
Ich habe mir Battle Angle Alita, den neusten Film von James Cameron, angesehen und bin fest davon überzeugt: Der Film braucht ein Videospiel. Und die Umsetzung dürfte auch gar nicht einmal so schwer werden.
Seit dem 14. Februar ist der neuste Streich von James Cameron auf der großen Leinwand zu sehen. Mit Battle Angle Alita erfüllt sich der große Regisseur endlich seinen lang gelebten Traum, den darauf basierenden Manga und Anime zum Leben zu erwecken. Als großer Fan von eben diesem Genre habe ich mir den Film nicht entgehen lassen. Dabei bin ich im Kinosaal zu einer Erkenntnis gekommen: Battle Angle Alita verdient ein Videospiel. Sofort.
Zur Story
Bevor ich jedoch damit beginne die ganzen Gründe aufzuzählen, die für eine Videospielrealisierung sprechen, ist es wichtig, einen kurzen Einblick in die Story zu gewähren. Da ich mir nicht sicher bin, ob ihr Leser bereits den Film gesehen habt, versuche ich eine möglichst spoilerfreie Zusammenfassung zu schreiben.
Battle Angle Alita spielt in einer dystopischen Zukunft und ist dem Cyberpunk-Genre zuzuordnen. Rund 300 Jahre nach dem „Großen Krieg“ haben sich die Überlebenden in der gemeinsamen Stadt Iron City zusammengeschlossen. Darüber schwebt die sagenumwobene Himmelsstadt Zalem. Einige der Bewohner Iron Citys wünschen sich nichts Sehnlicheres als nach Zalem aufzusteigen, um ein Leben in Wonne und Pracht zu leben. Das ist allerdings schwerer als gedacht.
In Iron City ist Dr. Dyson Ido (gespielt von Christopher Waltz) als Cyborg-Wissenschaftlicher äußerst bekannt und beliebt. Mit seinen Fähigkeiten ist er dazu in der Lage verloren gegangene Körperteile der Bewohner durch Cyborg-Arme und -Beine zu ersetzen. Dementsprechend sind auch einige Menschen in der Stadt anzutreffen, die mit einem Cyborg-Körperteil durch die Gegend laufen. Für die Herstellung des besagten fleischlichen Ersatzes benötigt Dr. Ido regelmäßig neues Material, welches er entweder geliefert bekommt oder selbst besorgt. Dazu besucht er oftmals den Schrottplatz, der den Müll Zalems von oben auffängt.

Hier findet Dr. Ido schließlich die Überreste eines weiblichen Cyborgs. Da dieser aber noch lebt und lediglich bewusstlos ist, nimmt er ihn mit zu sich und päppelt ihn mit einem komplett neuen Körper auf. Er gibt ihm den Namen Alita. Und damit beginnt die eigentliche Geschichte des Films.
Grund 1: Iron City
Kommen wir damit auch schon zu den Gründen, die mich dazu veranlassen, ein Videospiel zum Kinofilm zu wünschen. Das geht nämlich schon mit Iron City selbst los. Entsprechend der Technologien und des futuristischen Cyberpunk-Settings hat mich die Stadt an eine Kombination aus Borderlands und Fallout erinnert. Insbesondere der Touch, den Iron City durch die CGI-Arbeit erhalten hat, sorgt dafür, dass man die Welt im Handumdrehen in ein Videospiel implementieren könnte. Es gibt verrückte Autos und Motorräder (mit einem Rad), die durch die Gegend fahren. Die Straßen sind belebt von Menschen unterschiedlicher Kulturen und Sprachen. Es gibt Marktstände, aber auch richtige Geschäfte, in denen eingekauft werden kann. Und wenn man mag, kann man auch einmal ein Gebäude hochklettern, um einen wunderbaren Ausblick über Iron City zu bekommen.

Die Stadt könnte relativ einfach in eine Open World für den Spieler entwickelt werden. Dann müssen lediglich nur noch zahlreiche unterschiedliche KI-Charaktere auf den Straßen unterwegs sein, die sich unterhalten, einfach nur spazieren gehen oder spielen. Dass so etwas auch umgesetzt werden kann, haben zahlreiche Spiele, wie Skyrim, Assassin’s Creed und Co. schon bewiesen können. Die Ressourcen dafür haben wir also bereits. Ob die ganzen Gebäude auch allesamt betreten werden können, würde ich dem zuständigen Entwicklerstudio vollkommen selbst entscheiden lassen. Allerdings sollten zumindest bekannte Kneipen und andere Einrichtungen, die auch im Film von innen zu sehen sind, im Spiel begehbar sein.
Grund 2: Motorball
Motorball ist ein völlig verrücktes Spiel in Iron City, bei dem es darum geht auf mit Motoren betriebenen Skates einem Ball nachzujagen und diesen ins Tor zu befördern. Zugegeben, ein wenig hatte mich das schon an Quidditch aus Harry Potter erinnert.
Auch Motorball wäre sicherlich ein interessantes Feature in einem Videospiel. Es könnte als ein einfaches Minispiel integriert oder direkt Teil der Story werden – so wie auch im Film. Vielleicht kann man hier auch seine Fähigkeiten aufbessern, Spiele gewinnen und mit dem Preisgeld bessere Skates und Schutzkleidung kaufen. Schließlich ist Motorball sogar eine richtiger Weltsport mit im Fernsehen übertragene Meisterschaften. Alita hatte ebenso ihr Interesse daran bezeugt.

Grund 3: Story
Natürlich ist ganz klar auch die Story ein wichtiger Grund, denn diese ist meiner Meinung nach so aufgebaut, dass sich viele Szenen davon relativ einfach in ein Videospiel umgestalten lassen. Sicherlich wird die Story dann einen ziemlich linearen Charakter besitzen, doch sie wird alles beinhalten, was man sich wünschen kann: Motorball, Kämpfe, Verfolgungsjagden und natürlich auch Cut-Szenen. Vielleicht lassen sich auch noch Nebenmissionen ergänzen, die entweder parallel zur Hauptstory laufen oder aber es gibt nach Abschluss der Story die Möglichkeit Alitas Geschichte auf die eigene Art und Weise weiterzuerzählen. (Spoiler Alert: Alita wird später zu einer Hunterin und jagt Verbrecher, die auf der Liste der gesuchten Täter stehen, um anschließend des Kopfgeld einzusammeln. Mögliche Nebenmissionen könnten also das Jagen von Verbrechern sein.)
Grund 4: Charaktere
Hinter jedem einzelnen Charakter in Battle Angle Alita verbirgt sich eine wesentlich größere Story als man vielleicht denken möchte, denn nicht nur Alita hat eine tiefgehende Hintergrundgeschichte. Auch Dr. Ido und Hugo haben weitaus mehr zu erzählen. Das lädt quasi dazu ein den Fokus nicht nur komplett auf unseren Battle Angle zu legen, sondern auch die anderen Personen immer mal wieder in den Vordergrund zu nehmen. In einem Videospiel könnte es sich dementsprechend anbieten entweder innerhalb der linearen Story in unterschiedliche Rollen zu schlüpfen oder aber gleich für jeden Charakter eine komplett eigene durchspielbare Geschichte zu ermöglichen – mit einem daraus resultierenden erheblich größeren Aufwand in der Entwicklung, versteht sich.

Doch das ist wiederum ein Aspekt, den Videospiele besser machen als Filme: Es gibt keine Begrenzungen. James Cameron versucht, basierend auf dem Manga und dem Anime, möglichst viele Dinge in den Film mitaufzunehmen. Das ist ihm jedoch nur in Ansätzen gelungen. Aber etwas anderes bleibt einem nicht übrig, wenn der Film nicht über drei Stunden gehen soll. In Videospielen wäre das anders. Hier kann vieles storytechnisch ergänzt werden, was im Film selbst zu kurz gekommen ist und im Manga wesentlich breiter aufgeschlagen wurde.
Ihr seht, Battle Angle Alita hat so viele Eigenschaften und Gründe, die es erforderlich machen, dem Manga und Anime neben einem Film auch Raum für ein Videospiel zu bieten. Und ich hoffe, dass sich irgendein Entwicklerstudio auch dieser Idee widmet und uns etwas präsentiert, das mindestens genauso gut ist wie der Film.
Wie hat euch der Film gefallen? Stimmt ihr mir in meinen Aussagen zu? Fallen euch vielleicht noch weitere Gründe ein? Lasst es mich unbedingt wissen.