Auch wenn es der eigentlich ausgediente Shooter von DICE ist, mit den Battlefield 4 Legacy Operations schlägt das Team rund um die grafisch aufwendigste Multiplayer-Shooterreihe wieder zu, denn erneut bekommen wir eine frische Map, gratis für alle.
Battlefield wurde mit dem Season-Pass Premium im Oktober 2013 veröffentlicht. Eigentlich sollte das Spiel fünf DLCs mit jeweils vier neuen Karten bekommen, doch dann kam alles anders. Der Launch war desaströs, die Fangemeinde enttäuscht und bis zum Februar 2014 konnte man nicht wirklich von einem fertigen Spiel reden. Dann kam die Idee von DICE, die das Bild auf die Serie, die Community und auch DICE wieder in positives Licht rücken sollte, zumindest langsam, aber sicher. Die Rede ist von dem Community Test Environment, mit dem zunächst der extrem fehlerhafte und schlechte Netcode verbessert werden sollte und dann das Spiel selbst. Die wohl größte Bekanntheit erlangte das CTE aber erst, als das letzte große DLC dort öffentlich getestet wurde, damit es mit so wenig Bugs wie nur irgend möglich ausgeliefert werden kann. Nach Final Stand war eigentlich Schluss bei Battlefield 4, aber DICE sah sich seiner, trotz zahlreicher Bugs und Glitches zwar enttäuschten, aber treuen Community gegenüber verpflichtet, sich zu entschuldigen. Dies war der Beginn von mehreren Projekten, die alle dieses Jahr erschienen und mit der dritten kostenlosen, zusätzlichen Karte, die am 15. Dezember 2015 erschienen ist, wohl nun ein würdiges Ende findet. Mit den Battlefield 4 Legacy Operations findet eine beliebte Karte aus den guten, alten Battlefield 2 Tagen ihren Weg in die Moderne und auch eine der meistgespielten Gebiete aus Battlefield 3 kommt erneut zur Geltung. Die Rede ist von Dragon Valley, die größte Karte, die jemals für Battlefield 4 veröffentlicht wurde und dem Team-Deathmatch-Bereich der Karte Noshar Kanäle. Wir haben uns direkt in die Schlacht gestürzt, um herauszufinden, ob DICE wirklich gute Arbeit mit diesem Remake geleistet hat und ob auch Noshar würdig umgesetzt wurde.
Gameplay
Dragon Valley ist die größte Map, die Battlefield 4 je erhalten hat. Mit insgesamt acht Einsatzpunkten bei Conquest Large merkt man schnell, dass der Fokus der Karte auf Vehikel-Gameplay liegt. Zu Fuß würde man in manchen Bereichen recht schnell graue Haare bekommen, denn die Distanzen sind für Battlefield-Verhältnisse tatsächlich recht immens. Es gibt Karten bei Battlefield, bei denen mehr Fahrzeuge am Spawn auswählbar sind, da aber an den Einsatzpunkten auch Fahrzeuge spawnen, ist dieses Problem recht schnell umgangen. Dazu sollte man außerdem bedenken, dass die beiden Einsatzpunkte Golf und Hotel eher ungeeignet für die größeren Fahrzeuge sind, da es dort eng und unübersichtlich ist, was wiederum für Fußsoldaten mit Raketenwerfern eine perfekte Umgebung ist.
Damit das Gameplay mit den zahlreichen Fahrzeugen dennoch gut funktioniert, wurde ein altes Feature aus Battlefield 2 übernommen, welches die Brücken betrifft. Auch bei Battlefield 4 wird es wieder möglich sein, mit dem Repair-Tool die Brücken zu reparieren, wenn sie durch Beschuss zerstört wurden. Für die Luftkämpfer unter euch gibt es gute Nachrichten, denn Dragon Valley birgt einen größeren Luftraum, als es sich auf den ersten Blick erahnen lässt, was DICE vor allem durch einen recht simplen Trick erreicht: Zwischen der Bodenkarte und dem Luftraum befinden sich Wolkenlayer, die nicht nur den Luftraum nach oben hin erweitern, sondern auch für eine natürliche Abtrennung sorgen, um die Dynamik der Luftkämpfe zu erhöhen.
Umsetzung Dragon Valley
Der größte Teil der Map ist natürlich der beliebten Karte aus Battlefield 2 nachempfunden, allerdings ist es nicht eine blinde Kopie, es wurde durchaus was verändert. Dabei handelt es sich nicht nur um kosmetische Änderungen, so wird Veteranen auffallen, dass es wesentlich mehr Bäume gibt, die zudem auch wesentlich detaillierter sind. Die starke Frostbite-Engine macht’s möglich, wodurch die Karte einfach umwerfend schön aussieht, allerdings ohne dabei die Wurzeln zu vergessen. Da natürlich auch auf der Karte ein paar Jahre ins Land gegangen sind, haben sich die Gebäude und Dörfer auf der Map ein wenig entwickelt. So zeigt sich nicht nur der Tempel auf der Insel in der Mitte in frischem und größerem Gewand, auch das Kraftwerk ist nun wesentlich größer und auch das Dorf ist gewachsen. Sowohl der Dorf- als auch der Tempelbereich bieten ein wenig mehr Möglichkeiten für Infanteristen, als der restliche Teil der Karte. Insgesamt aber fällt auch hier auf, dass die großen Karten bei Battlefield sehr fahrzeuglastig sind, Infanteristen müssen wirklich geduldig sein. Es empfiehlt sich wirklich, ein Fahrzeug zu nutzen.
Steigt man in eines der Fahrzeuge und bewegt sich ein wenig aus dem Spawnbereich, eröffnet sich schnell die Weite der Karte und im ersten Moment hält man für eine kurze Zeit inne und genießt den Ausblick auf die wirklich atemberaubenden Szenerie. DICE hat wirklich ganze Arbeit mit dem Remake der Karte geleistet und viel Energie hineingesteckt, was bei den zahlreichen Details wirklich positiv auffällt. Dank der wachsamen Augen der CTE-Gemeinde hat die Karte zudem wenige Bugs und Glitches die derzeit bekannt sind, was angesichts mancher „Leistungen“ von DICE in der Vergangenheit von Battlefield 4 angenehm ist. Insgesamt fällt neben einigen bekannten, für das Spiel typischen Problemen kaum etwas negativ auf. Wie ausgeglichen das Gameplay ist, wird sich erst mit der Zeit zeigen, uns ist bis jetzt kein Punkt aufgefallen, an dem DICE ein wenig mehr Zeit in das Mapbalancing hätte stecken können.
Umsetzung Noshar-Bereich
Noshar Kanäle war und ist vermutlich die beliebteste Deathmatch-Karte von Battlefield 3. Unzählige Spieler haben viel Zeit zwischen den Containern der Hafenanlage verbracht und könnten sich sogar blind dort zurechtfinden. Weil sich sehr viele Spieler den Team-Deathmatch-Bereich der Karte für Battlefield 4 gewünscht haben, hat DICE sich dazu entschlossen, einen Teil des Dragon Valleys ein wenig umzugestalten. Bei den normalen Spielmodi gelangt ihr gar nicht in diesen Bereich, lediglich per Helikopter oder Jet kann man dorthin gelangen, wählt ihr allerdings Team-Deathmatch aus, so gelangt ihr direkt in das Gefecht zwischen den Containern. Dabei fällt vor allem eine Sache schnell auf: Viel hat sich nicht verändert, die Karte wird von fast den gleichen Spielertypen besiedelt wie auch schon bei Battlefield 3. An den äußeren Bereichen stehen oder liegen die Scharfschützen, auf den Containern und in Ecken im Bereich der Container trifft man auf liegende LMG-Schützen und wenn man nicht von den beiden Spielertypen erledigt wird, kommt der nächste mit einer Shotgun um die Ecke. Und Ecken gibt es wahrlich viele bei Noshar.
Wer also Team-Deathmatch mit etwas mehr Platz mag, der sollte vielleicht nicht sein Glück bei Noshar versuchen, ansonsten kann es auf der beliebten Container-Karte schnell zur Frustration kommen. Wer allerdings auf die engen Räume und sehr schnellen und dadurch sehr intensiven Kämpfe steht, der dürfte sich auf Noshar auch bei Battlefield 4 wieder heimisch fühlen, denn die Karte erfüllt all diese Anforderungen und sieht dazu in der Version von 2015 nochmal so gut aus. Ob sich Noshar in der Battlefield 4 Version allerdings genauso gut behaupten kann wie bei Battlefield 3, wird die Zeit zeigen.
Fazit
Mit dem dritten und wohl letzten kostenlosen DLC Battlefield 4 Legacy Operations erfüllt DICE ein weiteres Mal die Wünsche der Fans und liefert eine nahezu perfekte Karte ab. Auch wenn Dragon Valley zumindest in den großen Spielmodi für Infanteristen eher ungeeignet ist, was allerdings nicht heißen soll, dass es überhaupt nicht möglich ist, so bringt es wirklich viel Spaß, sich auf dieser Karte in die Gefechte zu stürzen. Ob nun eine schnelle Runde Team-Deathmatch im Noshar-Bereich oder ganz klassisch Conquest Large, die Map hat viel zu bieten, das Potenzial wird voll durch DICE ausgenutzt. Da die Karte, die ihr über das Battlefield 4 Legacy Operations DLC erhaltet, eh kostenlos bekommt, können wir an dieser Stelle zwar keine Kaufempfehlung aussprechen, eine Downloadempfehlung allerdings schon.