Planung und die ersten Infos sollen bereits bei Warner eingegangen sein, aber ob uns da noch einmal so ein Filmjuwel ins Haus steht, bleibt abzuwarten. Ein neues Spiel bleibt uns hoffentlich erspart.
Elite Forces: Navy Seals
Der Titel spricht Bände, denn fantasieloser geht es nicht. Genau wie die zahlreichen Filmvorbilder, die es größtenteils nicht in die Hall of Fame geschafft oder einen Oscar verdient haben, ist dieses Spiel von Jarhead Games ein absoluter Kracher, und zwar im negativsten Sinne überhaupt. Die Story ist gar nicht so hanebüchen und man ist mit seiner Einheit in der Weltgeschichte unterwegs, um gegen die Bösen zu kämpfen. Dabei hat der Feind grundsätzlich immer (!) nur eine AK-47 im Gepäck, da alle anderen Waffen im Darknet scheinbar ausverkauft waren. Und damit sind wir schon am Ende der positiven Berichterstattung über diesen Shooter angelangt.
Die Grafik ist, um es einmal galant auszudrücken, selbst für die damaligen Verhältnisse aber sowas von unter aller Kanone. Grafikfehler en masse, Hitboxen hat man scheinbar ganz außen vor gelassen, denn die Feinde schießen dermaßen oft ganze Magazine auf euch ab, ohne auch nur einmal zu treffen. Der Grund ist nicht einmal, dass ihr unter der Uniform einen blauen Strampelanzug mit roten Socken, ein Cape und eine rote Unterhose über dem Strampler tragt, sonder weil… Tja, weil es einfach so ist. Entweder findet man sich damit ab oder man wechselt das Spiel. Optisch und technisch ist Elite Forces: Navy Seals ein absoluter Storno und verdient den Titel eines schlechten Shooters mit Bravour.
Vivisector : Beast Within
Was sich Action Forms, ein russischer Entwickler, bei diesem Shooter gedacht hat, ist schier unbegreiflich. Da kommen Panzerbären und Mörsergorillas, Flammenwerfer-Jaguare und Elektrohyänen vor, denn ein scheinbar wahnsinniger Forscher namens Dr. Morhead hatte offenbar nichts besseres vor, als Tiere mit Waffentechnik zu kreuzen. Die Story dazu ist schnell erzählt und zwar geht es um… Fertig! So simple is that. Die stumpfsinnige Handlung wird durch kurze Videoclips und dramaturgisch wertlose Sequenzen erzählt und dürfte noch nicht einmal Handlung genannt werden. Bei Vivisector gilt das Motto, mehr ist weniger, also das Mehr an Action macht extrem viel weniger Spaß. Dabei sind die Gegner anfangs noch ganz lustig anzuschauen, nutzen sich aber innerhalb von Minuten ab, da immer gleiche Gegnertypen auf einen zurollen.
Außerdem steht die Grafik äußerst schlecht da, denn es hat nicht nur zur Erstellung von eckigen Schauplätzen gereicht, sondern die aufgeklebten Texturen verdecken nicht einmal alle Untergründe und sehen dazu noch verzerrt und schwammig aus. Die Feinde greifen alle einfach nur stumpf an und kommen teils in Horden auf den Spieler zugestürmt und die Bugs im Spiel sorgen für weiteren Unmut. Auch die Tatsachen, dass man nicht nachladen muss und die Untertitel gespickt mit Fehlern sind, machen diesen Shooter ebenfalls nicht besser. Ein mieser Shooter? Aber klar!
Kwari
Hinter diesem kurzen Namen verbirgt sich ein ebenso kurzweiliges Spiel. Damit ist aber nicht gemeint, dass Kwari Spaß bereitet, sondern nach einer kurzen Weile ist man dieses Spiels überdrüssig oder man löhnt reales Geld. Anfangs steht der Slogan im Raum, dass man mit Kwari echtes Geld verdienen kann. Da denkt man sich, dass man ausgesorgt hat, denn mit Zocken Kohle zu verdienen, ist ein nicht unübles Berufsschema. Kostenfrei runtergeladen und im „Free-Mode“ kurz trainiert, um sich dann im „Real-Mode“ gegen andere zu behaupten, aber nicht, ohne sich vorher gegen echtes Geld die Munition dafür gekauft zu haben.
Und da genau liegt der gepfefferte Hase im Dreck (oder so ähnlich…), denn technisch ist Kwari ein Unreal Tournament-Abklatsch allerbilligster Machart, aber nach dem viel zu kurzen „Kostenfrei“-Modus wird die Knete für das Weiterspielen fällig. Dabei ist es extrem schwierig, vernünftige Mitstreiter für ein paar lohnenswerte Schießereien zu bekommen, denn ein Matchmaking dauert unter Umständen mehrere Stunden, da sich aufgrund der (geld)technischen Aufmachung nicht allzuviele Spieler auf den Servern herumtreiben. Noch ein schlechter Shooter? Boah, ey, aber sicher!
NRA Varmint Hunter
Wir kommen zum wohl schlechtesten Shooter, den es jemals gegeben hat. Die Rede ist vom NRA (National Rifle Association) unterstützten Jagdsimulator NRA Varmint Hunter und dessen Wertung von 14 / 100 Punkten!
Dieses Ding ist an technischem Unvermögen kaum zu überbieten und liefert ein ständiges „Hoch auf die Waffenlobby“. Man mag es mögen, aber was die NRA einem da an Unwahrheiten in Bezug auf das Spiel reinwürgt, ist einfach kaum zu fassen. Da ist die Rede vom „realistischen Jagen“, von „noch nie dagewesenem Realismus in Bezug auf die zu jagende Tierwelt“, dem „Vergnügen am Schießen“ und so weiter. Wenn das Spiel denn funktionieren sollte (was es meist wegen gravierender Grafikfehler so gut wie nie tut…), kann man lediglich mit einem Fadenkreuz das meist weit entfernte Getier anvisieren und auslöschen. Dabei muss man auf Windrichtung und Windgeschwindigkeit achten.
Zwei legendäre Fazite haben damals das Urteil dieses unterirdischen Machwerks geprägt, und zwar lautete das erste
Es macht sicherlich mehr Spaß, Steine gegen Autos zu werfen, statt diesen Unrat zu spielen!
und das zweite setzte noch einen drauf mit dem Spruch
NRA Varmint Hunter: Die Faszination des Jagens… Ohne die Faszination und ohne das Jagen…
Also da kann man doch froh sein, wenn man solch einen Unfug nicht spielen muss und sich stattdessen einem Call of Duty: Ghosts hingeben kann. Das ist mit Sicherheit noch besser als alle Titel, die wir bis dato hier kennengelernt haben. Aber auch hier gilt der Wahlspruch, dass es heutzutage immer noch bessere Shooter gibt.
In diesem Sinne…
Welche Vorschläge habt ihr denn noch zum Thema „Schlechte Shooter“?