Das Studio Quantic Dream und Studiochef David Cage müssen sich Rassismus-, Sexismus- und Ausbeutungsvorwürfen stellen. Diese weisen sie vehement zurück und befinden diese als „lächerlich und grotesk“.
Im Zuge der #metoo-Debatte hat es unzählige Schauspieler getroffen, die sich vor allem Sexismus-Vorwürfen stellen mussten. Los getreten wurde die Bewegung, die mit dem Hashtag „#metoo“ im Internet ihren Lauf nahm, mit den Vorwürfen gegenüber Harvey Weinstein. Später traf es auch Kevin Spacey und viele weitere Schauspieler. Viele mussten Konsequenzen aus den Vorwürfen ziehen.
Nun treffen auch das Studio Quantic Dream schwere Vorwürfe von ehemaligen Mitarbeiter. Dabei trifft es auch den Studiochef David Cage. Quantic Dream ist bekannt für Spiele wie Heavy Rain, Beyond: Two Souls oder das kommende Detroit: Become Human. In Beyond: Two Souls spielte bereits Ellen Page die Hauptrolle, die ebenfalls eine wichtige Rolle in der #metoo-Bewegung spielte.
Die Diskussion begann mit den Vorwürfen von fünf Mitarbeitern, die sich über Fotomontagen mit sexuellen, rassistischen und anderen obszönen Inhalten beschweren, die in dem internen Mail-Verkehr durch das Studio kursierten. So soll es auf dem Server sogar einen Ordner gegeben haben, auf dem 600 Bilder mit solchen Fotomontagen lagen.
Und auch David Cage persönlich treffen viele Anschuldigungen. Nicht nur soll er durch sexistische und ungebührliche Äußerung gegenüber Mitarbeiterinnen und Schauspielerinnen aufgefallen, die er auch in der Gegenwart seiner Frau getätigt haben soll. Sondern auch wegen seines hochnäsigen und diktatorischen Verhaltens, wodurch er in der Firma als „Sonnenkönig“ oder „Gott“ bezeichnet wird.
Fast 50 Mitarbeiter verließen das Unternehmen!
Auch soll er durch eine rassistische Bemerkung aufgefallen sein. Bei der Begutachtung von Videomaterial der Überwachungskamera, die einen Einbrecher im Studio zeigen, soll Cage einen tunesischen Mitarbeiter gefragt haben, ob dies sein Cousin sei.
Weiterhin sieht Cage sein Studio als sein privates Reich, in welchem er die Macht hat und tun könne, was immer er will. Aber auch der Mitgründer von Quantic Dream, Guillaume de Foundaumière, muss sich Vorwürfen wegen Sexismus stellen. So soll er auf Feiern sich ungebührend und aggressiv Mitarbeitern genähert haben und taktlos geflirtet haben.
Das Studio selbst besteht 83 % Männern, von 180 Mitarbeitern. Selbst wird die Kultur der Firma als „kumpelhaft“ und „humorvoll“ beschrieben. Doch dem Management wirf man vor, dass den Mitarbeitern zu hohe Arbeitsbelastung auferlegt wird.
So sagt ein Mitarbeiter, man hat einen „15-Stunden-Tag“ und eine „80-Stunden-Woche“. Zwischen 2015 und 2016 verließen fast 50 Mitarbeiter das Unternehmen aufgrund von Depressionen oder dem Burn-Out-Syndrom.
Jedoch weisen sowohl David Cage und Guillaume de Foundaumière die Vorwürfe zurück. Sie seinen „grotesk, absurd und lächerlich“. David Cage hebt die Arbeit mit Ellen Page, eine Verfechterin der Rechte der LGBT-Gemeinde, vor, sowie die mit Jesse Williams, der in den USA für die Bürgerrechte einsteht. Man solle ihn nach seinen Taten beurteilen, so Cage.
Und auch Guillaume de Foundaumière weist die Vorwürfe, sich ungebührlich auf Partys verhalten zu haben, vehement zurück. Er sei über diese Vorwürfe empört.
Quelle: Le Monde